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Auto rast in Südtirol in Reisegruppe: Vermutlich sechs Deutsche tot

Horror-Unfall im Südtirol: Betrunkener tötet 6 Menschen

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Horror-Unfall in Südtirol: Betrunkener tötet 7 Menschen
Ein Auto ist in Luttach in Südtirol in eine Gruppe junger deutscher Touristen gefahren. Dabei wurden sieben Menschen tödlich getroffen und zehn weitere verletzt.
quelle: ap / freiwillige feuerwehr luttach
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Audi-Fahrer mit 1,97 Promille im Blut rast in Südtirol in Menschengruppe +++ Sechs Tote

Ein Auto ist im Südtirol in eine Gruppe junger deutscher Touristen gefahren. Dabei wurden sechs Menschen tödlich getroffen und elf weitere verletzt. Der 27-jährige einheimische Fahrer war offenbar betrunken. Er wurde festgenommen. Ihm droht eine lange Gefängnisstrafe.
05.01.2020, 07:1605.01.2020, 15:51
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Bei den Opfern handelt es sich nach Medienberichten um junge Menschen zwischen 20 und 25 Jahren. Die Gruppe habe nach einem Abend in einem Lokal an einem Reisebus in Luttach in der Nähe von Bruneck gestanden, als das Auto in die Gruppe gerast sei, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Sechs Personen seien in der Nacht zu Sonntag sofort gestorben, vier seien schwer, fünf mittelschwer und zwei leicht verletzt worden. Eine Frau sei mit einem Helikopter in ein Spital nach Innsbruck in Österreich geflogen worden.

Alkohol und hohes Tempo

Die Polizei geht von einem Unfall und nicht von einer absichtlichen Tat aus. Der 27 Jahre alte einheimische Fahrer eines Audi TT habe nach ersten Informationen einen sehr hohen Alkoholgehalt im Blut gehabt und sei sehr schnell unterwegs gewesen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Sonntagmorgen.

Der Fahrer des Unfallwagens habe nach einem ersten Test mehr als 1,9 Promille Alkohol im Blut gehabt, berichtete die Nachrichtenagentur DPA. Er werde auch auf Drogen untersucht. Der Mann aus Kiens sei im Spital für weitere Untersuchungen.

Dem Lenker dürfte eine Anklage wegen «Mord im Strassenverkehr» und damit bis zu zwölf Jahre Freiheitsstrafe drohen.

«Wie auf einem Schlachtfeld»

Das Auto sei gegen 1.00 Uhr nachts in die Gruppe gefahren, wie ein Polizeisprecher aus Bozen der DPA am Sonntag sagte. Die Polizei sei dabei zu ermitteln, wie das Unglück geschah. Dem Sender Rai Südtirol berichtete, das Fahrzeug sei in eine Gruppe aus 17 Menschen gerast.

160 Einsatzkräfte waren dem Bericht zufolge im Einsatz. Helmut Abfalterer von der Feuerwehr schilderte der «Tageszeitung Online» schlimme Szenen: «Es hat ausgesehen wie auf einem Schlachtfeld.»

Identifizierung ausstehend

«Das neue Jahr beginnt mit dieser schrecklichen Tragödie», sagte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Pressekonferenz in Luttach. «Wir sind alle geschockt.» Der Bürgermeister von Luttach, Helmut Gebhard Klammer, sprach von einer «Katastrophe», wie sie das Tal noch nie erlebt habe. «Wir sind fassungslos», sagte er und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel war tief betroffen. «Die Nachrichten aus Südtirol sind erschütternd - ein fröhlicher Abend, der in der Katastrophe endet», erklärte Merkel in einer von Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Stellungnahme. Merkel trauere mit allen, «die dort heute Nacht Kinder, Geschwister, Freunde verloren haben». Den Verletzten wünschte sie Kraft und baldige Genesung.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, das etwas mehr als tausend Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck. Der Ort ist bekannt bei deutschen Jugendgruppen, die zum Skifahren kommen. In dem Ort gab es nach DPA-Informationen seit längerem Klagen über Autos, die auf der Hauptstrasse rasen und über mangelnde Kontrollen. (cbe/mim/sda/dpa/apa/ansa)

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bild: kapo Aargau
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84 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Coffeetime ☕
05.01.2020 08:43registriert Dezember 2018
Was hat der letzte Kommentar zu einer Lawine mit einem tragischen Autounfall zu tun? Beide Orte liegen ca. 150 km Autofahrt auseinander. Das wäre wie zu sagen, dass im Wallis eine Lawine gab und übrigens in Zürich ein Autounfall...

Beide Ereignisse in Südtirol sind aber sehr tragisch. In Gedanken an die Hinterbliebenen und voller Respekt, wie schnell das Leben enden kann.
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Karoon
05.01.2020 10:56registriert November 2015
Der Fahrer ist bereits gestraft, bevor er von einem Richter steht: Mit seinem verschuldeten Tod dieser Menschen muss er ein Leben lang zurechtkommen. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken.
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Heinzbond
05.01.2020 09:04registriert Dezember 2018
Wenn heute jemand den Alkohol erfinden würde, wäre verboten wie andere harte Drogen. Aber nein man kann an jeder Ecke das Zeug kaufen und konsumieren... Und dann noch Autofahren....
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