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Epstein-Files: US-Gericht veröffentlicht Dokumente mit Klarnamen

Bill Clinton, Prinz Andrew, Michael Jackson: US-Gericht gibt Epstein-Papiere mit Namen frei

04.01.2024, 03:5204.01.2024, 03:53
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FILE - Audrey Strauss, acting U.S. Attorney for the Southern District of New York, points to a photo of Jeffrey Epstein and Ghislaine Maxwell during a news conference, in New York on July 2, 2020. Max ...
Jeffrey Epstein wurde 2019 auf Bundesebene angeklagt, einen Sexhandelsring betrieben zu haben, in dem er Dutzende minderjähriger Mädchen sexuell missbraucht haben soll. Ghislaine Maxwell soll ihm dabei geholfen haben.Bild: keystone

Im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat ein Gericht die Klarnamen von mutmasslich rund 170 zuvor meist anonym behandelten Personen veröffentlicht. Sie wurden in einem Zivilstreit zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell genannt. In den über 900 Seiten Gerichtsunterlagen finden sich unter anderem die zuvor in diesem Kontext bereits bekannten Namen des früheren US-Präsidenten Bill Clinton und des britischen Prinzen Andrew, die einst als Vertraute von Epstein galten. Epstein ist seit knapp viereinhalb Jahren tot.

Eine Nennung bedeutet nicht, dass die Person aktiver Teil des Missbrauchsnetzwerks um Epstein war, sondern zunächst nur, dass der Name in dem Zivilprozess fiel. Manche Personen der Liste sind beispielsweise auch Verwandte von Missbrauchsopfern Epsteins. Clinton, bisher im Prozess als «John Doe 36» (etwa «Max Mustermann 36») bezeichnet, hatte Medien zufolge gegen die Nennung seines Namens keinen Einspruch erhoben.

FILE - Virginia Roberts Giuffre holds a news conference outside a Manhattan court following the jailhouse death of Jeffrey Epstein, Aug. 27, 2019, in New York. A tentative settlement has been reached  ...
Virginia Giuffre hatte gegen Epstein wegen sexuellen Missbrauchs geklagt. Bild: keystone

Während viele der Informationen bereits auf anderem Wege, wie durch Medieninterviews, veröffentlicht wurden, ist dies das erste Mal, dass diese bei Gericht eingereichten Dokumente auf dem Rechtsweg freigegeben werden.

Die nun veröffentlichten Unterlagen enthalten Clintons Namen Dutzende Male, unter anderem in Zeugenaussagen, die ihn in die Nähe der Taten Epsteins rücken. Ebenso häufig und in teils ähnlichem Kontext taucht Prinz Andrew namentlich auf. Der Adelsspross konnte 2022 einen Zivilprozess im Zusammenhang mit Epsteins Missbrauchsring abwenden. Er gab öffentlich trotz der Vorwürfe der US-Klägerin Virginia Giuffre gegen ihn nie zu, Sex mit der damals Minderjährigen gehabt zu haben.

Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Der bis in die höchsten Kreise vernetzte Geschäftsmann soll zahlreiche auch minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und sie anderen Männern zugeführt haben. Rund einen Monat nach der Festnahme wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge nahm er sich das Leben.

Jahrzehntelang soll der Missbrauch zahlreicher Minderjähriger auf Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und auf den Virgin Islands stattgefunden haben. Eine frühere Anklage gegen Epstein mündete in einen für den Unternehmer sehr vorteilhaften Deal, der ihn zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite machte, die selbst mit Verbrechen durchkommt.

Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer bis in die höchsten Kreise vernetzt war. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien.

Auch die Veröffentlichung der nun freigegebenen Dokumente hatte im Vorhinein für viele Spekulationen um Prominente geführt. In den vorliegenden Schriften wird auch der ehemalige Präsident Donald Trump genannt – jedoch lediglich im Kontext der Befragung einer Zeugin, die angab, zu Trump niemals sexuellen Kontakt gehabt zu haben.

Neu scheinen dagegen die Namensnennungen des «King of Pop» Michael Jackson und des Astrophysikers Stephen Hawking zu sein. Aus ihnen scheint sich zumindest die einmalige Anwesenheit der Prominenten bei einer Veranstaltung Epsteins abzuleiten. (lak/sda/dpa)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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giandalf the grey
04.01.2024 09:19registriert August 2015
So lange dieser Fall nicht in aller Öffentlichkeit mit aller Macht von unabhängigen, transparenten und vertrauenswürdigen Ermittlungen behandelt wird, ist jeder Artikel darüber Effekthascherei und je nach dem welche Namen prominenter genannt werden Propaganda für die einen oder anderen und sowieso nur die Spiele zum immer teurer werdenden Brot. Das einzige was wir von diesem Fall wirklich lernen können, ist das unser System bis ins Mark korrumpiert ist. Und dass, wie die Panama-Papers ebenfalls eindrücklich bewiesen haben, Kapital statt Gesetz über Schuld und Unschuld entscheidet.
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