International
Grossbritannien

Britische Labour-Partei steht bei Kommunal- und Regionalwahlen vor schwerer Niederlage

Eine Niederlage der Labour-Partei würde vor allem ihm angelastet: Parteichef Jeremy Corbyn vom linken Parteiflügel.
Eine Niederlage der Labour-Partei würde vor allem ihm angelastet: Parteichef Jeremy Corbyn vom linken Parteiflügel.
Bild: STEFAN WERMUTH/REUTERS

Britische Labour-Partei steht bei Kommunal- und Regionalwahlen vor schwerer Niederlage

06.05.2016, 05:3606.05.2016, 06:03
Mehr «International»

Die oppositionelle Labour Party hat nach ersten Ergebnissen Einbussen bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Grossbritannien hinnehmen müssen. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen bei den Kommunalwahlen in England verlor Labour Dutzende Mandate.

Auch bei den Regionalwahlen für die örtlichen Parlamente in Schottland und Wales gab es Stimmenverluste. Sollte sich der Trend bestätigen, dürfte dies als Misstrauensvotum gegen den seit acht Monaten amtierenden linksgerichteten Parteichef Jeremy Corbyn gewertet werden.

Londoner Ergebnis noch offen

In London wurde am Donnerstag zudem ein neuer Bürgermeister gewählt. Als Favorit für die Nachfolge des Konservativen Boris Johnson war der Kandidat der Labour-Partei, Sadiq Khan, ins Rennen gegangen. Ein Ergebnis wurde im Laufe des Freitag erwartet.

Kurz nach Schliessung der Londoner Wahllokale zeichnet sich in der konservativen Partei ein Streit über den Wahlkampf von Bürgermeisterkandidat Zac Goldsmith ab. Der Tory-Kandidat hatte seinem Labour-Rivalen Khan mehrfach Nähe zu radikalen Muslimen vorgeworfen. Khan könnte Londons erster muslimischer Bürgermeister werden.

Er ist Favorit: Noch ist aber nicht bekannt, ob Sadiq Khan die Wahl zum Londoner Bürgermeister geschafft hat.
Er ist Favorit: Noch ist aber nicht bekannt, ob Sadiq Khan die Wahl zum Londoner Bürgermeister geschafft hat.
Bild: STEFAN WERMUTH/REUTERS

Brücken gesprengt

Goldsmith muss sich nun von einem Parteifreund heftige Vorwürfe anhören: Khan in Zusammenhang mit Extremisten zu bringen, habe «Brücken gesprengt», die zwischen der konservativen Partei und den Muslimen Londons gebaut worden seien, sagte der führende konservative Kommunalpolitiker Andrew Boff im BBC-Fernsehen.

Goldsmith habe einen Fehler begangen und grossen Schaden angerichtet. «Ich will nicht, dass wir das noch einmal tun», sagte Boff. Auch der britische Premierminister David Cameron, selbst ein Tory, hatte Khan mehrfach vorgeworfen, mit Extremisten aufgetreten zu sein. (sda/reu/dpa)

Die hässlichsten Gebäude Grossbritanniens

1 / 14
Die hässlichsten Gebäude Grossbritanniens
Das «Walkie Talkie»-Hochhaus in London wurde mit dem Carbuncle Cup 2015 ausgezeichnet – einem vom «Building Design Magazine» vergebenen Preis für das hässlichste Gebäude Grossbritanniens.
quelle: ap/ap / frank augstein
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Russland-Ukraine-Krieg: Putin sieht «ganze Ukraine» als russischen Besitz
    Wladimir Putin gibt sich unversöhnlich. Er dringt auf die Einnahme der ganze Ukraine. Selenskyj verweist auf Russlands kriselnde Wirtschaft und nennt Putin «Ajatollah».

    Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in seiner Heimatstadt St. Petersburg. «In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser», erklärte er unter grossem Beifall. Auf die Frage des Moderators, wie weit er die Ukraine erobern wolle, antwortete er: «Wo der Fuss eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.» Auch für diese Aussage zu Russlands Angriffskrieg in der Ukraine bekam er Applaus.

    Zur Story