International
Italien

Ermittlungen: Ex-Bankangestellter spionierte Bankkonto von Meloni aus

Ermittlungen: Ex-Bankangestellter spionierte Bankkonto von Meloni aus

11.10.2024, 17:37
Mehr «International»

In Italien wird gegen einen Ex-Bankangestellten ermittelt, der die Bankkonten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie weiterer hochrangiger Politiker ausspioniert haben soll.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren habe der Mann aus Bari die Girokonten von etwa 3'500 Bankkunden ausgespäht, darunter die der Regierungschefin und einiger ihrer Minister, wie italienische Medien berichteten. Die Motive des Mannes seien noch unklar.

Italian Prime Minister Giorgia Meloni arrives in Paphos ,Cyprus, on Friday, Oct 11, 2024 as the leaders of nine southern European Union member countries and Jordan are meeting to come up with ways of  ...
Unter den 3'500 ausspionierten Bankkunden: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.Bild: keystone

Der ungewöhnliche Zugriff auf die Konten fiel bei einer internen Kontrolle auf. Es wurde Verdacht geschöpft, nachdem die häufigen Kontoabfragen des Angestellten aufgefallen waren. Der Mann wurde entlassen, nun wird wegen missbräuchlichen Zugangs zu Computersystemen und versuchter Beschaffung von Informationen gegen ihn ermittelt. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte Smartphones und Computergeräte.

Auch Konto des Staatspräsidenten betroffen

In einigen Fällen soll der Mann zudem Kreditkartenabrechnungen ausspioniert haben. Aus Sicht der Ermittler ist vor allem dies schwerwiegend. Denn mithilfe der Abrechnungen war es ihm auch möglich, die Bewegungen der Politiker zu beobachten und zu rekonstruieren. Der Ex-Bankangestellte bestritt Medienberichten zufolge, Daten heruntergeladen zu haben.

Zu den ausgespähten Konten gehörten die von Melonis Schwester Arianna sowie ihres Ex-Partners Andrea Giambruno, wie Medien berichteten. Darunter sind demnach aber auch die des italienischen Senatspräsidenten, des Verteidigungsministers und des designierten EU-Kommissars Roberto Fitto, die alle Melonis Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) angehören. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Der Mord an Brian Thompson hat im Internet eine breite Wut gegen die Ungerechtigkeiten des US-Gesundheitssystems ausgelöst – und offenbar den kreativen Nerv von Singer-Songwritern getroffen.

Rein von der Sachlage her könnte man erwarten, dass ein Mord an einem CEO auf offener Strasse in New York zwar eine interessante, gar sensationelle, News-Story wäre – aber letztendlich nur von grösserer Bedeutung für die unmittelbar Involvierten. Für Familien und Umfeld von Opfer und Täter, etwa. Aber: Das Opfer Brian Thompson ist CEO der Gesundheitsversicherung UnitedHealthcare. Und somit bekam der Tötungsakt einen Symbolgehalt von nationaler Bedeutung. Gesundheit geht alle etwas an.

Zur Story