Vor den Toren Athens lodern die Flammen.Bild: keystone
Der Kampf gegen die Waldbrände bringt die Menschen in Griechenland und der Türkei an ihre Grenzen. Bilder zeigen von allen Brandfronten dramatische Szenen. Der Gouverneur der Region Mittelgriechenland setzte am Samstag über Facebook einen verzweifelten Hilferuf ab.
07.08.2021, 17:4409.08.2021, 16:17
Die Brandkatastrophe in Griechenland hält seit Tagen an und die Brände sind ausser Kontrolle.
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Bei den Feuern in Griechenland sind nach ersten Schätzungen bisher mindestens 60'000 Hektar oder 600 Quadratkilometer Fläche verbrannt.
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Das sind aber nur vorläufige Schätzungen, weil viele Brände vor allem auf der Halbinsel Peloponnes und der Insel Euböa weiterhin unkontrolliert wüten.
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Vor allem auf der Halbinsel Peloponnes und auf der Insel Euböa rangen zahlreiche Bürger mit den Flammen, weil die Arbeit der offiziellen Rettungskräfte sich derzeit noch vornehmlich auf die Brände im dichter besiedelten Norden Athens konzentriert.
Am Samstagnachmittag versuchten mehrere Dutzend Männer, den bereits evakuierten Ort Nemouta auf der Halbinsel Peloponnes zu schützen. Der staatliche Sender ERT zeigte, wie sie – nur mit einem Gartenschlauch ausgerüstet – vor meterhohen Flammenwänden standen. Traktoren fuhren durch dichten Rauch, um Wasser zu liefern. Feuer, die binnen Sekunden mit dem Wind die Richtung wechselten, rasten auf den Ort zu.
Die Brände auf der zweitgrössten griechischen Insel Euböa wüten immer stärker.
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Fanis Spanos, der für die Insel zuständige Gouverneur der Region Mittelgriechenland, setzte am Samstagmorgen über Facebook einen verzweifelten Hilferuf ab.
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«Das Feuer geht unvermindert weiter, es verbrennt Wälder und zerstört Häuser, es bedroht Menschenleben! Wir wollen endlich eine ernsthafte Anzahl von Löschflugzeugen, die wir seit dem ersten Tag fordern! Und mehr Löschzüge!»
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Die Feuer könnten nicht alleine mit Bulldozern bekämpft werden, fügte Spanos hinzu. «Wenn wir nichts unternehmen, wird sich das Feuer wirklich überall ausbreiten», warnte er.
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Auf Euböa wurden bisher 39 Ortschaften evakuiert, für weitere Dörfer gab es am Samstagnachmittag entsprechende Anweisungen per Notfall-SMS.
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Die griechische Küstenwache steht bereit, um die Menschen über das Meer zu retten, wenn das Feuer den Landweg abschneidet.
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Auch mit Fähren wurden Menschen abgeholt, weil der Landweg mancherorts bereits abgeschnitten war.
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Viele Häuser sind bereits abgebrannt – genaue Zahlen des Ausmasses liegen jedoch noch nicht vor.
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Die Einsatzkräfte konzentrieren sich derzeit noch auf die stärker besiedelte brennende Region im Norden Athens.
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In der griechischen Hauptstadt bleibt die Situation gespenstisch. Die ganze Nacht durch loderten für viele Menschen gut sichtbar im Norden der Millionenmetropole die Flammen.
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Wegen der starken Rauchbildung stinkt die ganze Stadt und Asche geht am dritten Tag in Folge nieder. «Schliessen Sie alle Fenster und gehen Sie nicht aus dem Haus», riefen die Behörden die Einwohner auf.
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Einen Hoffnungsschimmer gibt es: Die Grossbrände im Norden von Athen sind am Samstag teilweise eingedämmt worden.
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«Erstmals können wir sagen, dass die Situation etwas besser ist – es gibt aktuell nur noch zwei Feuerfronten», sagte Nikos Peppas, Vize-Gouverneur der Region am Samstagnachmittag.
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Die vielen tausend evakuierten Menschen könnten bald zurückkehren – sofern ihre Häuser nicht abgebrannt seien. «Aber das muss langsam und mit grosser Vorsicht geschehen», sagte er.
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Es bestehe Hoffnung, die Brände bis zum Abend unter Kontrolle zu bringen.
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Die Rettungskräfte stehen unter enormem Druck, denn auf mehreren Inseln toben weiterhin zahlreiche unkontrollierte, grosse Brände.
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Sie wurden bisher kaum aus der Luft bekämpft, weil Athen im Fokus stand.
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«Die vergangene Nacht war wirklich die Hölle, ein Albtraum. Wir haben gewaltige Anstrengungen unternommen, damit das Feuer nicht auf bewohntes Gebiet übergreift», sagte Pappas.
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Vom Flugplatz Locarno aus sind am Samstagmorgen drei Helikopter der Schweizer Armee nach Griechenland abgeflogen. Die Schweizer Helikopter des Typs Super Puma sollen am (morgigen) Sonntag ihre ersten Löscheinsätze fliegen.
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Internationale Hilfe für Griechenland läuft an
Neben zahlreichen EU- und anderen europäischen Staaten schickt nun auch Ägypten drei Löschhubschrauber für den Kampf gegen die Flammen nach Athen, berichteten griechische Medien am Samstag.
Unterdessen erreichte am Morgen ein Konvoi mit 23 Löschfahrzeugen aus Rumänien die Hauptstadt. Die Rettungskräfte wurden mit Begeisterung von Menschen empfangen, die im Norden der Stadt gegen die Flammen kämpften. Die rumänischen Feuerwehrleute zeigten Victory-Zeichen aus ihren Fahrzeugen, wie der Fernsehsender ANT1 zeigte.
Zu den Helfern, die anreisen werden oder bereits im Land sind, gehören nach Angaben des griechischen Zivilschutzes 16 israelische und 100 ukrainische Feuerwehrleute ebenso wie 82 Rettungskräfte und zwei Löschflugzeuge aus Frankreich. Aus Zypern sind bereits 40 Feuerwehrleute und zwei Flieger in Griechenland. Die Schweiz schickte drei Löschhelikopter, die ab Samstag am Kampf gegen die Flammen teilnehmen sollen. Schweden ist mit zwei Löschflugzeugen dabei.
In der Türkei haben am Samstag mehr als 5000 Einsatzkräfte gegen die Flammen angekämpft.
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In der Türkei lodern nach offiziellen Angaben aktuell 13 unkontrollierte Feuer.
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Besonders die Küstenregionen im Süden und Westen des Landes sind seit Tagen schwer von den Bränden betroffen.
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In Köycegiz und Milas in der westtürkischen Provinz Mugla hätten sich die Feuer in der Nacht ausgebreitet, teilten örtliche Behörden mit.
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Die Evakuierung mehrerer Nachbarschaften sei angeordnet worden.
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Doch in der Provinz haben die Brände grosse Zerstörung hinterlassen.
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Ganze Dörfer wurden in Asche gelegt.
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Nichtregierungsorganisatinen versorgen Betroffene unter anderem mit Notunterkünften.
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In den Regionen Antalya, Marmaris und Bodrum gelang es Feuerwehrleuten unterdessen, einige Brände unter Kontrolle bringen.
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Gespenstische Stimmung auf Bodrum.
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Die Flammen haben bisher in der Türkei mindestens acht Menschenleben gefordert. Experten zufolge sind es die schwersten Brände seit mehr als zehn Jahren in dem Land.
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Laut Schätzungen sollen bisher über 100'000 Hektar Land gebrannt haben.
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(oli/sda/dpa)
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