Peru ist nicht dafür bekannt, besonders offen gegenüber der LGBTQI+-Community zu sein. Im Gegenteil: Homosexualität oder eine trans Identität per se ist zwar nicht strafbar in Peru. Jedoch verzeichnet das Land ein hohes Mass an homophober, transphober und geschlechtsspezifischer Gewalt, wie der britische The Telegraph schreibt.
Und nun wurde am 10. Mai ein Präsidialerlass veröffentlicht, der trans Identitäten als psychische Erkrankungen einstuft. Die Regierung argumentiert, dass so Behandlungen auf Versicherungspolicen aufgeführt werden können, damit «transsexuelle Menschen und Menschen mit Störungen der Geschlechtsidentität» besser behandelt werden können.
Das Problem dabei ist, dass sich die peruanische Regierung bei ihrem Dekret auf veraltete Klassifikationen in Bezug auf Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung beziehe, so Human Rights Watch. Somit würde das Dekret die Vorurteile gegenüber LQBTQI+-Menschen in Peru weiter verschärfen.
Die Entscheidung der peruanischen Regierung, trans Menschen als «psychisch krank» einzustufen, führte denn auch zu Protesten und farbigen Demonstrationen in der Bevölkerung, besonders in der Hauptstadt Lima.
Percy Mayta-Tristán, ein Wissenschaftler an der Universität Lima, erklärte gegenüber dem «Telegraph», dass das Dekret einen Mangel an Bewusstsein für komplexe LQBTQI+-Themen offenbare. Und gerade in einer so konservativen Gesellschaft wie derjenigen in Peru sogenannten Konversionstherapien Tür und Tor öffnen würde.
(yam)