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Ukraine-Ticker: Übergabe des Friedensplans an USA verzögert sich

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Übergabe von Friedensplan an USA verzögert + Selenskyj signalisiert Bereitschaft zu Wahlen

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den geopolitischen Auswirkungen im Liveticker.
09.12.2025, 14:5509.12.2025, 22:27
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13:24
Kreml erfreut über Trumps und Selenskyjs Aussagen
Der Kreml hat US-Präsident Donald Trump für seine in der Zeitschrift «Politico» geäusserte Kritik am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die Forderung nach harten Zugeständnissen an Russland gelobt.

Trumps Äusserungen «zu den Themen Nato-Mitgliedschaft, Territorium und so weiter, zum Thema, wie die Ukraine Boden verliert, stimmen mit unserem Verständnis überein», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Trump habe zudem Kiews Streben in die Nato als Ursache des Konflikts benannt, was wichtig für eine friedliche Lösung sei, führte er aus.

Peskow begrüsste auch Selenskyjs Bereitschaft zu Neuwahlen in der Ukraine. Dies sei «ziemlich neu» und decke sich mit Forderungen, die Russlands Präsident Wladimir Putin schon länger und US-Präsident Trump kürzlich erhoben hätten, sagte er. Putin, der Anfang 2022 den Krieg gegen die Ukraine befohlen und mit seinen Truppen derzeit rund ein Fünftel des Nachbarlands besetzt hält, erklärt seit dem vergangenen Jahr, dass Selenskyjs Amtszeit abgelaufen und er damit nicht mehr der legitime Präsident der Ukraine sei. Trump griff diese Darstellung im «Politico»-Interview auf und mahnte ebenfalls Wahlen an.

Kiew hatte in der Vergangenheit den Ausfall der regulären Präsidenten- und Parlamentswahlen mit dem Kriegsrecht begründet, das tatsächlich Abstimmungen in Kriegszeiten verbietet. Selenskyj signalisierte in der Frage nun Entgegenkommen und kündigte an, das Parlament um eine Gesetzesänderung zu bitten. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die USA und Europa die Sicherheit der Abstimmung gewährleisten. Unklar bleibt, wie die Transparenz der Wahl vor allem in den von Russland besetzten Gebieten gewährleistet werden soll. (sda/dpa)
22:25
Übergabe des überarbeiteten Friedensplans an USA verzögert sich
Die Ukraine hat den mit Hilfe europäischer Verbündeter überarbeiteten Entwurf eines Friedensplans bisher nicht an die USA übermittelt. «Wir arbeiten auf der Ebene unserer Berater, heute und morgen. Ich denke, dass wir ihn morgen übergeben», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Journalisten, wie der öffentlich-rechtliche Sender Suspilne am Abend meldete. Es gebe dabei ein Rahmendokument aus 20 Punkten, «das ständig geändert wird», ein Dokument zu Sicherheitsgarantien und ein drittes Papier zum Wiederaufbau. «Das wird wirksam, wenn der Krieg endet oder ein Waffenstillstand erreicht wird», sagte Selenskyj.

Zugleich sprach der Präsident Russland jeglichen Friedenswillen ab. «Was Russland anbelangt, so sehen wir nur ihre Angriffe. Angriffe auf Energieanlagen. Die Menschen sind ohne Strom», sagte der Staatschef. Diese Angriffe auf die kritische Infrastruktur würden belegen, dass Russland nicht am Friedensprozess interessiert sei. (sda/dpa)
21:22
Selenskyj signalisiert Bereitschaft zu Wahlen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich offen für Wahlen. «Ich bin bereit», erklärte er vor Journalisten. Damit reagiert er auf Donald Trump, der gegenüber «Politico» einen Urnengang in der Ukraine als «notwendig» angemahnt hatte.

Selenskyj will das Parlament nun um notwendige Gesetzesänderungen bitten, da Wahlen unter Kriegsrecht eigentlich ausgesetzt sind. Seine reguläre Amtszeit endete bereits im Mai 2024. Als Bedingung für eine Abstimmung binnen 60 bis 90 Tagen nannte er jedoch westliche Hilfe, um sichere Wahlen trotz des Krieges zu gewährleisten. (val)
14:52
Trump spricht sich für Wahlen in der Ukraine aus
US-Präsident Donald Trump hat sich für Wahlen in der Ukraine ausgesprochen. Dem Nachrichtenportal «Politico» sagte Trump in einem Interview auf die Frage, ob die Zeit für Wahlen gekommen sei: «Ja, ich denke, es ist an der Zeit. Ich denke, es ist ein wichtiger Zeitpunkt, um Wahlen abzuhalten.»

Das ukrainische Volk solle die Möglichkeit haben, zu entscheiden – und womöglich würde der jetzige Präsident Wolodymyr Selenskyj die Abstimmung für sich entscheiden. Trump sagte, dass es schon «lange» keine Wahlen mehr in dem seit knapp vier Jahren von Russland angegriffenen Land gegeben habe. Der Krieg werde als Vorwand genutzt, um keine Wahlen abzuhalten, behauptete der US-Präsident. «Sie sprechen zwar von einer Demokratie, aber irgendwann ist es keine Demokratie mehr.»

Trump hatte schon kurz nach seinem Amtsantritt Selenskyj kritisiert und ihn als «Diktator» bezeichnet. Bei Neuwahlen würde der ukrainische Präsident nur vier Prozent erhalten, behauptete er damals. Kiew hat die Forderung nach Neuwahlen, wie sie auch Moskau schon mehrfach erhoben hat, immer mit dem Verweis auf das Kriegsrecht zurückgewiesen. Zwar wäre die Amtszeit Selenskyjs regulär im vergangenen Jahr abgelaufen, doch während des Kriegs sind Wahlen ausgesetzt.

Trump bekräftigte zugleich seine Kritik an Selenskyj. «Er muss sich jetzt endlich zusammenreissen und die Dinge akzeptieren», antwortete der 79-Jährige auf die Frage nach einer möglichen Frist, um dem derzeit diskutierten US-Friedensplan zuzustimmen. (pre/sda)
10:27
Ringen um US-Friedensplan: Selenskyj zu Gesprächen in Rom
Vor seinem Gespräch mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem Treffen mit Papst Leo XIV. in dessen Residenz in Castel Gandolfo eingetroffen. Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Am Nachmittag will der ukrainische Staatschef mit Meloni in deren Amtssitz über den Stand der Verhandlungen über eine Friedenslösung für die Ukraine sprechen.

Selenskyj hatte bereits am Montag in London mit dem deutschen Kanzler Friedrich Merz, dem britischen Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über die Friedensbemühungen beraten. Anschliessend unterrichtete er in Brüssel die Spitzen der EU und Nato darüber.

Die USA hatten Ende November einen Plan für ein Ende des Krieges an Kiew übergeben. Der vielfach als «russische Wunschliste» kritisierte Plan wurde von der ukrainischen Staatsführung und ihren europäischen Verbündeten abgelehnt - und in der Folge überarbeitet. Nach Angaben der Staatsführung in Kiew soll die überarbeitete Version heute an Washington übermittelt werden. (pre/sda)
08:58
14 Verletzte an der Wolga durch ukrainische Drohne
In der russischen Grossstadt Tscheboksary an der Wolga sind nach offiziellen Angaben Trümmer einer ukrainischen Drohne in ein Wohnhaus gestürzt. 14 Menschen wurden verletzt. Unter den Verletzten sei auch ein Kind, schrieb der Vizeregierungschef der russischen Teilrepublik Tschuwaschien, Wladimir Stepanow, bei Telegram. Alle Opfer seien in ärztlicher Betreuung. Über die Schwere der Verletzungen schrieb er nichts.

Medienberichten zufolge waren in Tscheboksary bis zu sieben Explosionen zu hören. Die Hauptstadt von Tschuwaschien liegt etwa 1000 Kilometer von der Ukraine entfernt. In der Industriestadt gibt es auch mehrere Rüstungsfabriken.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete derweil den Abschuss von 121 ukrainischen Drohnen über russischem Territorium und der seit 2014 annektierten Krim. Während demnach vier Drohnen über dem benachbarten Gebiet Nischni Nowgorod abgeschossen wurden, gab es keine Drohnenmeldungen zu Tschuwaschien selbst.
05:01
Selenskyj unterrichtet Nato und EU über Gespräche mit USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Spitzen der EU und Nato über den Stand der Gespräche mit den USA zu einer möglichen Friedenslösung im Krieg mit Russland informiert. «Unsere Positionen sind in allen Fragen aufeinander abgestimmt. Wir handeln koordiniert und konstruktiv», teilte er nach den Gesprächen auf der Online-Plattform X mit. Neben Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte er sich auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa getroffen.

Zuvor hatte Selenskyj in London Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien) geführt. Nach diesem Treffen teilte er mit, Gebietsabtretungen an Russland - ein zentraler Punkt aus dem US-Plan für ein Ende des Ukraine-Kriegs - kämen für ihn nach wie vor nicht infrage. Eine überarbeitete Fassung des Plans soll Selenskyj zufolge bis diesen Dienstag an Washington übermittelt werden.
22:02
Ukraine will überarbeiteten US-Friedensplan bis Dienstag übermitteln
Eine überarbeitete Version des US-Friedensplans für ein Ende des Ukraine-Kriegs soll nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bis zum morgigen Dienstag an Washington übermittelt werden. Der von den USA ausgearbeitete Friedensplan sei inzwischen von 28 auf 20 Punkte gekürzt worden, teilte Selenskyj ukrainischen Journalisten mit. «Die offen Ukraine-feindlichen Positionen wurden herausgenommen.» Selenskyj kündigte die Fertigstellung und Übergabe des Plans an die USA für den morgigen Dienstag an.

Zugleich schloss Selenskyj Gebietsabtretungen an Russland weiter strikt aus. «Wir haben nach dem Gesetz keinerlei Recht dazu – weder nach dem Gesetz der Ukraine, noch unserer Verfassung oder dem Völkerrecht, wenn wir ehrlich sind», schrieb er. Russland beharre weiter auf der Abtretung von Territorien im Osten des Nachbarlandes. (sda/dpa)
15:02
Gericht verurteilt Russen nach Mord an Amerikaner zu Haft
Ein Gericht in der besetzten ukrainischen Grossstadt Donezk hat vier russische Soldaten anderthalb Jahre nach der Ermordung des aufseiten Moskaus kämpfenden US-Amerikaners Russell Bentley zu langer Haft verurteilt.

Zwei der Angeklagten müssen für zwölf Jahre ins Gefängnis, ein weiterer für elf Jahre, der vierte Angeklagte erhielt eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Sie sollen den damals 64-jährigen Bentley entführt und zu Tode gefoltert haben, weil sie ihn wohl für einen Agenten hielten und ihm ein Spionagegeständnis abringen wollten.

Bentley kämpfte seit 2014 für die auch von Moskau unterstützten Separatisten im ukrainischen Donbass-Gebiet. Später war er als Kriegskorrespondent für das vom Kreml finanzierte mehrsprachige Nachrichtenportal «Sputnik» tätig.

Medienberichten zufolge fuhr Bentley im April 2024 nach Donezk, um über die Folgen eines ukrainischen Angriffs auf eine Militäreinrichtung zu berichten. Dabei wurde er von russischen Soldaten gefasst. Nach seinem Tod versuchten die Täter, die Spuren zu verwischen, indem sie Bentleys Wagen mit seiner Leiche in die Luft sprengten.

Es gibt immer wieder Berichte über Verbrechen russischer Soldaten in der Ukraine. In den seltensten Fällen landen diese aber vor Gericht. Wegen seiner Tätigkeit für ein Moskauer Staatsmedium wurden im Fall Bentley, der neben dem US-Pass auch die russische Staatsbürgerschaft besass, aber schnell Ermittlungen eingeleitet. Das Urteil kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Moskau mit Washington über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandelt und auch bessere Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump anstrebt. (sda/dpa)
8:03
Toter und Verletzte in der Ukraine nach russischen Angriffen
Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind in der Ukraine mindestens ein Mann getötet und zwölf weitere Menschen verletzt worden. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei der 51-Jährige an seinen Verletzungen gestorben, teilten die Behörden mit. Fünf Menschen seien verletzt worden, darunter ein 13 Jahre altes Mädchen und ein 14-jähriger Junge. Im Gebiet Sumy wurde laut Behörden ein mehrgeschossiges Wohnhaus bei einem Drohnenangriff getroffen. Sieben Zivilisten seien verletzt worden, hiess es.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will heute in London mit europäischen Verbündeten über den US-Plan für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges sprechen. An dem Treffen nimmt auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) teil. Die Verhandlungen laufen derzeit vor allem zwischen Ukrainern und Amerikanern einerseits sowie den USA und Russland andererseits – ohne direkte Beteiligung der Europäer.

Die Ukraine verteidigt sich seit bald vier Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. (sda/dpa)
6:54
Trump: Nicht sicher, ob Selenskyj Friedensplan gutheisst
US-Präsident Donald Trump ist sich nach eigenen Angaben nicht sicher, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit einem neuen Vorschlag für ein Ende des russischen Angriffskriegs einverstanden ist. Die USA hätten mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen und mit ukrainischen Vertretern, darunter Selenskyj, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) in Washington. «Und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat», schob der US-Präsident hinterher. Das sei der Stand von vor ein paar Stunden gewesen.

Russland würde wohl lieber das ganze Land haben, dennoch glaube er, dass Moskau mit dem Vorschlag einverstanden sei. «Aber ich bin mir nicht sicher, ob Selenskyj damit einverstanden ist», sagte Trump. «Seine Leute lieben ihn (den Vorschlag)», schob er nach.

Im US-Bundesstaat Florida hatten Trumps Sondergesandter Steve Witkoff und der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner, seit Donnerstag mehrere Tage lang mit den Ukrainern gesprochen. Aufseiten der ukrainischen Delegation führten Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Generalstabschef Andrij Hnatow die Verhandlungen. Vorher hatten Witkoff und Kushner in Moskau fünf Stunden lang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen.

Zum Ende der amerikanisch-ukrainischen Verhandlungen in Florida schaltete sich Selenskyj nach eigenen Angaben am Samstag telefonisch dazu. Er nannte den Austausch konzentriert und konstruktiv. Als nächsten Schritt erwarte er Umjerow und Hnatow zum persönlichen Bericht, erklärte er.

Die entscheidenden ungeklärten Punkte scheinen die Territorialfragen und Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine zu sein. Wie sich der vor etwa drei Wochen publik gewordene US-Friedensplan mit ursprünglich 28 Punkten seitdem gewandelt hat, ist öffentlich nicht bekannt. Aus Trumps Aussagen ging auch nicht hervor, ob es seit dem Austausch der US-Vertreter mit Putin am Dienstag noch einmal Kontakt mit Moskau gab.

Selenskyj wird an diesem Montag zu Gesprächen mit den westlichen Partnern in London erwartet, um über den aktuellen Stand des Friedensplans zu sprechen. (sda/dpa)
16:24
Treffer auf Staudamm in der Ostukraine unterbricht Nachschubroute
Russische Raketen haben in der Ostukraine einen Staudamm mit einer wichtigen Nachschubroute für die ukrainische Armee beschädigt. Die Strasse über den Staudamm von Petschenihy sei gesperrt, teilte der Bürgermeister des Ortes, Olexander Gussarow, auf Telegram mit.

Bei dem Dorf im Gebiet Charkiw wird der Fluss Siwerskyj Donez gestaut. Die Fernstrasse führt zu drei Frontabschnitten Woltschansk, Welykyj Burluk und Kupjansk, an denen die ukrainischen Verteidiger unter schwerem Druck der russischen Armee stehen. Nach Berichten ukrainischer Telegramkanäle wurde auch eine weitere Brücke über den Stausee bei dem Dorf Staryj Saltiw zerstört.

Viele Brücken und Dämme in der Region sind schon 2022 in den ersten Monaten der russischen Invasion zerstört oder beschädigt worden. 2023 sprengten die russischen Besatzer den Staudamm von Kachowka am Unterlauf des Dnipro in der Südukraine. Dies löste eine verheerende Flutwelle mit vielen Toten und grossen Schäden aus. (sda/dpa)
15:52
Selenskyj: Mehr Flugabwehrsysteme sind Priorität
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft nach massiven Luftangriffen Moskaus auf schnellere Unterstützung für sein Land. Die Ukraine arbeite weiter mit ihren Partnern zusammen, um auf die Angriffe zu reagieren, schrieb er in sozialen Medien. Die klare Priorität seien mehr Flugabwehrsysteme und -raketen sowie mehr Unterstützung für die ukrainischen Verteidiger. Jede Vereinbarung müsse schneller umgesetzt werden.

Russland hat die Ukraine am Wochenende erneut mit Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Selenskyj beklagte Tote in Slowjansk im Osten der Ukraine und im Gebiet Tschernihiw im Norden. Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes wurde ein 50-Jähriger in Nowgorod-Siwerskyj in der Region Tschernihiw und ein weiterer Mensch in Slowjansk getötet. In Slowjansk wurde demnach ausserdem eine 15-jährige Person verletzt. Selenskyj zufolge gab es in sieben Regionen Schäden. Moskaus Militär habe mit mehr als 240 Drohnen und fünf ballistischen Raketen angegriffen, schrieb er.

In dieser Woche setzten die russischen Streitkräfte demnach mehr als 1600 Angriffsdrohnen, etwa 1200 Gleitbomben und fast 70 Raketen und Marschflugkörper ein. Selenskyj warf Russland vor, hauptsächlich auf Infrastruktur zu zielen, die das alltägliche Leben aufrechterhalte.

Die Ukraine verteidigt sich seit knapp vier Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
11:44
Russland attackiert Ukraine weiter
Ungeachtet der Gespräche über eine Friedenslösung hat Russland die Ukraine auch in der Nacht zu Sonntag mit massiven Angriffen aus der Luft überzogen. Im Kreis Krementschuk im zentralukrainischen Gebiet Poltawa wurden Militärgouverneur Wolodymyr Kohut zufolge mehrere Unternehmen des Energiesektors bei einem kombinierten Angriff mit Drohnen und Raketen attackiert.

Direkte Treffer und herabstürzende Trümmer lösten demnach Brände aus, und technische Anlagen wurden beschädigt. Infolge des Angriffs gebe es an einigen Orten Ausfälle der Wärme- und Wasserversorgung. Auch der Bürgermeister der Industriestadt Krementschuk, Witalij Malezkyj, hatte in der Nacht von Unterbrechungen der Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung in einzelnen Stadtteilen nach dem russischen Angriff gesprochen.

Der Luftwaffe zufolge setzte Russland bei in der Nacht 241 Kampfdrohnen, drei Hyperschallraketen vom Typ Kinschal und zwei ballistische Raketen ein. Es seien 65 Drohnentreffer an 14 Orten in der Ukraine festgestellt worden. Abgewehrt wurden demnach 175 Drohnen, zwei Kinschal-Raketen und zwei ballistische Raketen.

Bereits in der Nacht auf Samstag hatte ein massiver russischer Luftangriff erneut das Energienetz der Ukraine getroffen. In mehreren Regionen wurden Verletzte und Notabschaltungen des Stroms gemeldet. Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau erneut vor, die ukrainische zivile Infrastruktur zu attackieren. Ausgehend von der Zählung des US-Instituts CSIS dürfte es mit 653 Drohnen und 51 Raketen und Marschflugkörpern der bislang drittschwerste Luftangriff des Kriegs gewesen sein. (sda/dpa)
14:04
Selenskyj: Moskau zielt wieder auf zivile Infrastruktur
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau erneut Angriffe auf zivile Infrastruktur der Ukraine vorgeworfen. Nach Attacken mit mehr als 650 Drohnen sowie 51 Raketen und Marschflugkörpern gebe es Verletzte und Zerstörungen, schrieb er auf Social-Media-Plattformen.



Das Hauptziel sei einmal mehr die Energieinfrastruktur des Landes gewesen. Russland wolle Millionen Ukrainern schaden und feuere am Nikolaustag Raketen auf friedliche Städte, sagte Selenskyj. Er forderte erneut Druck auf Russland.

Das Hauptgebäude des Bahnhofs von Fastiw im Kiewer Umland sei niedergebrannt. «Aus militärischer Sicht war dieser Angriff sinnlos», so Selenskyj. In der Region Kiew seien Unternehmen und Wohnhäuser angegriffen worden. Ausserdem gab es demnach Attacken in den Gebieten Dnipropetrowsk im Osten, Tschernihiw im Norden, Saporischschja, Odessa und Mykolajiw im Süden sowie in den an Polen grenzenden Regionen Wolhynien und Lwiw (Lemberg).

Wegen der russischen Luftangriffe auf die Ukraine liess Polen Kampfflugzeuge aufsteigen. Auch die Luftabwehrsysteme wurden in Bereitschaft versetzt, wie das Oberkommando der Streitkräfte auf der Plattform X meldete.

Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko schrieb bei Telegram von mindestens acht Verletzten in der Ukraine, jeweils drei davon in den Regionen Kiew und Dnipropetrowsk sowie zwei weitere in Lwiw (Lemberg) in der Westukraine. Der Versorger Ukrenergo teilte mit, dass es wegen massiver Raketen- und Drohnenangriffe auf die Energieinfrastruktur in mehreren Regionen des Landes zu Notabschaltungen des Stroms komme.

Moskau spricht von Reaktion
Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von einem Angriff auf den militärisch-industriellen Komplex der Ukraine sowie Energieanlagen - als Reaktion auf angebliche ukrainische Schläge gegen zivile Objekte in Russland. Als Teil ihres Abwehrkampfes gegen die russische Invasion greift die Ukraine auch immer wieder Ziele in Russland an. Die Zahl der Opfer und das Ausmass der Schäden in Russland steht aber in keinem Verhältnis zu den vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen in der Ukraine. Kiew nimmt dabei vor allem die russische Öl- und Gasindustrie ins Visier, mit der Moskau seinen Angriffskrieg finanziert.

(sda/dpa)
6:46
Russland setzt Angriffe auf Kiew fort
Ungeachtet der von den USA initiierten Gespräche zur Beendigung des Ukraine-Krieges setzte Russland seine Angriffe in der Ukraine auch in der Nacht fort. Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf den Bezirk Kiew wurden drei Menschen verletzt, wie lokale Behörden mitteilten.

Die ukrainische Luftwaffe berichtete laut Medienangaben, dass russische Streitkräfte Raketen, darunter Hyperschallraketen vom Typ Kinschal, sowie Dutzende Drohnen auf Städte am Rande der ukrainischen Hauptstadt abgefeuert hätten. Dabei sei auch der Hauptbahnhof der Stadt getroffen worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

(sda/dpa)
6:45
USA und Ukraine setzen Gespräch heute fort
Die USA und die Ukraine setzen ihre Verhandlungen über einen Friedensplan für das von Russland angegriffene Land heute fort. Das teilten das US-Aussenministerium und der US-Sondergesandte Steve Witkoff (Bild) auf der Plattform X nach dem Treffen mit einer ukrainischen Delegation am Freitag mit.



Die jüngsten Gespräche im US-Bundesstaat Florida hatten am Donnerstag begonnen. Beide Seiten waren sich US-Angaben zufolge einig, dass ein Ende des Kriegs von Russlands Bereitschaft zu Frieden abhängt.

«Echte Fortschritte hin zu einer Einigung» beruhten darauf, ob der Kreml «ernsthaftes Engagement für einen langfristigen Frieden» zeige, teilten der Sondergesandte Steve Witkoff auf der Plattform X und das US-Aussenministerium mit. Dazu zählten auch «Schritte zur Deeskalation und zur Beendigung der Kampfhandlungen.»

(sda/dpa)
22:18
Selenskyj entlässt Jermak auch aus Sicherheitsrat
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen entlassenen Stabschef Andrij Jermak auch von anderen Posten entbunden. Die Präsidentenverwaltung in Kiew veröffentlichte zwei Erlasse. Demnach ist Jermak nicht mehr Mitglied im Nationalen Sicherheitsrat und in der sogenannten Stawka, der militärisch-politischen Kommandozentrale Selenskyjs. Beiden Gremien hatte Jermak als Leiter des Präsidialamtes angehört.



Der engste Vertraute des ukrainischen Staatschefs hatte vergangene Woche zurücktreten müssen, nachdem Korruptionsermittler Hausdurchsuchungen bei ihm durchgeführt hatten. Offiziell gibt es bislang keine Angaben, ob der 54-Jährige in den jüngsten Schmiergeldskandal der ukrainischen Führung verwickelt ist. Es wuchs aber die Kritik an Jermaks Machtfülle im ukrainischen Staatsapparat, der zudem noch wichtigster aussenpolitischer Unterhändler war.

Einen Nachfolger für die Leitung des Präsidentenbüros hat Selenskyj bislang nicht berufen. (sda/dpa)
20:23
Berichte: USA und Ukraine sprechen noch einmal über Friedensplan
Vertreter der USA und der Ukraine planen nach übereinstimmenden Berichten ihre Beratungen in Florida über einen Friedensplan fortzusetzen. In Kiew berichtete das Portal «Ukrajinska Prawda», der Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Generalstabschef Andrij Hnatow sollten am Freitagnachmittag (Ortszeit) erneut mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner sprechen. Das Portal berief sich auf das Umfeld der ukrainischen Delegation.

Auch das US-Nachrichtenportal «Axios» berichtete unter Berufung auf amerikanische und ukrainische Regierungsbeamte, dass die Gespräche an diesem Freitag fortgesetzt würden.

Witkoff als Sondergesandter von US-Präsident Donald Trump und Trumps Schwiegersohn Kushner hatten am Dienstag in Moskau mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen und die US-Vorschläge für ein Kriegsende vorgestellt. Bereits am Donnerstag erstatteten sie in Florida der ukrainischen Delegation Bericht über dieses Treffen.

Die Ukraine, die von amerikanischer und europäischer Unterstützung abhängt, hat sich verhandlungsbereit erklärt. Auch Moskau gibt sich gesprächsbereit. An seinen harten Forderungen hat sich aber nichts geändert, sie laufen auf Gebietsabtretungen der Ukraine und letztlich auf eine Kapitulation des Nachbarlandes hinaus. (sda/dpa)
15:11
Ukrainischer Armeechef weist Kreml-Erfolgsberichte zurück
Die ukrainische Armeeführung hat erneut russische Erfolgsmeldungen unter anderem bei der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Donezker Gebiet zurückgewiesen. «Ukrainische Einheiten halten den nördlichen Teil von Pokrowsk weiter», schrieb Armeeoberbefehlshaber Olexander Syrskyj bei Facebook.

Der weitere russische Vormarsch und eine Umgehung von Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad werde aufgehalten. In einer Beratung seien die Organisation zusätzlicher Nachschublinien, Evakuierungen von Verwundeten und Massnahmen gegen die feindliche Artillerie und Drohnen besprochen worden.

Auch für die Stadt Wowtschansk in der angrenzenden Region Charkiw, nahe der russischen Grenze, wies das ukrainische Militär russische Behauptungen zu einer Eroberung zurück. «Alle Versuche des Gegners in Wowtschansk seine Flagge zu hissen, enden gleich: Sie werden getötet», sagte der stellvertretende Kommandeur des 16. Armeekorps, Oberst Iwan Kolontaj. Der östliche, südliche und westliche Ortsrand stehe weiter unter ukrainischer Kontrolle. Auch die nahen Ortschaften Lyman, Wiltscha und Synelnykowe werden demnach von ukrainischen Einheiten gehalten.

Zusätzlich dementierte der Generalstab in Kiew russische Erfolge nördlich der Stadt Huljajpole im südukrainischen Gebiet Saporischschja. Ein an den Rand des Dorfes vorgedrungener russischer Aufklärungstrupp aus fünf Soldaten sei «vernichtet» worden. «Die Siedlung steht unter Kontrolle der Streitkräfte der Ukraine», hiess es. (sda/dpa)
12:48
Briten und Norweger patrouillieren gemeinsam gegen Russen
Die Nato-Partner Grossbritannien und Norwegen stärken den Schutz wichtiger Seegebiete vor russischen Angriffen. Beide Staaten unterzeichnen heute das sogenannte Lunna-House-Abkommen zur Gründung einer gemeinsamen Flotte mit mindestens 13 Fregatten zur U-Boot-Abwehr. Das sei die Konsequenz aus der deutlich erhöhten Bedrohung britischer Gewässer durch russische Schiffe, teilte das Verteidigungsministerium in London mit.

In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Zwischenfällen mit russischen Schiffen und U-Booten gekommen. Russland wird zudem von den Nato-Partnern vorgeworfen, auch mit Hilfe der vor allem aus älteren Öltankern bestehenden sogenannten Schattenflotte kritische Unterwasser-Infrastruktur wie Unterseekabel anzugreifen. Auch Deutschland hatte mit Grossbritannien eine stärkere Kooperation vereinbart. Deutsche Seefernaufklärer vom Typ P-8 Poseidon - militärische Spezialflugzeuge zum Einsatz gegen U-Boote - sollen künftig von der schottischen Militärbasis Lossiemouth aus starten.

Der britische Verteidigungsminister John Healey sagte nun: «Wenn unsere kritische Infrastruktur und unsere Gewässer bedroht sind, schreiten wir ein.» Das Abkommen sieht ausserdem die Ausbildung britischer Einheiten in Norwegen, den Austausch militärischer Technologien sowie gemeinsame Trainingsmanöver vor.

Auch die Entwicklung und der Einsatz autonomer Systeme und Drohnen sind Teil der Vereinbarung, wie das norwegische Verteidigungsministerium mitteilte. Beide Länder wollen Erfahrungen aus der maritimen Koalition zur Unterstützung der Ukraine nutzen, um Aktivitäten im Nordatlantik und in den nördlichen Regionen mit kostengünstigen Drohnen zu beobachten. Benannt ist das Abkommen nach dem schottischen Hauptquartier des norwegischen Widerstands im Zweiten Weltkrieg - dem Lunna House auf den Shetlandinseln. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Die Versuche von US-Präsident Donald Trump, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj an einen Tisch zu bringen, sind allesamt gescheitert.
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