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Indien: Schauspielerin täuscht ihren Tod vor – für Krebskampagne

Indische Schauspielerin täuscht für Kampagne ihren Tod vor – und entfacht hitzige Debatte

05.02.2024, 15:42
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In Indien hat Model und Schauspielerin Poonam Pandey ihren eigenen Tod vorgetäuscht – um auf Gebärmutterhalskrebs aufmerksam zu machen. Damit hat sie in ihrem Land eine kontroverse Debatte zur Ethik von Online-Kampagnen entfacht.

January 18, 2022, Mumbai, Maharashtra, India: Bollywood actress, Poonam Pandey seen during media interaction in Mumbai. Mumbai India - ZUMAs197 20220118_zaa_s197_079 Copyright: xAshishxVaishnavx
Poonam Pandey sorgt mit einer kontroversen Aktion für Schlagzeilen.Bild: www.imago-images.de

Am Freitag stand auf dem offiziellen Instagram-Profil der 32-Jährigen mit 1.3 Millionen Followern, dass sie an Gebärmutterhalskrebs gestorben sei – und örtliche Medien verbreiteten diese Nachricht schnell.

Seither postete sie mehrere Videos: Darin erklärte sie, ihren Tod lediglich vorgetäuscht zu haben, um Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen. Sie betonte, stolz auf die erreichte Aufmerksamkeit zu sein. Sie habe sich angesichts der guten Sache für die Aktion entschieden – obwohl sie eine starke Gegenreaktion erwartet habe.

Gebärmutterhalskrebs ist laut dem wissenschaftlichen Journal «Lancet» die zweithäufigste Krebsart bei Frauen in Indien. Jedes Jahr sterben Zehntausende in dem 1.4-Milliarden-Einwohner-Land daran. Gleichzeitig gibt es einen Impfstoff dagegen, und es werden regelmässige Tests empfohlen.

Die Aktion von Pandey entfachte eine Debatte auf den sozialen Netzwerken dazu, wie man Aufmerksamkeit auf ernste Themen lenken kann. Viele fanden ihr Vorgehen und ihr Streben nach Aufmerksamkeit geschmacklos – gerade für Menschen, die im engen Umfeld mit Krebs zu tun haben. Pandey sagte, dass ihre eigene Mutter Krebs hatte. (dab/sda/dpa)

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5 Kommentare
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Ban-One
05.02.2024 17:10registriert Januar 2024
Ziel ist ja erreicht. Solange Freunde und Verwandte eingeweiht waren.
Gibt "Promis", die viel grösseren Blödsinn posten und bieten auf Social Media. Hier ist ja im Kern ein guter Gedanke dahinter. Geschmacklos oder nicht - die Nachricht kam an. Regt sich ja sowieso immer jemand über irgendwelche Dinge online auf.
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