International
Grossbritannien

Brexit-Abstimmung: Rassismus-Vorwurf wegen Skinhead-Plakat

Das umstrittene Plakat mit der Asiatin und dem Skinhead.
Das umstrittene Plakat mit der Asiatin und dem Skinhead.Bild: ho

Brexit-Kampagne wird immer schmutziger: Rassismus-Vorwürfe wegen Skinhead-Plakat

27.05.2016, 21:42
Mehr «International»

In knapp vier Wochen stimmen die Briten über einen Austritt aus der Europäischen Union (EU) ab. Gegner und Befürworter eines Brexit liefern sich in den Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nun wird die Debatte durch Rassismus-Vorwürfe zusätzlich angeheizt. Anlass ist ein Poster, das einen weissen Mann, der unschwer als Skinhead erkennbar ist, und eine Asiatin auf einer Schaukel zeigt. Dabei macht der Mann eine aggressive Geste gegenüber der Frau.

Das Plakat wird in London und Manchester ausgehängt. In Auftrag gegeben wurde es von der Vereinigung Operation Black Vote. Sie will die rund vier Millionen Briten, die ethnischen Minderheiten angehören, zur Teilnahme an der Brexit-Abstimmung motivieren. Sie tendieren laut Umfragen zu einem Verbleib in der EU, doch rund 30 Prozent haben sich bislang nicht registriert.

Londons muslimischer Bürgermeister Sadiq Khan kritisiert das Plakat.
Londons muslimischer Bürgermeister Sadiq Khan kritisiert das Plakat.
Bild: POOL/REUTERS

Bei den Befürwortern des Austritts kommt das Plakat schlecht an. Es sei rassistisch und spalte die britische Gesellschaft, klagen sie. Selbst der neue Londoner Bürgermeister Sadiq Khan, ein Muslim pakistanischer Herkunft und Gegner des Brexit, äusserte sich am Donnerstag kritisch. Er verstehe die Beweggründe für dieses Sujet nicht: «Ich befürchte, es wird einfach nur Vorurteile verstärken.»

Mehr zum Thema

Grossbritannien

In einer Stellungnahme wehrte sich Operation Black Vote gegen die Vorwürfe. Die Brexit-Debatte sei bislang weniger durch objektive Informationen geprägt gewesen als durch Wut «und zeitweise durch die Dämonisierung von Ausländern und speziell farbigen Menschen». Das Poster illustriere dies, betonte die Vereinigung.

Tatsächlich sind die Brexit-Anhänger nicht zimperlich, wenn es um das Schüren rassistischer Vorurteile geht. Ein Plakat der «Vote Leave»-Kampagne suggeriert, dass der EU-Beitritt von 76 Millionen Türken unmittelbar bevorstehe. Ein weiteres Poster deutet an, dass die EU deswegen bald an Syrien und den Irak grenzen werde. Ausserdem polemisiert es gegen die finanzielle Unterstützung aus Grossbritannien für die Balkan-Staaten, «damit diese der EU beitreten können». (pbl)

Überlebt Cameron diese Schlagzeilen?

1 / 12
Überlebt Premierminister Cameron diese Front-Schlagzeilen?
«Cameron gibt endlich zu: Ja, ich habe von den steuerhinterziehenden Offshore-Funds profitiert», titelt der «Guardian».
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Eurojackpot geknackt: 21 Millionen Euro gehen nach Polen

Ein Glückspilz aus Polen hat den Eurojackpot geknackt und gut 21 Millionen Euro gewonnen. Wie die Westdeutsche Lotterie am Freitagabend mitteilte, hatte der Sieger oder die Siegerin in der Gewinnklasse eins die richtigen Gewinnzahlen 1, 4, 19, 35 und 42 sowie die Eurozahlen 1 und 3 getippt.

Zur Story