Schweiz
Wirtschaft

Lohnreport 2025: So viel verdienen Lehrer in der Schweiz

Lehrer Schulklasse Lehrerlöhne Klassenzimmer
Bild: Shutterstock

So viel verdienen Lehrpersonen in der Schweiz

Die Sommerferien sind in den meisten Kantonen vorbei, die Lehrpersonen wieder gefordert. Wie gut wird das bezahlt? Die grosse Übersicht über die Löhne nach Kantonen – vom Kindergarten bis zum Gymnasium und zur Berufsschule.
18.08.2025, 11:3518.08.2025, 13:18
Mehr «Schweiz»

Noch immer herrscht Lehrermangel an Schweizer Schulen, allerdings meldeten einige Kantone – zum Beispiel Zürich – im Jahr 2025 eine leichte Entspannung. Trotzdem wird es noch Jahre dauern, bis das Problem behoben ist.

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer (LCH) kennt die Probleme. Ohne Aushilfslehrerinnen und -lehrer geht es nicht mehr. Steigende Schülerzahlen sowie kommende Pensionierungswellen sind zwei der Probleme, allerdings gibt es auch gute Meldungen.

Dagmar Rösler, Primarlehrerin und seit 2019 Präsidentin des Dachverbands der Lehrerinnen und Lehrer LCH, nennt mehrere Gründe dafür, dass sich mehr Menschen für den Lehrerberuf entscheiden. Neue attraktive Angebote der PH – beispielsweise für Quereinsteiger – trügen dazu bei, ebenso die Berichterstattung über den Lehrkräftemangel und die guten Job-Perspektiven. «Lehrpersonen können sich den Job momentan aussuchen», sagt Rösler.

Die steigenden Studierendenzahlen seien sehr erfreulich, sagt sie. «Das ist genau das, was es braucht: möglichst viele Leute, die die Ausbildung absolvieren und in den Lehrerberuf einsteigen.»

Ein möglicher Hebel, um das Problem zu lösen, ist immer auch: der Lohn. Erneut hoben verschiedene Kantone auf den unterschiedlichen Klassen die Jahreslöhne um über 1000 Franken an.

Doch wie hoch ist der Lohn eigentlich? Was kassieren Lehrpersonen in den Kantonen – und wie gross sind die Unterschiede wirklich? Zumindest wurden die Saläre auch in diesem Sommer fast überall nach oben angepasst.

Da ihre Entschädigung in Lohnklassen strukturiert ist, lassen sich die Löhne der Lehrpersonen im Gegensatz zu anderen Branchen besser miteinander vergleichen – auch wenn es davon Abweichungen gibt (siehe auch Infobox).

Eine Übersicht über die Situation nach Schulstufen:

Löhne im Kindergarten

Auf Kindergartenstufe gibt es für Lehrpersonen in Genf und Zürich deutlich am meisten. Die rund 100'000 Franken sind mindestens rund 15'000 Franken mehr als überall sonst. Allerdings kommen Kindergartenlehrpersonen, die allein eine Klasse führen, im Kanton Zürich oft «nur» auf einen offiziellen Beschäftigungsgrad von 88 Prozent. Am wenigsten verdienen mit 62'920 Franken Angestellte im Kanton Graubünden.

Lohneerhöhungen von rund 1500 Franken pro Jahr gab es 2025 in den Kantonen Neuenburg und Appenzell Innerrhoden. Die Kindergarten-Lehrpersonen in jenen Kantonen verdienen aber weiterhin eher wenig im Vergleich.

  • Schweizer Durchschnitts-Anfangslohn: 80'688 Franken (+513 CHF gegenüber 2024)
Daten und Quellen
Die Daten der Deutschschweizer Kantone stammen von der Lohndatenerhebung der drei Regionalkonferenzen der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren (NW EDK, EDK-Ost und BKZ). Die Auswertung wird jährlich durchgeführt. Da weder das Syndicat des enseignants romands (SER) noch die Conférence intercantonale de l'instruction publique de la Suisse Romande et du Tessin (CIIP) die Erhebung jährlich durchführen, stammen die Angaben für das Tessin und die Westschweizer Kantone direkt von den entsprechenden kantonalen Bildungsdepartementen.

Obwohl in den Kantonen genaue Einteilungen nach Lohnklassen bestehen (Ausbildung, Stufe und Dienstjahre), kann das tatsächliche Salär abweichen. Im Kanton Waadt beispielsweise werden manchmal auch Erfahrungen in vorherigen Berufen angerechnet. Die angegebenen Maximallöhne sind teils theoretischer Natur und ohne Zusatzämter und Höchstqualifikation nicht zu erreichen.

Zudem sind in den letzten Jahren verschiedene Kantone vom Lohnsystem mit festem Stufenanstieg abgekommen. Das grenzt die Vergleichbarkeit der Daten ein, wie die Macher der Studie schreiben. Weitere Informationen gibt es hier.

Löhne auf Primarstufe

Auf Primarstufe liegt ebenfalls der Kanton Genf vorne. Hier erhielten Primarlehrer und -lehrerinnen im Gegensatz zu vielen anderen Kantonen aber 2025 keine Lohnerhöhung.

Schlusslicht auf Primarstufe bildet Obwalden, wo die gleichen Löhne wie im Kindergarten bezahlt werden.

Über die grösste Lohnerhöhung durften sich 2025 Lehrpersonen in Neuenburg freuen.

  • Schweizer Durchschnitts-Anfangslohn: 82'535 Franken (+535 CHF gegenüber 2024)

Back to School: Lustige Situationen zum Schulanfang

1 / 20
Back to School: lustige Situationen zum Schulanfang
Es gibt zwei Arten von Kindern am ersten Schultag.
quelle: imgur
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Löhne auf Sekundarstufe

Die dritte Kategorie – und zum dritten Mal schwingt Genf oben aus: Lehrerinnen und Lehrer verdienen dort schon im ersten Jahr knapp 110'000 Franken. Den Spitzenplatz holte sich Genf 2023 von Zürich zurück, weil die Romands die Anfangslöhne vor drei Jahren um über 11'000 Franken anhoben.

Schlusslicht bleiben Ob- und Nidwalden, wo es in diesem Jahr auch keine Lohnerhöhung auf dieser Stufe gab.

Allgemein gab es 2025 wenig Lohnerhöhungen. Den grössten Sprung machten hier wieder Neuenburg und Appenzell Innerrhoden. In beiden Kantonen erhalten Lehrpersonen auf Sekundarstufe jetzt über 100'000 Franken jährlich.

  • Schweizer Durchschnitts-Anfangslohn: 95'277 Franken (+617 CHF gegenüber 2024)

Löhne am Gymnasium

Bei den Gymi-Lehrerinnen und -Lehrern verdienen diejenigen im Kanton Zug am meisten. Genf liegt hier für einmal nur auf Rang 7.

In St.Gallen wird die Arbeit 2025 mit 5161 Franken mehr entlöhnt als noch vor einem Jahr. Damit bleibt der Kanton zwar im unteren Drittel der höchsten Lehrerlöhne auf Gymi-Stufe, macht aber einen grossen Schritt.

  • Schweizer Durchschnitts-Anfangslohn: 107'248 Franken (+840 CHF gegenüber 2024)

Löhne an Berufsschulen

Blicken wir auch noch auf die Löhne der Lehrerinnen und Lehrer an Berufsfachschulen und Berufsmaturitätsschulen. Allerdings nur in den Deutschschweizer Kantonen. Keine Angaben gibt es zu Appenzell Innerrhoden, weil dort keine entsprechenden Schulen existieren.

Auch ist auf dieser Stufe der Vergleich etwas schwieriger, weil es teilweise mehr Abstufungen als in der Auswertung gibt (siehe auch Info-Box unten).

Eingeschränkte Vergleichbarkeit
Die Regionalkonferenzen schreiben zur Lohndatenerhebung: «Die Kantone weisen die Lehrpersonen nach unterschiedlichen Kriterien den Lohnklassen zu. Insbesondere bei den Lehrpersonen an Berufsfachschulen gibt es teilweise mehr Abstufungen als in dieser Auswertung erfasst.

Auch erfolgt die Zuweisung zu den Lohnklassen zum Teil nicht nach der Ausbildung, sondern nach der Art der Schule, an der unterrichtet wird (z. B. kaufmännische Berufsschulen vs. gewerblich-industrielle Berufsschulen). Diese Unterschiede in den Lohnsystemen schränken die Vergleichbarkeit der erhobenen Daten ein.»

Den besten Anfangslohn kassieren Berufsfachschullehrpersonen im Kanton Zürich. Dahinter folgen die Berufskollegen in Graubünden, Zug und Uri. Am unteren Ende der Rangliste stehen Basel-Stadt und Glarus.

Die höchsten Lohneerhöhungen gab es auf dieser Stufe in den Kantonen Basel-Stadt, Schaffhausen und Zürich. Der einwohnerstärkste Kanton unterstreicht damit seine Leaderposition.

  • Schweizer Durchschnitts-Anfangslohn: 103'047 Franken (+569 CHF gegenüber 2024)

Löhne an Berufsmittelschulen

Was für die Berufsfachschulen gilt, trifft auch für die Berufsmaturitätsschulen zu: Ein Vergleich ist hier schwieriger (siehe auch Infobox).

An der Spitze gibt's aber keine Änderung: Zug liegt rund 3000 Franken vor Zürich.

Auch hier gilt: Basel-Stadt, Schaffhausen und Zürich hoben die Bezüge für 2025 am meisten an.

  • Schweizer Durchschnitts-Anfangslohn: 107'924 Franken (+607 CHF gegenüber 2024)
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Design-Fails in Schulen
1 / 43
Design-Fails in Schulen
Das Piktogramm könnte unter Umständen für Verwirrung sorgen.
quelle: reddit
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Die Eltern sind die schlimmsten» – Junger Lehrer packt aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
224 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
DerGrund
18.08.2025 11:42registriert November 2015
Die Löhne im Kanton Graubünden sind zu gut Deutsch eine Schande. Kein Wunder wollen alle bündner PH Anhänger lieber im benachbarten SG arbeiten. Ein Lohngefälle von knapp 40k zwischen zwei Kantonen dürfte es bei einem Job des öffentlichen Service wie der Bildung eigentlich schlicht und einfach nicht geben!
1708
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nick Name
18.08.2025 12:33registriert Juli 2014
Gefühlt sind bei Watson alle paar Monate die Löhne von Lehrpersonen einen grossen Beitrag wert.

Was ist denn mit allen anderen Branchen?

Und wo ist mal eine «Analyse» zum Thema Löhne allgemein bzw. zur Frage, welchen Wert messen die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft welchen Tätigkeiten bei – und was ist dabei unlogisch? …

Fürs Publizieren des Kommentars danke ich herzlich.
;-)
1586
Melden
Zum Kommentar
avatar
chris-swiss
18.08.2025 12:01registriert November 2022
Wer in Zürich beginnt, bekommt mehr als den Maximallohn in Graubünden. Das ist schon recht krass.
1433
Melden
Zum Kommentar
224
SVP-Regierungsrat warnt vor Verschärfung für Ukraine-Geflüchtete
Schon bald sollen nur noch Menschen aus bestimmten Regionen der Ukraine Anspruch auf den Schutzstatus S haben – andere nicht. Während ausgerechnet ein SVP-Regierungsrat vor der Umsetzung warnt, geht die Verschärfung anderen noch zu wenig weit.
Der Aargauer SVP-Regierungsrat Jean-Pierre Gallati hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Auch wenn sie der Haltung seiner Partei widerspricht. Das war schon in der Coronapandemie so – und zeigt sich nun auch bei den Ukraine-Flüchtlingen.
Zur Story