International
Iran

Irans Regime richtet erneut «Spion» hin

Irans Regime richtet erneut «Spion» hin

28.05.2025, 10:5128.05.2025, 12:42
Mehr «International»

Irans Justiz hat eigenen Angaben zufolge erneut einen angeblichen «Spion» hinrichten lassen. Das Todesurteil gegen den Mann sei durch Erhängen vollstreckt worden, berichtete die Justizagentur Misan. Laut Darstellung aus Teheran soll er für den Erzfeind Israel spioniert haben.

Die Justiz hatte den Mann gemäss islamischer Rechtsauffassung in Iran wegen «Kriegsführung gegen Gott» und «Korruption auf Erden» verurteilt. Die Behörde warf ihm vor, im Auftrag des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad versucht zu haben, Mitarbeiter anzuwerben und sensible Standortdaten aus Iran zu übermitteln.

Er sei mehrfach ins Ausland gereist – «insbesondere nach Deutschland», hiess es in dem Bericht. Weitere Details dazu wurden allerdings nicht bekanntgegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Laut der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation IHRNGO wurde der Mann bereits vor sechs Jahren festgenommen. In den ersten 25 Tagen des Jahres 2025 sind in Iran der Organisation zufolge mindestens 113 Menschen hingerichtet worden.

Bereits vor einem Monat war dort ein Mann exekutiert worden, den die Justiz als «führenden Spion» bezeichnete. Menschenrechtler hatten damals unter Berufung auf Angehörige von einem unfairen Prozess berichtet – mit Geständnissen, die unter Folter erzwungen worden sein sollen.

Israel gilt seit der Islamischen Revolution 1979 als Erzfeind der Islamischen Republik. Immer wieder gibt es Berichte über Festnahmen, Prozesse und Hinrichtungen mutmasslicher Agenten, denen eine Zusammenarbeit mit dem Mossad oder dem US-Geheimdienst CIA vorgeworfen wird. (rbu/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Reisereportage Iran
1 / 15
Reisereportage Iran
Die Liste der Verbote ist lang - Für Alkoholgenuss drohen 80 Stockschläge und für Wiederholungstäter sogar der Strick. Auch ist es Männern und Frauen verboten, gemeinsam zu tanzen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Iranische Journalistinnen kommen aus Gefängnis frei – und werden direkt wieder verklagt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
    Fast 3000 Jahre alte Maya – Stätte in Guatemala entdeckt

    Im Norden von Guatemala haben Archäologen eine rund 2900 Jahre alte Maya-Stätte entdeckt. Die Forscher gaben dem Ort den Namen «Los Abuelos» (Die Grosseltern).

    Zur Story