Breivik klagt gegen den Staat und hebt zum Prozessauftakt seinen Arm zum Hitlergruss
Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik hat zum Auftakt seines Prozesses gegen den Staat vor laufenden Kameras provokativ seinen Arm zum Nazigruss erhoben. In dem Verfahren will der 37-Jährige bessere Haftbedingungen erstreiten.
Bild: EPA/NTB SCANPIX
Der bekennende Nationalsozialist hatte im Juli 2011 77 Menschen in Oslo und auf der Insel Utøya ermordet. 2012 wurde der Norweger zur Höchststrafe von 21 Jahren Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt.
Drei Zimmer im Knast für Breivik
Breivik ist der Meinung, seine fast fünf Jahre andauernde Isolationshaft verstosse gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Der auf vier Tage angesetzte Zivilprozess findet aus Sicherheitsgründen im Gefängnis in Skien statt, wo Breivik im Hochsicherheitstrakt einsitzt.
Breivik sitzt in Isolationshaft. Ihm stehen im Gefängnis drei Zimmer zur Verfügung: eins zum Wohnen, eins zum Studieren und eins für den Sport. Er hat einen Fernseher, einen Computer ohne Internetanschluss und eine Spielkonsole, für sein Essen und die Wäsche ist er selbst verantwortlich. Seine Kontakte zur Aussenwelt sind drastisch eingeschränkt, seine Post wird kontrolliert.
Zu Höchststrafe von 21 Jahren verurteilt
Breivik hatte im Juli 2011 zunächst acht Menschen bei einem Bombenanschlag in Oslo getötet und anschliessend auf der Insel Utøya 69 Teilnehmer eines Sommerlagers der sozialdemokratischen Jugendorganisation erschossen. Er wurde zur in Norwegen geltenden Höchststrafe von 21 Jahren Haft verurteilt.
Breivik hat seit seiner Inhaftierung keinen Kontakt zu Mitgefangenen und so gut wie keine privaten Besucher. Sein Rechtsbeistand argumentiert, die Isolationshaft wirke sich verheerend auf die «psychische Gesundheit» des 37-Jährigen aus. Bis Freitag soll über die Klage entschieden werden. (egg/sda/afp/dpa)