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Warum es in Italien künftig Geld zurück gibt, wenn man im Stau steht

Stau auf der Autobahn A26 (oder E25) zwischen Genua und Alessandria, am Samstag, 13. April 2024 bei Genua I, Region Ligurien. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Die Entschädigung soll über eine App beantragt werden können.Bild: KEYSTONE

In Italien im Stau? Künftig gibt es Geld zurück

04.12.2025, 11:3704.12.2025, 11:37

In Italien gibt es künftig Geld zurück, wenn man auf einer gebührenpflichtigen Autobahn wegen einer Baustelle zu lange im Stau steht. Die Verkehrsbehörde in Rom legte fest, dass bei deutlicher Überschreitung der normalen Fahrzeit ein Teil oder sogar die gesamte Summe der gezahlten Maut zurückerstattet werden muss. Die neue Regelung tritt im Juni nächsten Jahres in Kraft – also noch vor Beginn der Hauptreisezeit im Sommer.

Die Entschädigung soll über eine App beantragt werden können, in der alle Betreiber von privaten Autobahnen zusammengeschlossen sind. Autofahrer sollen bereits Geld zurückbekommen, wenn die Fahrtzeit auf einer Strecke von bis zu 50 Kilometern zehn Minuten länger dauert als üblich. Bei längeren Strecken soll es ab einer Verspätung von 15 Minuten eine Erstattung geben. Bei einer Verspätung von mindestens drei Stunden infolge von Staus muss die gesamte Maut erstattet werden.

Was bedeutet das für ausländische Autofahrer?

Die Höhe der Entschädigung soll von den Betreibern selbst festgelegt werden. Dazu gibt es aber Vorgaben der Behörden. Im Detail ist noch nicht bekannt, wie das umgesetzt wird. Gezahlt werden muss aber erst, wenn der zu erstattende Betrag mehr als einen Euro beträgt. Unklar war zunächst, in welchem Umfang auch ausländische Autofahrer von der Neuregelung profitieren können.

Keine Erstattung soll es geben, wenn es sich um sogenannte Notfall-Baustellen handelt oder auch bei Unfällen und wetterbedingten Störungen. Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini bezeichnete den Beschluss als «Wendepunkt» für die Umsetzung von Rechten von Autofahrern. Hingegen äusserte der Verbraucherschutzverband Kritik an der Umsetzbarkeit. «Es ist offensichtlich, dass es jahrelang keine echten Strafen für die geben wird, die den Nutzern einen schlechten Service bieten», hiess es von dort.

Insgesamt gibt es in Italien etwa 7'000 Kilometer Autobahnen. Für den allergrössten Teil muss Maut gezahlt werden. Das neue System soll nach dem Beginn im nächsten Juni im Dezember 2026 komplett einsatzbereit sein. Italien nimmt für sich auch in Anspruch, die älteste Autobahn der Welt zu haben: Die 50 Kilometer lange Strecke zwischen der Grossstadt Mailand und dem 50 Kilometer weiter nördlich gelegenen Varese wurde 1924 in Betrieb genommen. (sda/dpa)

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