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Britische Abgeordnete sollen Babys nicht mit ins Parlament bringen

Britische Abgeordnete sollen Babys nicht mit ins Parlament bringen

30.06.2022, 10:1230.06.2022, 16:56
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In this grab take from House of Commons TV, Labour MP Stella Creasy carries her son, Pip, during a Westminster Hall debate in Parliment, London, Tuesday, Nov. 23, 2021. Some British politicians are de ...
Stella Creasy darf ihr Baby nicht mehr mitbringen ins Parlament.Bild: keystone

Bitte möglichst keine Babys im Parlament: Die britischen Abgeordneten sollen ihren Nachwuchs besser nicht ins Unterhaus, in Ausschüsse oder die Westminster Hall bringen, wenn sie dort die Abläufe verfolgen oder sich einbringen wollen.

So heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Weisung des zuständigen Ausschusses. Es dürfe allerdings eine Art «Ermessensspielraum» geben, der von den jeweiligen Vorsitzenden «sparsam» angewandt werden solle.

Die Regeln waren auf Bitten des Unterhaussprechers Lindsay Hoyle neu geprüft worden, nachdem die Labour-Abgeordnete Stella Creasy sich über eine mahnende Mail der Parlamentsverwaltung empört hatte. Sie hatte zuvor vereinzelt ihr Baby mitgebracht und war sogar für dessen gutes Benehmen gelobt worden.

Creasy übt Kritik

Die Politikerin rief dazu auf, mehr Teilhabe für Abgeordnete mit kleinen Kindern zu ermöglichen. Nach der Veröffentlichung der neuen Weisung kritisierte Creasy, der zuständige Ausschuss habe dafür keinerlei externe Meinungen eingeholt. «Veränderung kommt nur zustande, wenn wir denen zuhören, die sich ausserhalb des Status Quo befinden», sagte sie.

In der Begründung des Ausschusses hiess es, dass Babys grundsätzlich nicht in der Kammer dabei sein sollten, sei «langjährige Praxis». Zwar habe es Fälle gegeben, in denen Abgeordnete ihren Nachwuchs mitgebracht hätten, ohne dass es die Abläufe gestört hätte – allerdings habe es doch zu «einiger Verwirrung» und zu einer Schere zwischen den Regeln und der Praxis geführt. (aeg/sda/dpa)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kommissar Rizzo
30.06.2022 11:22registriert Mai 2021
Vielleicht sollte man es anstelle "Recht der Mutter" mal von der Perspektive "Kindswohl" betrachten. Sind ein lautes Parlament (und das ist das britische), viel Hektik, grelles Licht etc. wirklich der richtige Ort für ein Baby? Das kann ausnahmsweise sicher notwendig und ok sein, aber als Dauerzustand würde ich das meinem Kind nicht antun wollen.
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LURCH
30.06.2022 11:40registriert November 2019
Im britischen Parlament dürfen nur alte weisse Babys schlafen.
Schlafende Säuglinge könnten sie bei ihrem täglichen Nickerchen stören und zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder ihnen die Show stehlen.
Aber bei dem permanenten rumgekreische in dieser Kammer kann dies wirklich keine gute Umgebung für ein friedvolles Baby sein.
Britische Abgeordnete sollen Babys nicht mit ins Parlament bringen\nIm britischen Parlament dürfen nur alte weisse Babys schlafen.
Schlafende Säuglinge könnten sie bei ihrem täglichen Nickerchen s ...
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der/die Waldpropaganda
30.06.2022 10:40registriert September 2018
Man kann es auch übertreiben. Ein Baby hat in einem Saal wo politische Diskussionen geführt werden und über die Zukunft eines Landes entschieden wird nichts zu suchen. Erstens kann es die Diskussion stören und zweitens bin ich mir nicht sicher ob das britische Parlament der richtige Ort für ein Baby ist um sich wohl zu fühlen ist, denn dort geht es nicht immer sehr leise zu und her.
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