Zweieinhalb Wochen nach der Vergewaltigung einer Nonne im ostindischen Bundesstaat Westbengalen hat die Polizei vier weitere Verdächtige festgenommen. Laut Polizei handelt es sich um Männer aus dem Nachbarland Bangladesch, die anhand von Fahndungsbildern aufgespürt wurden.
Die Verdächtigen seien im nördlichen Bundesstaat Punjab festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Zwei weitere waren bereits in der vergangenen Woche verhaftet worden. Die Polizei geht von insgesamt acht Tätern aus.
Die über 70 Jahre alte Nonne war in ihrer Klosterschule angegriffen und so schwer verletzt worden, dass sie operiert werden musste. Die Polizei ermittelt wegen Gruppenvergewaltigung. Fehlende Fortschritte bei den Ermittlungen der örtlichen Polizei lösten heftige Proteste aus, daraufhin wurde der Fall an eine höhere Ermittlungsbehörde übergeben.
Der Angriff auf die Nonne reiht sich nicht nur ein in eine lange Liste teils grausamer sexueller Übergriffe auf Frauen in Indien. Er schürt auch die Angst der christlichen Minderheit vor wachsender Gewalt radikaler Hinduisten gegen Anhänger anderer Religionen.
Der indische Premierminister Narendra Modi verurteilte die Vergewaltigung. Kritiker werfen dem Hindunationalisten aber vor, zu lange zu Übergriffen auf Christen und andere religiösen Minderheiten geschwiegen zu haben. (whr/sda/afp)