International
Iran

Iran hält «ausländischen Tanker» fest – 12 Crew-Mitglieder festgenommen

Iran hält «ausländischen Tanker» fest – aber welchen?

18.07.2019, 12:5718.07.2019, 14:50
Mehr «International»

Die iranischen Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben einen «ausländischen Tanker» im Persischen Golf festgesetzt. Das Schiff sei an «Ölschmuggel» beteiligt gewesen, teilten die Revolutionsgarden am Mittwoch über ihre Website «Sepah News» mit.

Es habe geschmuggeltes Öl von iranischen Booten zu ausländischen Schiffen bringen sollen. Angaben zu Herkunft oder Namen des Schiffes machten die Revolutionsgarden nicht. Zwölf ausländische Besatzungsmitglieder seien festgenommen worden.

GRAFIK --- Karte mit der internationalen Schifffahrtsroute durch die Meerenge von Hormuz (90 X 100 mm quer), vom Donnerstag, 11. Juli 2019. (KEYSTONE/Christian Sprang)
Karte mit der internationalen Schiffahrtsroute durch die Meerenge von Hormuz.Bild: KEYSTONE

Nach Angaben der Revolutionsgarden wurde das Schiff am Sonntag südlich der iranischen Insel Larak in der Meerenge von Hormus festgesetzt. Es liefen «rechtliche Verfahren» zu dem Tanker.

Die Garden wiesen Berichte «westlicher Medien» zurück, wonach der Iran seit mehreren Tagen einen anderen Tanker festhalte. Der Iran hatte am Dienstag mitgeteilt, einem ausländischen Tanker nach einem Notruf zu Hilfe gekommen zu sein. Demnach wurde das Schiff nach einem technischen Problem «für notwendige Reparaturen» in iranische Gewässer geschleppt.

Die Organisation TankerTrackers teilte mit, dass der unter panamaischer Flagge fahrende Tanker «Riah», der in der Strasse von Hormus andere Schiffe mit Treibstoff versorgte, am Sonntag in iranische Gewässer gefahren sei. Anschliessend sei sein Positionssignal nicht länger zu empfangen gewesen.

Zunehmende Spannungen

Seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen haben die Spannungen in der Golfregion massiv zugenommen.

Seit Anfang Mai gab es mehrere Angriffe auf Tanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate und im Golf von Oman, für die Washington den Iran verantwortlich machte. Teheran weist jede Verantwortung zurück.

Ende Juni brachte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die Revolutionsgarden über der Strasse von Hormus den Iran und die USA an den Rand einer militärischen Konfrontation. US-Präsident Donald Trump stoppte erst in letzter Minute einen Vergeltungsangriff.

Iranischer Tanker festgesetzt

A view of the Grace 1 super tanker near a Royal Marine patrol vessel in the British territory of Gibraltar, Thursday, July 4, 2019. Spain's acting foreign minister says a tanker stopped off Gibra ...
Der iranische Tanker «Grace 1» wurde in Gibraltar festgesetzt.Bild: AP

Für weitere Spannungen sorgte Anfang Juli die Festsetzung eines Tankers mit iranischem Erdöl vor Gibraltar. Teheran drohte daraufhin Grossbritannien mit Konsequenzen.

Erst am Dienstag warnte Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei, der Iran werde den «Diebstahl» des Schiffs «nicht unbeantwortet lassen».

Grossbritannien hatte den Tanker «Grace 1» unter dem Verdacht festgesetzt, dass er im Verstoss gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien transportieren wolle. Der Iran kritisierte den Schritt als «illegal», da er nicht an die EU-Sanktionen gebunden sei. (jaw/sda/afp)

Mehr zum Thema Iran:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Joe Smith
18.07.2019 13:10registriert November 2017
Schweinerei, was bilden sich diese Perser eigentlich ein? Meinen die wirklich, sie hätten die gleichen Rechte wie England?
9752
Melden
Zum Kommentar
avatar
sheimers
18.07.2019 14:45registriert April 2014
Wie im Kindergarten, sie nehmen sich gegenseitig das Spielzeug weg.
415
Melden
Zum Kommentar
avatar
Charivari
18.07.2019 16:14registriert August 2017
Klassisches Tit-for-tat. Das alles wird irgendwie ungut enden, wenn man diese Spirale der Eskalation nicht unterbricht.
221
Melden
Zum Kommentar
8
Nach langem Streit: China beendet Zölle auf australischen Wein

Im lange angeschlagenen Verhältnis zwischen China und Australien hat Peking die seit Jahren bestehenden Zölle auf australischen Wein aufgehoben. Ab Freitag seien keine Ausgleichszölle auf Wein mit Herkunft Australien zu erheben, teilte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag mit.

Zur Story