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Wasserkrise und Hitzewelle im Iran

epa11498866 Iranians drink from a public water fountain during the hot weather in Tehran, Iran, 27 July 2024. The official news agency of the Islamic Republic of Iran IRNA reported that the Iranian go ...
Einwohner in Teheran trinken an einem öffentlichen Wasserspender. (Symbolbild)Bild: keystone

Wasserkrise und Hitzewelle im Iran – Behörden schlagen Alarm

15.07.2025, 13:4915.07.2025, 13:49
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Angesichts extremer Sommerhitze droht dem Iran eine neue Verschärfung der Wasserknappheit. «Wir befinden uns in einer Dürresituation», sagte Irans Energieminister Abbas Aliabadi vor Journalisten. Die Lage in den Staudämmen mehrerer Provinzen sei alarmierend, warnte der Minister.

Die Bevölkerung rief er eindringlich zum Wassersparen auf. «Das Energieministerium plant zudem, Vielverbraucher mit strikten Sanktionen zu belegen», sagte Aliabadi in einem ungewöhnlich scharfen Appell.

Millionenmetropole Teheran steht vor grossen Problemen

Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran mit ihren mehr als 15 Millionen Einwohnern bahnt sich eine Verschärfung der Wasserkrise an. Einer der grössten Stauseen könnte bereits innerhalb der nächsten vier Wochen austrocknen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. An sieben Staudämmen im ganzen Land sei der Füllstand auf unter zehn Prozent gerutscht, in den Provinzen Hormusgan und Fars trockneten zwei Talsperren komplett aus.

Extreme Wetterereignisse wie Sturzfluten und Dürren haben in den vergangenen Jahren im Iran sowie in den Nachbarländern Afghanistan und Pakistan zugenommen. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Im Iran verschärft sich die Wasserkrise zudem durch ausbleibenden Regen. Laut Irna gab es im Vergleich zum Vorjahr rund ein Drittel weniger Niederschlag – ein Trend, der sich seit Jahren fortsetzt.

Bis zu 50 Grad – Warnung vor Extremhitze im Südwesten

In der ölreichen und industriell geprägten Südwestprovinz Chusestan schlagen die Behörden angesichts von Temperaturen bis zu 50 Grad Alarm. Für Mittwoch wurde der Betrieb eingestellt, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Die Hitzewelle soll bis Freitag andauern. Iranische Medien warnen zudem vor schlechter Luftqualität durch Sandstürme.

Neben Sparmassnahmen und Wiederaufbereitung setzt Irans Regierung verstärkt auf Verhandlungen mit Nachbarländern. Energieminister Aliabadi berichtete, Teheran führe Gespräche mit Turkmenistan, Afghanistan, Tadschikistan und Usbekistan über den Import von Wasser. (sda/dpa)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raki
15.07.2025 15:18registriert Januar 2024
Haben die Mullahs schon die USA und Israel für die leeren Wasserspeicher verantwortlich gemacht nachdem man die Speicher geleert hat um die Betriebe der Mullah-Buddies und Häuser der Eliten mit dem Wasser zu beliefern? Nahezu jedes Jahr das gleiche Problem in Teheran und anstatt die maroden Wasserleitungen und -infrastruktur zu sanieren hat man die Kohle lieber für ein paar wirkungslose Böller und Drohnen verpulvert um den Eindruck zu erwecken man sei eine relevante Regionalmacht. Die Perser tun mir leid.
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Pontifax
15.07.2025 15:13registriert Mai 2021
Statt z.B. Geld in Entsalzungsanlagen zu investieren, stecken es sich die Mullahs lieber in die eigene Tasche.
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