Der nicaraguanische Oppositionspolitiker Hugo Torres ist gestorben. Dies gab die Staatsanwaltschaft Nicaraguas in einer Mitteilung am Samstag (Ortszeit) bekannt. Der frühere General sei, als sich sein Gesundheitszustand verschlechtert habe, in ein Krankenhaus gebracht worden. Seine Kinder und sein Schwiegersohn seien bei ihm gewesen. Dagegen klagte die Partei «Unión Democrática Renovadora» (Unamos), deren Vize-Präsident Torres gewesen war, dass er wie ein «politischer Gefangener der Diktatur» gestorben sei.
Torres war im Juni - fünf Monate vor der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Daniel Ortega - zusammen mit anderen Oppositionspolitikern festgenommen worden. Kritikern zufolge wollte die Regierung von Ortega die Opposition unterdrücken und eine freie und faire Wahl verhindern. Die EU und die US-Regierung sprachen der Wahl die Legitimität ab.
«Ich bin 73 Jahre alt. Ich hätte nie gedacht, dass ich in diesem Stadium meines Lebens gegen eine neue Diktatur kämpfen würde», hatte Torres in einem Video vor seiner Festnahme gesagt. Er war einer der linken Sandinisten, die 1974 eine Feier im Privathaus des Agrarministers stürmten, Geiseln nahmen und die Freilassung mehrerer Häftlinge erzwangen - darunter Ortega, der sieben Jahre wegen Bankraubs abgesessen hatte. (saw/sda/dpa)