Der in Deutschland inhaftierte katalanische Ex-Regionalchef Carles Puigdemont hat sich am Samstag erstmals seit seiner Festnahme persönlich zu Wort gemeldet.
In einem Tweet des 55-Jährigen, der derzeit in der Justizvollzugsanstalt Neumünster einsitzt, heisst es: «Damit das für alle klar ist: Ich werde nicht aufgeben, ich werde nicht verzichten, ich werde nicht vor den unrechtmässigen Handlungen derjenigen zurückweichen, die an den Urnen verloren haben.»
Que tothom ho tingui clar: no claudicaré, no renunciaré, no em retiraré davant l'actuació il·legítima dels qui han perdut a les urnes ni davant de l'arbitrarietat dels qui estan disposats a pagar el preu d'abandonar l'estat de dret i la justícia per "la unitat de la pàtria". pic.twitter.com/X9Q7kXHuxg
— Carles Puigdemont 🎗 (@KRLS) 31. März 2018
Weiter kritisierte er offenbar mit Blick auf die Zentralregierung in Madrid, diese wolle die Rechtsstaatlichkeit aufs Spiel setzen, nur um die Einheit des Landes zu gewährleisten.
Puigdemont verfügt nach Angaben des schleswig-holsteinischen Justizministeriums in der Haftanstalt Neumünster nicht über einen Zugang zum Internet. Er dürfe telefonieren sowie unter Aufsicht skypen, also mit Bildübertragung sprechen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag in Kiel. Einen Zugang zum Internet gebe es in keiner Haftanstalt. Der Tweet Puidgemonts dürfte somit von Helfern ausserhalb der Haftanstalt abgesetzt worden sein.
Puigdemont, der im vergangenen Herbst ins Exil nach Brüssel gegangen war, war am vergangenen Sonntag auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in Schleswig-Holstein festgenommen worden. Die Justiz prüft, ob er nach Spanien ausgeliefert werden soll. Der 55-Jährige soll sich in seiner Heimat unter anderem wegen Rebellion verantworten. Darauf stehen bis zu 30 Jahre Haft. (sda/dpa)