Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Irak offenbar vier kurdische Kämpfer enthauptet. Eine Videoaufnahme der Tat kursiert im Internet.
In dem Video, in dem der vor kurzem erfolgte Einsatz zur Befreiung von 70 IS-Geiseln durch kurdische Kräfte zusammen mit US-Soldaten als Misserfolg dargestellt werden soll, wurden am Ende die vier gefesselten Männer enthauptet. Den Angaben in dem Video zufolge handelte es sich um kurdische Peschmerga-Kämpfer. Unklar war, wann die Enthauptungen stattfanden.
Kurdische Verbände und US-Spezialeinheiten hatten vor rund einer Woche im Nordirak ein Gefangenenlager des IS gestürmt und rund 70 Geiseln befreit. Bei der Kommandoaktion wurden nach US-Angaben mehrere IS-Kämpfer getötet und fünf Dschihadisten festgenommen. Auch ein US-Soldat wurde getötet.
Im Südosten der Türkei wurden derweil zwei Aktivisten, die gegen den IS in Syrien mobil gemacht haben, nach Angaben ihrer Organisation geköpft. Die beiden Männer seien am Freitag in ihrer Wohnung in der Stadt Sanliurfa gefunden worden, sagte der Gründer der Organisation «Raqqa is being slaughtered silently» (Rakka wird leise abgeschlachtet), Abu Ibrahim Rakkawi, der Nachrichtenagentur Reuters.
Ihnen sei zunächst in den Kopf geschossen und dieser dann abgeschnitten worden. Schon in der Vergangenheit hätten Mitglieder des IS Aktivisten der Organisation getötet. Die Gruppe füllt nach eigenen Angaben ein Informationsloch aus Rakka, nachdem der IS dort das Internet gekappt hat und es keine Journalisten mehr in der Stadt gibt.
Rakka ist eine IS-Hochburg. Die Miliz regelt dort das öffentliche Leben und lenkt nahezu alle Bereiche, von Schulen über Bäckereien bis hin zu Gerichten und Moscheen. Sie versucht zudem, alle Informationen aus der Stadt zu kontrollieren. (egg/sda/afp/reu)