Betroffen seien alle Flugzeuge, die in Pakistan registriert und von pakistanischen Gesellschaften betrieben würden, Militärflüge eingeschlossen, berichteten der Sender NDTV und andere indische Medien unter Berufung auf eine entsprechende Mitteilung der Behörden. Das Überflugverbot gilt demnach bis zum 23. Mai.
Es ist die jüngste in einer Reihe von Massnahmen, mit denen Indien auf einen Terroranschlag in der vergangenen Woche in dem von ihm verwalteten Teil der Unruheregion Kaschmir reagiert. Zugleich antwortet Indien damit direkt auf das jüngst verhängte Verbot für indische Flugzeuge, über pakistanischem Territorium zu fliegen.
Am 22. April hatten bewaffnete Angreifer auf einer Bergwiese in einem Urlaubsgebiet der Himalaya-Region 26 Menschen getötet – vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft dem Nachbarstaat eine Beteiligung vor, was von Islamabad bestritten wird. Seitdem haben sich beide Länder mit Strafmassnahmen überzogen, Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen sowie die diplomatischen Beziehungen reduziert.
US-Aussenminister Marco Rubio forderte den pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif in einem Gespräch auf, den Terroranschlag vom 22. April zu verurteilen. Zudem forderte er die pakistanischen Behörden auf, die Aufklärung der brutalen Tat zu unterstützen, wie das Ministerium mitteilte. Rubio habe Pakistan aufgefordert, die jüngsten Spannungen gemeinsam mit Indien zu deeskalieren, die direkte Kommunikation mit dem Nachbarland wieder aufzunehmen und den Frieden in Südasien zu wahren.
In einem Gespräch mit dem indischen Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar forderte Rubio die Regierung in Neu-Delhi demnach ebenfalls auf, sich gemeinsam mit dem Nachbarland um eine Deeskalation zu bemühen.
Pakistan rechnet nach Angaben von Informationsminister Attaullah Tarar in Kürze mit einem Angriff des indischen Militärs. Jegliche Aggression würde entschieden beantwortet, warnte er auf der Plattform X. Der Anschlag diene Indien dabei lediglich als vorgeschobene Begründung.
Indiens Premierminister Narendra Modi gab den Streitkräften Berichten örtlicher Medien zufolge «vollständige operative Freiheit, um über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt» einer Reaktion auf den jüngsten Anschlag zu entscheiden. Modi habe dies am Dienstag bei einem Sicherheitstreffen gesagt, an dem unter anderen Verteidigungsminister Rajnath Singh und die Chefs der Land-, Luft- und Seestreitkräfte teilgenommen hätten. (sda/dpa/lyn)