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Ein Toter und mehrere Verletzte bei Stierhatz in Spanien

Stierkampf Torero
Bei einem der traditionsreichsten Stiertreiben in Spanien hat ein Kampfbulle einen Zuschauer getötet und vier weitere Menschen zum Teil schwer verletzt.Bild: Shutterstock

Ein Toter und mehrere Verletzte bei Stierhatz in Spanien

24.09.2024, 14:5424.09.2024, 14:54
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Bei einem der traditionsreichsten Stiertreiben in Spanien hat ein Kampfbulle einen Zuschauer getötet und vier weitere Menschen zum Teil schwer verletzt. Das Unglück ereignete sich beim Stadtfest in Pantoja rund 50 Kilometer südlich von Madrid.

Ein Stier durchbrach die Sperren der Laufstrecke und nahm mehrere Zuschauer auf die Hörner, wie Medien und der Notdienst der Region Kastilien-La Mancha berichteten.

Ein 80 Jahre alter Mann sei seinen Verletzungen erlegen. Unter den Verletzten sei ein auch etwa vier Jahre altes Mädchen, das aber nicht in Lebensgefahr schwebe, hiess es. Polizeibeamte hätten das Tier erschossen. Die Behörden leiteten nach eigenen Angaben Ermittlungen ein.

Stierhatz oft in der Kritik

Unfälle auch mit tödlichem Ausgang sind bei den sommerlichen Stierläufen, die in Spanien bei den Volksfesten seit vielen Jahrhunderten fast überall dazugehören, keine Seltenheit. Betroffen sind allerdings normalerweise nur die sogenannten Läufer, also vorwiegend jene jungen Männer, die die Stiere vormittags durch die abgesperrten, oft sehr engen Gassen der Altstädte für die sogenannten Corridas in die Arena treiben.

Die berühmteste Stierhatz findet jedes Jahr Anfang Juli beim Sanfermín-Fest in Pamplona im Norden des Landes statt. Bei den Mutproben versuchen die Läufer so nah wie möglich an oder vor den oft bis zu 600 Kilogramm schweren Kampfbullen zu laufen, und diese anzufassen, ohne von ihnen erwischt zu werden.

Tierschützer bezeichnen das traditionelle Spektakel oft als Tierfolter. Obwohl die Proteste von Jahr zu Jahr zunehmen, werden diese Veranstaltungen in den meisten Regionen Spaniens nicht wirklich ernsthaft infrage gestellt. Oft ist das Treiben auch ein gutes Geschäft für die Städte. Das wilde Spektakel mit zahlreichen Nebenveranstaltungen lockt zum Beispiel in Pamplona jedes Jahr mehr als eine Million Schaulustige in die Stadt. (sda/dpa)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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züristone
24.09.2024 15:37registriert August 2015
Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Ausser natürlich für den Stier und das Kind (da sollte man die Eltern einsperren…)
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Drunken Master
24.09.2024 15:52registriert Juli 2018
Tradition am Allerwertesten. Stierkampf und Stierhatz sind Relikte aus einer längst vergangenen Zeit, barbarisch und längst nicht mehr zeitgemäss. Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, das es immer noch Menschen gibt die das super finden. Da bin ich recht gefühlskalt, mein Mitleid hält sich in Grenzen.
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G. Samsa
24.09.2024 15:47registriert März 2017
Tja. Wer Tiere quält braucht sich nicht wundern.

Ich weiss, es sind zuschauende Menschen verletzt resp. getötet worden. Trotzdem; tja.
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