International
Lateinamerika

Guatemalas Kongress entzieht Präsident Pérez die Immunität

1 / 11
Guatemala jubelt …
«Frieden!!!!» Guatemala feiert die Aufhebung der Immunität von Präsident Otto Pérez. Nach schweren Korruptionsvorwürfen steht der Weg einer Strafverfolgung des Ex-Generals nun frei.
quelle: epa/efe / esteban biba
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Guatemalas Kongress entzieht Präsident Pérez die Immunität

02.09.2015, 06:5802.09.2015, 09:12
Mehr «International»

Nach schweren Korruptionsvorwürfen hat der guatemaltekische Kongress dem Präsidenten Otto Pérez die Immunität entzogen. Mit dem Votum machten die Parlamentarier am Dienstag den Weg für eine Strafverfolgung des Ex-Generals frei.

Alle 132 anwesenden Abgeordneten stimmten für den Antrag, darunter auch Anhänger der Regierungspartei. In den Strassen von Guatemala-Stadt feierten Demonstranten die Entscheidung des Parlaments. Mitte August hatte das Parlament einen ähnlichen Antrag aus der Opposition noch abgelehnt.

Nach Einschätzung der guatemaltekischen Staatsanwaltschaft und von UNO-Ermittlern stand Pérez an der Spitze des Korruptionsringes «La Línea», der im Zollwesen hohe Beträge unterschlagen haben soll. Trotz wochenlanger Proteste lehnt er einen Rücktritt bislang ab. Die frühere Vizepräsidentin Roxana Baldetti sitzt wegen des Falls in Untersuchungshaft.

Nach der Aufhebung der Immunität kann die Staatsanwaltschaft nun Haftbefehl gegen den Präsidenten erlassen oder ihn lediglich zur Aussage vorladen. Sollte ein Richter Hausarrest oder Untersuchungshaft gegen Pérez anordnen, würde er nach Einschätzung von Strafrechtlern sein Amt verlieren. Vizepräsident Alejandro Maldonado müsste dann vorübergehend die Regierungsgeschäfte übernehmen.

Amtszeit endet im Januar

Pérez hatte vor der Abstimmung im Kongress eine einstweilige Verfügung beim Verfassungsgericht beantragt, um das Ermittlungsverfahren gegen ihn zu stoppen. Bislang hat der Gerichtshof über den Antrag noch nicht entschieden.

Am kommenden Sonntag wird in Guatemala ein neuer Präsident gewählt. Pérez kann nicht erneut antreten. Seine Amtszeit endet im Januar kommenden Jahres. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Auftakt missglückt: Fünf-Euro-Gebühr in Venedig sorgt für Chaos
Als weltweit erste Stadt verlangt Venedig von Tagesbesuchern seit Donnerstag Eintritt. Der Auftakt verlief nicht wirklich reibungslos.

Es kam, wie es kommen musste: Der Fünf-Euro-Eintritt in Venedig sorgt für reichlich Verwirrung. Rund um den Bahnhof irrten Touristen nach der Ankunft vom Festland mit Rucksack und Rollkoffer umher, ohne zu wissen, ob sie die fünf Euro nun zahlen müssen oder nicht. Dass die Eintrittsgebühr nur für Tagestouristen gilt, scheinen viele nicht verstanden zu haben.

Zur Story