Vor dem Krieg waren in der Stadt Bachmut gut 70'000 Menschen zu Hause, eingebettet in grüne Hügelzüge und verbunden mit der restlichen Ukraine durch überregionale Strassen und Eisenbahnlinien.
Heute herrschen in Bachmut apokalyptische Zustände. Die Stadt ist weitgehend verlassen und komplett zerstört. Sie ist der Schauplatz monatelanger erbitterter Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Schätzungsweise 15'000 bis 20'000 militärische Todesopfer gab es während den Kämpfen in Bachmut.
Die Schlacht um Bachmut gilt als Europas verlustreichste Schlacht seit dem Zweiten Weltkrieg.
Das US-Satellitenunternehmen Maxar veröffentlichte im Mai 2023 Vorher-Nachher-Bilder von Bachmut und dokumentiert damit das Trümmerfeld.
Die Bilder zeigen die völlige Zerstörung. Wohnhäuser, Schulen, Geschäfte und andere Infrastrukturen sind nur noch Trümmer. Parks und Alleen sind aller Vegetation beraubt und unter einer braunen Decke von Staub und Trümmern begraben.
Die Verluste in den letzten zehn Monaten waren für beide Seiten erheblich. Die Soldaten bezeichnen die Stadt Bachmut daher auch als «Fleischwolf».
Der Ukraine-Krieg zwang die Einwohner zur Flucht. Und doch leben heute immer noch rund 5000 Menschen in der Stadt. Die meisten wissen gar nicht, wo sie hingehen sollten und bleiben daher in ihren Häusern.
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar schrieb am letzten Dienstag auf Telegram: «Innerhalb weniger Tage haben unsere Truppen nördlich und südlich von Bachmut rund 20 Quadratkilometer vom Feind gesäubert, dieser wiederum rückt innerhalb von Bachmut vor und zerstört die Stadt vollständig mit seiner Artillerie.»
Nun soll die Stadt vollständig eingekommen worden sein, hatte Wagner-Chef, Jewgeni Prigoschin, am Samstag verkündet. Später gab auch das reguläre Militär die Eroberung bekannt. Russlands Präsident, Wladimir Putin, kündigte die Verteilung von Orden an.
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, widersprach der Behauptung Moskaus: «Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden», sagte er am Sonntag beim G7-Gipfel in Hiroshima.
Die Kämpfe in Bachmut dauerten auch diese Woche noch an.
(oee)
Horror!