In einem aufsehenerregenden Prozess sind in Argentinien am Dienstag drei Polizisten wegen des Mordes an einem schwarzen Jugendlichen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sie im Jahr 2021 den damals 17-jährigen Lucas González, einen Jugendlichen aus den Vororten von Buenos Aires, ermordet hatten, als er mit drei Freunden nach dem Fussballtraining im Süden der Hauptstadt unterwegs war.
Die Angeklagten wurden des «Mordes mit erschwerenden Umständen», darunter «Vorsatz, Rassenhass und Machtmissbrauch», sowie wegen versuchten Mordes an den drei anderen Begleitern des Opfers für schuldig befunden. Sechs weitere Polizisten wurden wegen der Fälschung von Beweisen und wegen Folter zu Strafen zwischen vier und acht Jahren verurteilt. Auch hier gaben die Richter «Rassenhass» als Grund an.
Den Ermittlungen zufolge sassen die vier Freunde damals in einem haltenden Auto, um ein Getränk zu kaufen, als sich ihnen ein getarntes Polizeiauto näherte. Da sie nicht in der Gegend wohnten und nicht wussten, mit wem sie es zu tun hatten, fuhren sie wieder los. Daraufhin eröffneten die Polizisten das Feuer und trafen den 17-Jährigen am Kopf.
🚨 Prisión PERPETUA para los tres policías de la Ciudad por el asesinato de Lucas González, jugador de las inferiores de Barracas Central, en 2021.
— Ataque Futbolero (@AtaqueFutbolero) July 11, 2023
Fueron condenados por homicidio agravado con odio racial.
Justicia. 🙏🏼🇦🇷 pic.twitter.com/SRLpOTmg3u
Einem weiteren Insassen gelang es zu fliehen, während die beiden anderen zu Boden geworfen, mit Handschellen gefesselt und geschlagen wurden. «Wir sind junge Leute, die Fussball mögen, nichts weiter», sagte eines der Opfer. Die Polizisten hätten ihn als «schwarzen Dreckskerl» beschimpft und ihm gedroht, ihm wie seinem Freund «in den Kopf zu schiessen».
Der Anwalt der Kläger bezeichnete das Urteil vor Journalisten als «historisch für Argentinien». Es dürfe «nie wieder» so einen Fall wie den von Lucas González geben. Es sei ein grosser Erfolg, dass die Jugendlichen und ihre Eltern als «Opfer institutioneller Gewalt (...) wegen Rassenhasses» anerkannt würden. (sda/afp)