International
Lateinamerika

Bericht: 2024 wurden weltweit 142 Umweltschützer getötet

Bericht: 2024 wurden weltweit 142 Umweltschützer getötet

Weltweit sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness mindestens 142 Umweltschützer getötet worden.
17.09.2025, 03:2617.09.2025, 03:26

Vier weitere Aktivisten gelten als verschwunden. Das gefährlichste Land für Naturschützer war Kolumbien (48 Morde), gefolgt von Guatemala (20), Mexiko (18) und Brasilien (12), wie die Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte. 82 Prozent aller Morde wurden demnach in Lateinamerika registriert. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2012 getöteten Umweltschützer auf 2'253.

A fisherman paddles his boat on the Amazon river in Puerto Narino, Colombia, Saturday, Sept. 6, 2025. (AP Photo/Fernando Vergara)
Colombia Daily Life
Ein Fischer in seinem Boot auf dem Amazonas in Kolumbien. (Symbolbild)Bild: keystone

2024 ging die Zahl der Todesopfer um rund 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, als 196 getötete Umweltschützer registriert wurden. Grundsätzlich verbessert hat sich die Lage nach Einschätzung von Global Witness allerdings nicht. Die Organisation geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich höher ist, da viele Fälle nicht angezeigt werden.

Die meisten Morde bleiben ungesühnt

Die meisten Gewaltopfer waren Indigene oder Kleinbauern. Vor allem Aktivisten, die sich gegen Bergbau, Forst- und Landwirtschaft, sowie Wilderei und Energieprojekte einsetzen, gerieten ins Visier. Hinter den Angriffen stecken demnach oft Kriminelle, aber auch staatliche Sicherheitskräfte. Die meisten Morde bleiben ungesühnt.

Das weltweit gefährlichste Land für Umweltschützer war erneut Kolumbien. Kriminelle Organisationen, Rebellen und Paramilitärs sind dort in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt. In Teilen des Landes kann der Staat sein Gewaltmonopol nicht durchsetzen.

Zahl der tödlichen Angriffe in Guatemala verfünffacht

In Guatemala hat sich die Zahl der Morde an Naturschützern im vergangenen Jahr auf 20 verfünffacht. Damit weist das mittelamerikanische Land auf die Einwohnerzahl gerechnet die höchste Zahl tödlicher Angriffe auf Umweltaktivisten auf. «Die Gewalt hat mit einem Entwicklungsmodell zu tun, dass auf der Ausbeutung von Bodenschätzen fusst», sagt Neydi Juracán vom Kleinbauernverband Comité Campesino del Altiplano.

Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf, die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten, Angriffe auf Aktivisten konsequent zu verfolgen und die Täter vor Gericht zu bringen. Firmen sollten ihrerseits die Rechte von Indigenen, Kleinbauern und Umweltschützern achten und sicherstellen, dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen kommt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
US-Tech-Riesen wollen Milliarden in Grossbritanniens KI-Branche investieren
Anlässlich des Besuchs von US-Präsident Donald Trump in Grossbritannien haben Microsoft und andere US-Technologieriesen Milliardeninvestitionen in die britische KI-Infrastruktur angekündigt.
Insgesamt sollen 42 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. In einem Zeitraum von vier Jahren werde Microsoft 30 Milliarden Dollar im Vereinigten Königreich investieren, erklärte das Unternehmen. Rund die Hälfte der 30 Milliarden Dollar sollen in Cloud Computing und Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) fliessen. Microsoft will nach eigenen Angaben unter anderem den grössten Supercomputer des Landes bauen. Das übrige Geld soll für bereits bestehende Microsoft-Aktivitäten in Grossbritannien verwendet werden.
Zur Story