In Italien versteht man keinen Spass, wenn es um traditionelle Gerichte geht – vor allem seit der Ernennung des Kabinetts um Premierministerin Giorgia Meloni. Insbesondere Francesco Lollobrigida, Minister für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik, hat es sich zum Ziel gemacht, die Reinheit der italienischen Küche zu schützen.
Dafür trifft das zuständige Ministerium nun konkrete Massnahmen: So wurde ein Dossier erstellt, das die UNESCO überzeugen soll, die italienische Küche in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Diese sei «eine Reihe von sozialen Praktiken, Ritualen und Gesten, die auf zahlreichen lokalen Kenntnissen beruhen», heisst es im offiziellen Bewerbungsdossier. Dieses Mosaik von Traditionen spiegle die biokulturelle Vielfalt des Landes wider. Oder um es in den Worten Lollobrigidas zu sagen: «Die italienische Kulinarik ist ein Schatz und muss verteidigt werden.»
Der Wunsch, die italienische Küche zum UNESCO-Kulturerbe erklären zu lassen, kommt nicht von ungefähr. So ist der experimentelle Umgang mit italienischen Rezepten einigen Ess-Traditionalisten ein Dorn im Auge. So beschwerte sich kürzlich der Landwirtschaftsverband Coldiretti darüber, dass italienische Gerichte im Ausland so stark verzerrt würden, dass das ursprüngliche Gericht nicht mehr erkennbar sei.
Besonders ärgerlich ist für Coldiretti die Pizza Hawaii – Pizza belegt mit Tomaten, Mozzarella, gekochtem Schinken und, besonders problematisch, Ananas. «Ein echtes Sakrileg», schimpfte Coldiretti. Als Dessert sei Ananas zwar ganz in Ordnung, als Belag aber nicht.
Als weiteres Beispiel nannte Coldiretti das in den USA beliebte Gericht «Mac and Cheese», also Nudeln mit Käse, die aber nichts mit der italienischen Pastatradition gemeinsam hätten. «Deshalb ist es wichtig, die italienische Küche mit der Anerkennung als UNESCO-Erbe in der Welt zu schützen», so Coldiretti-Präsident Ettore Prandini.
Sollte die italienische Küche tatsächlich zum UNESCO-Kulturerbe ernannt werden, wäre dies keine Premiere. Die traditionelle japanische Küche Washoku ist bereits seit 2013 Kulturerbe, die mexikanische Küche schon seit 2010. (dab)
Die ersten Schriftlichen Erwähnungen kommen alle aus Asien. Die Etrukser und Griechen kannten zwar auch Teigwaren, was die Römer dann übernahmen. Aber nach dem Untergang des West-Römischen Reiches und der Eroberungen durch die Germanen ging das wieder verloren.
Erst mit Marco Polo im Jahre 1300 kamen die Teigwaren wieder nach Italien.
Sprich die italienische Küche basiert auf Teilen der Chinesischen.