International
Leben

Auslöschung von Bachmut: Satellitenfotos zeigen die zerstörte Stadt

Die Auslöschung von Bachmut: Vorher-/Nachher-Fotos zeigen die völlig zerstörte Stadt

Seit bald zehn Monaten ringen sich Russland und die Ukraine um die Kontrolle der Stadt Bachmut. Neue Satellitenbilder zeigen, wie die Stadt sich verändert hat.
23.05.2023, 12:3623.05.2023, 13:25
Mehr «International»

Vor dem Krieg waren in der Stadt Bachmut gut 70'000 Menschen zu Hause, eingebettet in grüne Hügelzüge und verbunden mit der restlichen Ukraine durch überregionale Strassen und Eisenbahnlinien.

Heute herrschen in Bachmut apokalyptische Zustände. Die Stadt ist weitgehend verlassen und komplett zerstört. Sie ist der Schauplatz monatelanger erbitterter Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Schätzungsweise 15'000 bis 20'000 militärische Todesopfer gab es während den Kämpfen in Bachmut.

Die Schlacht um Bachmut gilt als Europas verlustreichste Schlacht seit dem Zweiten Weltkrieg.

Das US-Satellitenunternehmen Maxar veröffentlichte im Mai 2023 Vorher-Nachher-Bilder von Bachmut und dokumentiert damit das Trümmerfeld.

image after
image before
Bachmut im Mai 2022 und im Mai 2023.bild: maxar

Die Bilder zeigen die völlige Zerstörung. Wohnhäuser, Schulen, Geschäfte und andere Infrastrukturen sind nur noch Trümmer. Parks und Alleen sind aller Vegetation beraubt und unter einer braunen Decke von Staub und Trümmern begraben.

image after
image before
Eine Schule und Wohnhäuser in Bachmut im Mai 2022 und im Mai 2023.bild: maxar

Die Verluste in den letzten zehn Monaten waren für beide Seiten erheblich. Die Soldaten bezeichnen die Stadt Bachmut daher auch als «Fleischwolf».

image after
image before
Die Universität in Bachmut im Mai 2022 und im Mai 2023.bild: maxar

Der Ukraine-Krieg zwang die Einwohner zur Flucht. Und doch leben heute immer noch rund 5000 Menschen in der Stadt. Die meisten wissen gar nicht, wo sie hingehen sollten und bleiben daher in ihren Häusern.

image after
image before
Das Bachmut-Theater und Umgebung im Mai 2022 und im Mai 2023.bild: maxar

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar schrieb am letzten Dienstag auf Telegram: «Innerhalb weniger Tage haben unsere Truppen nördlich und südlich von Bachmut rund 20 Quadratkilometer vom Feind gesäubert, dieser wiederum rückt innerhalb von Bachmut vor und zerstört die Stadt vollständig mit seiner Artillerie.»

image after
image before
Eine Wohnsiedlung im Mai 2022 und im Mai 2023.bild: maxar

Nun soll die Stadt vollständig eingekommen worden sein, hatte Wagner-Chef, Jewgeni Prigoschin, am Samstag verkündet. Später gab auch das reguläre Militär die Eroberung bekannt. Russlands Präsident, Wladimir Putin, kündigte die Verteilung von Orden an.

Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, widersprach der Behauptung Moskaus: «Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden», sagte er am Sonntag beim G7-Gipfel in Hiroshima.

image after
image before
Eine weitere Schule in Bachmut im Mai 2022 und im Mai 2023.bild: maxar

Die Kämpfe in Bachmut dauerten auch diese Woche noch an.

(oee)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Leachim
23.05.2023 13:00registriert November 2018
Das ist also Befreiung nach Putin.
Horror!
1457
Melden
Zum Kommentar
avatar
M.Ensch
23.05.2023 13:30registriert März 2020
Zu den Bildern gehört Klartext. Krieg zerstört Gebäude und Menschen. Verwüstet. Verwundet. Mordet. Das ist keine Befreiung, sondern das Resultat der Verblendung eines alten Mannes. Befreiung heisst: Weg mit Putin und seinem Kremlhaufen.
975
Melden
Zum Kommentar
avatar
Etniesoph
23.05.2023 13:05registriert Januar 2018
Und in ein paar Jahren schütteln sie dem Nachfolger von Putin wieder die Hände und posieren zusammen auf Fotos auf irgendwelchen G7-, Klima- oder was auch immer für Konferenzen und tun so, wie wenn nichts gewesen wäre...
9710
Melden
Zum Kommentar
54
Wettlauf gegen die Zeit: Etliche Gefangene schmoren noch in Assads Horror-Knast
Im Saidnaja-Gefängnis nahe Damaskus wurden Tausende politische Gefangene ermordet. In den Kerkern der unteren Etagen sollen noch mutmasslich Hunderte Menschen eingesperrt sein. Warum es jetzt so schwierig ist, sie zu befreien.

Auf den Bildschirmen im Kontrollraum sieht man Dutzende von Zellen. Manche sind mittlerweile leer, die Insassen von den syrischen Aufständischen befreit. In anderen befinden sich noch immer Menschen. Aber niemand weiss, wo sich diese Zellen befinden.

Zur Story