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Jedes fünfte Kind erlebt doppelt so viele Hitzetage wie Grosseltern

Icelandic horses graze on a meadow at a stud farm in Wehrheim near Frankfurt, Germany, as the sun rises, on Tuesday, Aug. 13, 2024. (AP Photo/Michael Probst)
Besonders betroffen von mehr Hitzetagen sind Kinder in West- und Zentralafrika sowie in Lateinamerika. (Symbolbild)Bild: keystone

Jedes fünfte Kind erlebt doppelt so viele Hitzetage als Grosseltern

Weltweit lebt laut einer Studie des Uno-Kinderhilfswerks (Unicef) heute jedes fünfte Kind in einer Gegend, in der es mindestens doppelt so viele extrem heisse Tage gibt wie in den 1960er Jahren.
14.08.2024, 05:3614.08.2024, 22:47
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Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Unicef-Auswertung hervor. An den Wohnorten von weltweit 466 Millionen Kindern ist die Zahl der Tage mit Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius heute doppelt so hoch wie in den Kindheitstagen ihrer Grosseltern, wie Unicef mitteilte.

Der Studie zufolge erleben alleine in West- und Zentralafrika heute 123 Millionen Kinder – oder 39 Prozent – durchschnittlich in einem Drittel des Jahres Temperaturen von über 35 Grad Celsius. In Mali, im Niger, im Senegal sowie im Sudan ist demnach sogar mehr als die Hälfte der Kinder betroffen.

Weitere 48 Millionen Kinder in Lateinamerika und der Karibik leben der Auswertung zufolge in Gegenden mit mehr als doppelt so vielen Hitzetagen wie in den 1960er Jahren. Laut Unicef dienten aggregierte Temperaturdaten als Grundlage für die Studie.

Einfluss auf die Gesundheit

«Die extreme Hitze nimmt zu und beeinträchtigt die Gesundheit, das Wohlbefinden und den Alltag der Kinder», erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Stress durch äusserst hohe Temperaturen würden mit Komplikationen bei der Schwangerschaft in Verbindung gebracht, erhöhe aber auch das Risiko für Hitzschlag oder Sonnenstich. Zudem gebe es Belege dafür, dass sich Hitze auch auf die neurologische Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern auswirke.

Russell rief die Regierenden zum schnellen Handeln auf. Die Staats- und Regierungschefs, die in den kommenden Monaten neue nationale Klimaschutzpläne im Rahmen des Pariser Abkommens vorlegen müssen, könnten «dies mit dem Ehrgeiz und dem Wissen tun, dass die Kinder von heute und zukünftige Generationen in der Welt leben müssen, die sie hinterlassen». (sda/afp)

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