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Nach Spionagevorwurf: Das in der Türkei verhaftete Paar aus Israel ist wieder frei

Nach Spionagevorwurf: Das in der Türkei verhaftete Paar aus Israel ist wieder frei

18.11.2021, 07:4118.11.2021, 07:41
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Ein israelisches Paar, das in der Türkei unter Spionagevorwurf verhaftet worden war, ist wieder auf freiem Fuss. Dies teilten der israelische Regierungschef Naftali Bennett und Aussenminister Jair Lapid in der Nacht zum Donnerstag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

«Nach gemeinsamen Bemühungen der Türkei sind Mordi und Natalie Oknin aus dem Gefängnis entlassen worden und befinden sich auf dem Heimweg nach Israel», hiess es darin. Auf Videobildern war zu sehen, wie die beiden nach der Ankunft in Israel aus einem kleinen Flugzeug stiegen und von erleichterten Angehörigen in den Arm genommen wurden.

Dank an Erdogan

Bennett und Lapid dankten dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seiner Regierung «für ihre Kooperation» sowie dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog.

Die Israelis waren verhaftet worden, weil sie in Istanbul ein Privathaus Erdogans fotografiert haben sollen. Zusammen mit einem Türken drohte ihnen eine Anklage wegen Spionage.

Nach israelischen Medienberichten hatte die Frau ihrer Familie zuhause in Israel ein Foto des Gebäudes mit den Worten geschickt: «So ein schönes Haus.» Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das Pärchen habe das Haus aus dem Fenster eines Aussichtsturms fotografiert. Die beiden waren nach israelischer Darstellung in der Türkei, um einen Geburtstag zu feiern. Beide seien Busfahrer.

In der Türkei ist es grundsätzlich verboten, in militärischen Zonen und sonstigen Sicherheitszonen ohne Genehmigung Fotos zu machen. Im Oktober hatten türkische Medien berichtet, es seien mehrere israelische Agenten verhaftet worden.

Die Beziehungen beider Länder gelten seit langem als gespannt. Bei der Erstürmung des Schiffs «Mavi Marmara» durch israelische Soldaten 2010 waren zehn Türken getötet worden. Nach einer diplomatischen Eiszeit zahlte Israel 2016 20 Millionen Dollar an die Hinterbliebenen. (sda/dpa)

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