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Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff Madleen in Gaza verhindern

Climate activist Greta Thunberg stands near a Palestinian flag after boarding the Madleen boat and before setting sail for Gaza along with activists of the Freedom Flotilla Coalition, departing from t ...
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ein Segelschiff mit Greta Thunberg und weiteren Aktivisten an Bord nicht zum Gazastreifen zu lassen.Bild: keystone

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern: «Ihr solltet umkehren»

08.06.2025, 14:4108.06.2025, 17:41
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Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ein Segelschiff mit Greta Thunberg und weiteren Aktivisten an Bord nicht zum Gazastreifen zu lassen. «Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen», hiess es in einer Mitteilung von Katz. Er habe den Streitkräften angeordnet, die Ankunft des Schiffes «Madleen» des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition zu verhindern.

An die Schwedin Thunberg und die elf weiteren Aktivisten an Bord gerichtet sagte Katz: «Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen.» Katz bezeichnete die Menschen an Bord als «linksextremistische Aktivisten». Israel werde gegen jeden Versuch vorgehen, die Seeblockade zu durchbrechen. Die Seeblockade wurde 2007 nach der Machtübernahme der Hamas eingeführt. Ihr Zweck bestehe darin, Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern, sagte Katz.

Aktivisten wollen humanitäre Hilfe nach Gaza bringen

Die Aktivistengruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen – Thunberg und andere Aktivisten haben immer wieder unterstrichen, dass sich keinerlei Waffen an Bord befänden. Zugleich wollen sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.

Die «Madleen» war vor einer Woche auf Sizilien in See gestochen. An Bord sind nach Angaben des Bündnisses zwölf Aktivisten, darunter neben Thunberg auch Yasemin Acar aus Deutschland. Sie wollen nach eigenen Angaben am Montag den Küstenstreifen erreichen. Am Sonntagnachmittag befanden sie sich demnach nördlich der Küste von Ägypten und weniger als 300 Kilometer von ihrem Ziel entfernt. Sie warfen Israel in Videos auf Instagram vor, ihre Kommunikationsgeräte zu stören und damit ein Abfangen des Schiffes oder gar einen Angriff vorzubereiten.

Aktivisten bereits in der Vergangenheit abgewehrt

Bereits zuvor berichteten israelische Medien, das Segelschiff werde nicht im Gazastreifen anlegen dürfen. Dies hätten Israels Sicherheitsbehörden entschieden. Möglich ist dem damaligen Bericht zufolge, dass das Schiff in den israelischen Hafen von Aschdod geschleppt und die Aktivisten an Bord dort festgenommen werden könnten. Israel hatte auch in früheren Fällen Aktivisten keine Genehmigung erteilt, mit ihren Schiffen im Gazastreifen anzulegen. (sda/dpa)

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Antigone
08.06.2025 15:10registriert November 2018
Israel warnt sie also, dass es nicht möglich ist, mit dem Schiff anzureisen.
Sie tun es trotzdem und werden dann ein riesen Drama draus machen, wenn Israel ihren Worten Taten folgen lässt.
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Aschenmadlen
08.06.2025 15:29registriert Juli 2017
Mir scheint das Schiff viel zu klein um eine entscheidende Hilfslieferung zu transportieren. Viel eher eine "Demo" zur Selbstbeweihräucherung.
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Lisbon
08.06.2025 16:33registriert Januar 2019
"Nach Art. 67 lit a San Remo Manual gilt, dass auch Schiffe, die eine neutrale Flagge führen, angegriffen werden dürfen, wenn sie versuchen, eine Blockade zu brechen, und wenn sie vorher gewarnt wurden, ein Stoppen verweigert haben und sich einer Durchsuchung oder Umleitung widersetzen." Quelle: Humanitäres Völkerrecht; Fink; ship to Gaza Zwischenfall, Seite 223-225
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