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Pariser Gericht: lebenslange Haft für Völkermord in Ruanda

Pariser Gericht verhängt lebenslange Haft für Völkermord in Ruanda

06.07.2016, 22:0107.07.2016, 11:05
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Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Völkermord in Ruanda sind zwei frühere Bürgermeister wegen eines Massakers in einer Kirche zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Ein Gericht in Paris sprach die beiden Angeklagten am Mittwoch schuldig aufgrund von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord an Angehörigen der Tutsi-Minderheit in Kabarondo im Osten des Landes.

Ruanda – 20 Jahre Genozid

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Ruanda - 20 Jahre Genozid
Flüchtlinge tragen Wasser ins Flüchtlingslager in Benaco. Der Ort in Tansania, an der Grenze zu Ruanda, war zeitweise eines der grössten Flüchtlingslager der Welt mit mehr als 300'000 Menschen. Ende 1996 wurde es geschlossen.
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Die Angeklagten hatten die Vorwürfe bestritten. Im ostafrikanischen Ruanda hatten sich 1994 Spannungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi in einer Orgie der Gewalt entladen. Rund 800'000 Menschen – meist Tutsi, aber auch gemässigte Hutu – wurden von Hutu-Milizen ermordet.

Der Prozess war das zweite französische Verfahren gegen Verantwortliche des Völkermords. Zuvor war ein früherer Geheimdienstler ebenfalls mit einer langen Haftstrafe belegt worden. Auch in Deutschland befasste sich die Justiz bereits mit dem Genozid in Ruanda: In Frankfurt wurde im Dezember ein früherer Bürgermeister als Mittäter verurteilt. (sda/dpa)

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