Die Autorin Ann Morgan hatte sich stets für ziemlich belesen und weltoffen gehalten – bis sie eines Tages einen Blick in ihr Bücherregal warf: Dort fand sie nämlich praktisch ausschliesslich Werke aus dem britischen oder nordamerikanischen, sprich englischsprachigen, Raum. Kaum eine Übersetzung aus einem anderen Land liess sich ausmachen.
Diesen Moment empfand die Schriftstellerin als sehr beschämend, weshalb ihr klar wurde, dass sie an der Situation möglichst schnell etwas ändern musste. Und so fasste sie einen Entschluss: Innerhalb von einem Jahr würde sie aus jedem Land der Welt ein Buch lesen.
Komm mit auf die Reise
Gesagt – getan! Im Laufe des Jahres 2012 hat die Britin ganze 196 Bücher gelesen. Und damit nicht genug: Um ihre Erfahrungen mit anderen Leseratten zu teilen, hat die junge Frau aus London anschliessend einerseits ein Buch über das riesige Leseprojekt geschrieben und andererseits eine interaktive Grafik erstellt, die es uns ermöglicht, ihre Lesereise nachzuempfinden.
Indem du auf die einzelnen roten Punkte auf der Karte klickst, erfährst du, welches Buch Morgan aus dem entsprechenden Land gelesen hat. Zusätzlich wird dir eine kleine Zusammenfassung, die die Britin dazu verfasst hat, angezeigt.
Doch wie entscheidet man sich bei den Unmengen von Büchern, die es auf der Welt gibt, für ein einziges Buch pro Land?! Um dieses Problem zu lösen, hat Morgan ihre Leser um Mithilfe gebeten, indem sie einen entsprechenden Aufruf auf ihrem Blog veröffentlicht hat.
«Warum das Kind in der Polenta kocht»
Wie zu erwarten war, sind pro Land gleich mehrere Vorschläge eingegangen – orientiert hat sich die Britin aber vor allem an Tipps von Einheimischen. In dieser Liste kannst du sehen, welche Bücher ihr empfohlen worden sind und für welches sie sich am Ende entschieden hat.
Klappentext: «Warum das Kind in der Polenta kocht»
Das Kind einer rumänischen Artistenfamilie lebt in zwei Welten: der farbig verklärten Heimat von Zirkus und Wohnwagen, aber auch der harten Wirklichkeit des ständigen Fremd- und Unterwegsseins. Voller Illusionen ist die Familie den Verheissungen des Westens gefolgt, ein grosses Haus soll gekauft, die Tochter ein Filmstar werden, aber dann wird alles ganz anders. Mit den Augen eines jungen Mädchens, dessen Welt durch die unmittelbare Umgebung bestimmt wird, durch die Familie und die kleinen Ereignisse des Alltags, erlebt der Leser das Scheitern eines Traumes, der Selbstbetrug war von Anfang an.
Ann Morgan schreibt zu dem Buch aus der Schweiz folgende Worte:
«‹Warum das Kind in der Polenta kocht› ist ein autobiografischer Roman, in dem ein Mädchen das Leben ihrer umherziehenden Zirkus-Familie beschreibt. Zusätzlich zu dem Drahtseilakt, den Kindheit und Jugend mit sich bringen, muss sie mit der nächtlichen Angst umgehen, dass ihre Mutter – die Frau mit den Stahlhaaren – aus der Seilwinde fällt, an der sie im Zirkuszelt befestigt ist, ebenso wie mit der Gewalt und der sexuellen Bedrohung, die von ihrem Vater ausgeht, und dem Risiko, dass ihre Familie entlarvt, zurück nach Rumänien geschickt und dort hingerichtet wird.»
Die Autorin dieses Romas, Aglaja Veteranyi, wurde 1962 in Bukarest als Kind einer Zirkusfamilie geboren. Aufgewachsen ist Veteranyi in der Schweiz, weshalb ihr Buch auf deutsch verfasst ist. Im Jahr 2002 nahm sich die Schauspielerin und Schriftstellerin in Zürich das Leben.
Wenn du wissen möchtest, was Morgan noch alles gelesen hast, kannst du dich im Folgenden durch die Karten klicken:
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