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Proteste gegen Milei: Heftige Krawalle in Buenos Aires

Anti-government protesters clash with police outside Congress, as lawmakers debate a reform bill promoted by Argentine President Javier Milei in Buenos Aires, Argentina, Wednesday, June 12, 2024. (AP  ...
Zu den Protesten kam es, während das Parlament über ein neues Wirtschaftsgesetz debattierte.Bild: keystone

Proteste gegen Mileis Politik: Heftige Krawalle in Buenos Aires

Während der Debatte über ein umstrittenes Reformpaket der ultraliberalen Regierung im argentinischen Senat haben sich Demonstranten und Polizisten vor dem Kongressgebäude heftige Auseinandersetzungen geliefert.
13.06.2024, 03:0113.06.2024, 03:01
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Vermummte schleuderten am Mittwoch im Zentrum der Hauptstadt Buenos Aires Steine und Brandsätze auf die Beamten, die Polizisten gingen mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstranten vor. Mehrere Autos gingen in Flammen auf, die Polizei nahm laut einem Bericht des Fernsehsenders TN rund 20 Verdächtige fest.

Unterdessen diskutierten die Senatoren im Nationalkongress ein umfangreiches Reformpaket der Regierung von Präsident Javier Milei. Die Gesetzesinitiative sieht unter anderem die Privatisierung mehrerer staatlicher Unternehmen, Steuererleichterungen für Grossinvestoren sowie Arbeitsmarkt- und Steuerreformen durch. Die Regierung musste den Massnahmenkatalog bereits erheblich zusammenkürzen, um eine Mehrheit im Parlament möglich zu machen. Soziale Bewegungen und die linke Opposition verurteilen das Reformpaket als neoliberal und unsozial.

Argentinien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Inflation von fast 290 Prozent ist eine der höchsten der Welt. Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.

Der ultraliberale Präsident Milei will das einst reiche Land nun mit einem radikalen Sparprogramm wieder auf Kurs bringen. Die Regierung strich Tausende Stellen im öffentlichen Dienst, kürzte Subventionen und wickelte Sozialprogramme ab. Nach Angaben der Katholischen Universität Argentiniens leben knapp 56 Prozent der Menschen in Argentinien unter der Armutsgrenze und rund 18 Prozent in extremer Armut. (sda/dpa)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomi01
13.06.2024 06:55registriert September 2020
Es geht schon los. Milei wird grandios scheitern wie alle Rechtspopulisten.
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