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Gericht stoppt «Shutdown»-Stellenabbau der Trump-Regierung

Gericht stoppt «Shutdown»-Stellenabbau der Trump-Regierung

15.10.2025, 22:5315.10.2025, 22:53
President Donald Trump speaks during an event in the Oval Office at the White House, Wednesday, Oct. 15, 2025, in Washington. (AP Photo/John McDonnell)
Trump
US-Präsident Donald Trump. (Symbolbild)Bild: keystone

Ein kalifornisches Bundesgericht hindert die Regierung von US-Präsident Donald Trump vorerst daran, einen dauerhaften Stellenabbau im öffentlichen Dienst voranzutreiben. Das Vorhaben der Regierung verstosse gegen das Gesetz – in einem Rechtsstaat dürfe man so etwas nicht machen, erklärte Bundesrichterin Susan Illston laut anwesenden US-Reportern in einer Anhörung. Die Regierung scheine die Situation im Haushaltsstreit auszunutzen, um davon auszugehen, dass alle Regeln ausser Kraft gesetzt seien.

Eine schriftliche Begründung werde die Richterin im Laufe des Mittwochs nachreichen, hiess es in den Berichten. Es ist davon auszugehen, dass die Trump-Regierung sich juristisch gegen die Entscheidung wehren wird.

Seit mehr als zwei Wochen ist ein Teil des US-Regierungsapparats lahmgelegt, weil sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. In der Praxis bedeutet das, dass zahlreiche Bundesbehörden ihre Arbeit stark einschränken und nur noch dringend notwendige Aufgaben erledigen dürfen.

Tausende Kündigungen ausgesprochen

Die Trump-Regierung hat damit begonnen, dauerhaft Stellen im öffentlichen Dienst zu streichen. In den USA werden solche Massnahmen «RIFs» («reduction in force») genannt. Eigentlich ist der Kongress in solche Entscheidungen eingebunden. Gewerkschaften reichten Klage ein.

Im Zuge dessen musste die Trump-Regierung auch offenlegen, bei welchen Behörden bereits Kündigungen ausgesprochen wurden. Betroffen waren demnach unter anderem das Gesundheits-, das Bildungs- und das Handelsministerium. Insgesamt erhielten Tausende Bundesbedienstete entsprechende Mitteilungen, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Etliche Hundert dieser Kündigungen seien demnach irrtümlich verschickt und später wieder zurückgenommen worden.

Die Richterin untersagte der Regierung laut dem Portal «The Hill», weitere Kündigungsschreiben zu verschicken oder bereits ausgesprochene Entlassungen umzusetzen. Zudem müsse die Regierung bis Freitag eine genaue Zahl der betroffenen Beschäftigten vorlegen. (sda/dpa)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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butlerparker
15.10.2025 23:37registriert März 2022
Dass check + balances funktionieren, das glaube ich erst, wenn der surpreme diese Urteile (auch was die Nationalgarde betrifft) bestätigt. Bis dahin erlaube ich mir, skeptisch zu sein....
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Squawk 7700
16.10.2025 00:01registriert Mai 2025
Das sind scheissgerichte in den USA. Erst sagt ein Gericht mit demokratischen Richtern, dass was abgelehnt wird und dann kommt der republikanische Supremecourt und sagt dass alles ok ist. Man könnte glauben, dass es in den USA keine Gesetze gibt, sondern einfach die Parteien bestimmen, was sein kann und was nicht.

Auch in der Schweiz laufen wir übrigens Gefahr, dass das passieren könnte. Denn auch hier werden Richter aus Parteien gewählt, obwohl das völlig unnötig wäre. Immerhin halten sie sich mehrheitlich an das Recht und nicht so stark an ihre persönliche Gesinnung.
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banda69
16.10.2025 06:13registriert Januar 2020
"...in einem Rechtsstaat dürfe man so etwas nicht machen, erklärte Bundesrichterin..."

Die Interessen der Rechtspopulisten-Mafia stehen über dem Rechtsstaat.
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