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Ukraine-Ticker: Medwedew stichelt weiter gegen Trump

Selenskyj: Tech-Exporte nach Russland müssen besser überwacht werden

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
31.07.2025, 15:2501.08.2025, 05:12
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Putin mit Samthandschuhen an.
  • Trump kündigte am Montag Waffenlieferungen an die Ukraine an. Gleichzeitig drohte er Russlands Partnern mit hohen Zöllen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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22:09
Selenskyj: Technik-Verbote gegen Moskau besser überwachen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen westlichen Partnern ein strikteres Vorgehen gegen den Verkauf verbotener Elektronikbauteile an Russland. Selenskyj berichtete, er habe in Kiew mit den Botschaftern der EU-Staaten gesprochen. Ihnen seien Teile gefundener russischer Kampfdrohnen und Raketen gezeigt worden.

«Keine dieser Raketen, keine dieser Shahed-Drohnen fliegt ohne Bauteile aus anderen Ländern, die auf verschiedenen Wegen nach Russland geliefert werden», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Jeder dieser Wege muss blockiert werden, und das hängt von unseren Partnern ab.»

Gerade in den zu Hunderten eingesetzten russischen Kampfdrohnen, deren Bauart ursprünglich iranisch ist, haben ukrainische Spezialisten zuletzt viele Elektronikteile aus China gefunden. Peking beteiligt sich nicht an den Technologie-Sanktionen gegen seinen Verbündeten Moskau. Doch in den russischen Waffen finden sich auch immer wieder Bauteile aus europäischen Ländern oder den USA, obwohl deren Ausfuhr nach Russland verboten ist. (sda/dpa)
17:10
Selenskyj und Nawrocki telefonieren
Polens künftiger rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki hat erstmals mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dabei sagte Nawrocki dem von Russland angegriffenen Land weitere Unterstützung zu. Zugleich kündigte der promovierte Historiker an, die schwierige bilaterale Vergangenheit bei Kontakten mit Selenskyj anzusprechen.

Nawrocki nannte sich «die Stimme des Volkes, das einen veränderten Umgang der Ukraine mit wichtigen und noch ungelösten historischen Fragen fordert», wie ein Sprecher in Warschau sagte.



Gemeint sind ethnische Säuberungen in den Jahren 1943 bis 1945 vor allem in der einst polnischen und heute ukrainischen Region Wolhynien: Die nationalistische Ukrainische Aufstandsarmee UPA ermordete bis zu 100.000 polnische Männer, Frauen und Kinder. Die Ukraine hat erst vor einigen Monaten Grabungen zugelassen, um nach diesen Opfern zu suchen.

Der scheidende polnische Präsident Andrzej Duda war ein wichtiger Unterstützer der Ukraine; er besuchte Kiew schon im April 2022 kurz nach Beginn der russischen Invasion. Nawrocki sieht die von Kiew angestrebten Beitritte zu EU und Nato skeptisch. Er tritt sein Amt am 6. August an.

Selenskyj ging in seinen Angaben zu dem Telefonat nicht auf die Frage der Geschichte ein. «Wir zählen darauf, dass Polen unser zuverlässiger Partner und Verbündeter bleibt», schrieb er im sozialen Netzwerk X. Er habe mit Nawrocki gegenseitige Besuche vereinbart, «bei denen wir alle laufenden Themen der bilateralen Kooperation besprechen». (sda/dpa)
16:43
Korruptionsermittler: EU begrüsst Selenskyjs Rückzieher
Spitzenvertreter der Europäischen Union haben den Rückzieher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einer umstrittenen Entscheidung zu Korruptionsermittlern begrüsst.

Die Unterschrift Selenskyjs unter das Gesetz zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit der speziellen Antikorruptionsstaatsanwaltschaft und des nationalen Antikorruptionsbüros sei ein erfreulicher Schritt, kommentierten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa in einer gemeinsamen Nachricht.

Die Rechtsstaats- und Antikorruptionsreformen der Ukraine sollten fortgesetzt werden. Sie blieben entscheidend für den Fortschritt der Ukraine auf ihrem Weg in die EU.



Selenskyj hatte zuvor erst in der vergangenen Woche ein Gesetz unterzeichnet, das die beiden Antikorruptions-Einrichtungen faktisch der Generalstaatsanwaltschaft unterstellt. Daraufhin hatte es allerdings heftige Proteste in der ukrainischen Bevölkerung und auch in der EU gegeben. Beide Organe waren 2015 mit westlicher Förderung für den Kampf gegen Bestechung und Vetternwirtschaft bei hochrangigen Staatsangestellten und Politikern geschaffen worden.

Eine wirksame Korruptionsbekämpfung ist für die EU eine der Grundvoraussetzungen, um der Ukraine schnelle Fortschritte auf dem Weg zur angestrebten Mitgliedschaft in der Union zu ermöglichen. Das von Russland angegriffene Land gehört der Nichtregierungsorganisation Transparency International zufolge weiter zu den Staaten mit den grössten Korruptionsproblemen in Europa. (sda/dpa)
16:29
Toter und Verletzte nach Einschlag in Kramatorsk
In der ostukrainischen Industriestadt Kramatorsk ist infolge eines russischen Angriffs mindestens ein Mensch getötet worden. Elf weitere seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit.

Ein fünfstöckiges Wohnhaus sei gezielt angegriffen worden. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern.

Filaschkin forderte die verbliebenen Einwohner der Stadt auf, aufgrund der näher rückenden Front in sicherere Gebiete des Landes zu fliehen. Die russisch-ukrainische Frontlinie verläuft circa 15 Kilometer südöstlich der Stadt. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. (sda/dpa)
15:52
Tote und Dutzende Verletzte bei Luftangriffen auf Kiew
Nach einem schweren Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist die Zahl der Toten auf elf gestiegen. Darunter sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch ein sechsjähriger Junge und dessen Mutter. Es gebe Berichte über Dutzende Verletzte. Wohninfrastruktur sei beschädigt worden.

Selenskyj veröffentlichte ein Video, das massive Zerstörung und Rettungskräfte im Einsatz zeigt. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb von neun verletzten Minderjährigen – das sei die höchste Zahl verletzter Minderjähriger in einer Nacht in Kiew seit Kriegsbeginn.



Die ukrainische Hauptstadt war Selenskyj zufolge das Hauptziel der russischen Angriffe. Es seien aber auch das Gebiet um Kiew herum sowie die Regionen Dnipropetrowsk, Poltawa, Sumy, Mykolajiw attackiert worden. Moskau habe mehr als 300 Drohnen und 8 Raketen abgefeuert. «Heute hat die Welt wieder einmal Russlands Antwort auf unseren mit Amerika und Europa geteilten Wunsch nach Frieden gesehen», schrieb Selenskyj.

Zugleich griff die Ukraine auf russischem Gebiet an. In der Region Pensa lösten ukrainische Drohnen einen Brand auf dem Gelände eines Industriebetriebs aus, wie Gouverneur Oleg Melnitschenko, mitteilte. Schäden oder Verletzte gebe es nicht. Details zu dem Betrieb nannte Melnitschenko nicht. (sda/dpa)
15:21
Medwedew stichelt weiter gegen Trump
Die verbale Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew geht in die nächste Runde.

«Wenn irgendwelche Worte eines russischen Ex-Präsidenten eine so nervöse Reaktion beim sonst so mächtigen US-Präsidenten hervorrufen, dann heisst das: Russland hat in allem recht und setzt seinen Weg fort», schrieb Medwedew auf Telegram. Zwischen den beiden Politikern hat sich zuletzt ein reger verbaler Schlagabtausch entwickelt.

Ausgangspunkt war Trumps neues Ultimatum, bei dem er die Frist für eine Waffenruhe oder einen Frieden zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine auf zehn Tage verkürzte. Ansonsten werde es Sanktionen gegen Russlands Handelspartner geben, sagte er.

Jedes Ultimatum sei ein Schritt auf dem Weg zum Krieg, drohte daraufhin Medwedew auf X eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und den USA an. Später schrieb er, dass Trump, den er als «Opa» bezeichnete, kein Recht habe, Russland vorzuschreiben, wann es verhandeln solle.

Der seit Kriegsbeginn wegen seiner - teils mit Atomdrohungen garnierten -notorischen antiwestlichen Ausfälle bekannte Medwedew legte nun nach. Trump solle sich an die Gefährlichkeit von Zombies erinnern, wenn er über den Tod der indischen und russischen Wirtschaft philosophiere, schrieb der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrates in Moskau immer noch einflussreiche Medwedew. (sda/dpa)
13:46
Lawrow lädt Übergangspräsidenten Syriens nach Moskau ein
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat bei einem Treffen mit seinem syrischen Amtskollegen Asaad al-Schaibani in Moskau dem Land Aufbauhilfe nach dem Bürgerkrieg zugesagt. Zugleich lud er Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa ein.

«Wir rechnen damit, dass Präsident al-Scharaa am ersten Gipfel Russland - Arabische Liga teilnehmen kann, der am 15. Oktober stattfindet», sagte Lawrow zur Begrüssung. Es ist der erste Besuch eines Ministers der Übergangsregierung Syriens nach dem Sturz des vom Kreml auch militärisch unterstützten Machthabers Baschar al-Assad - dieser hat nach seiner Flucht aus Syrien in Russland Asyl bekommen.

Lawrow erinnerte an die traditionell freundschaftlichen Beziehungen beider Länder. Er hoffe auf eine schnelle Normalisierung der Lage in Syrien, sagte er mit Blick auf die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Drusen und sunnitischen Stammesgruppen im Land.

Damaskus strebt nach Aussagen von Aussenminister al-Schaibani eine neue Phase der bilateralen Beziehungen auf Grundlage von Kooperation und gegenseitigem Respekt an. Man sei entschlossen, eine gesunde und tragfähige Partnerschaft zwischen den beiden Staaten zu etablieren, sagte er. Auch der syrische Verteidigungsminister Marhaf Abu Kasra war nach Angaben der syrischen Staatsagentur Sana bei dem Besuch in Moskau dabei.

Moskau ist vor allem am Erhalt seiner Militärbasen in Syrien interessiert, die der Kreml noch unter Assad aufgebaut hatte. So diente vor allem der Hafen Tartus lange als Drehscheibe des russischen Engagements in Afrika. Die Verhandlungen über die Zukunft der Stützpunkte und der noch in Syrien verbliebenen russischen Soldaten sollen fortgesetzt werden. (sda/dpa)
13:44
Ukrainische Stadt Tschassiw Jar erobert
Die russische Armee hat nach mehr als einem Jahr schwerer Kämpfe eigenen Angaben zufolge die Kleinstadt Tschassiw Jar im ostukrainischen Gebiet Donezk erobert.

Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram. Zeitgleich verbreiteten Moskauer Militärblogger Videos, in denen Soldaten russische Flaggen im Westteil der Stadt hissten.

Eine ukrainische Bestätigung für die vollständige Eroberung gibt es bislang nicht. Beim Generalstab in Kiew tauchte die Kleinstadt in Berichten zuletzt vor knapp zwei Wochen auf. Ukrainische Militärbeobachter kennzeichnen in ihren Karten grössere westliche Teile der Stadt als weiter unter ukrainischer Kontrolle stehend.

Im April vorigen Jahres hatten die Kämpfe um die Stadt begonnen, in der vor dem Krieg etwas mehr als 12.000 Menschen lebten. Eine Eroberung würde den russischen Truppen den Weg in Richtung der nur wenige Kilometer entfernten Industriestadt Kostjantyniwka frei machen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. (sda/dpa)
7:24
Tote und Dutzende Verletzte bei Luftangriffen auf Kiew
Bei massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind Medienberichten zufolge mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Von den mehr als 40 Verletzten kamen mehr als zwei Dutzend ins Krankenhaus, wie das Portal «The Kyiv Independent» unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Unter den Verletzten seien auch drei Polizisten. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte am frühen Morgen auf Telegram ein Video, das ein zerstörtes Gebäude, Feuer und Rauchschwaden zeigte.

«The Kyiv Independent» zufolge brachen infolge der Angriffe zahlreiche Feuer aus, beschädigt wurden demnach unter anderem ein Krankenhaus, eine Bildungseinrichtung und Wohngebäude. Reporter berichteten von zahlreichen Explosionen in der Stadt.

Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete unter Verweis auf Behördenangaben ein Feuer an einer Gasleitung durch herabgefallene Trümmerteile. Mehrere Menschen seien in einer Garage eingeschlossen, hiess es. (sda/dpa)
23:05
Russische Rakete trifft ukrainische Heeresschule
Beim Einschlag einer russischen Rakete in einer Ausbildungseinheit des ukrainischen Heeres sind nach offiziellen Angaben mindestens drei Soldaten ums Leben gekommen und 18 weitere verletzt worden. «Ungeachtet der Sicherheitsmassnahmen ist es nicht gelungen, Verluste unter dem Personal vollständig zu verhindern», räumten die Heeresstreitkräfte auf Facebook ein.

Das Militär kündigte eine gründliche Überprüfung des Vorfalls und notfalls eine Bestrafung Verantwortlicher an, sollten die Verluste auf Fahrlässigkeit von Offizieren zurückzuführen sein.

Der neueste Vorfall legt nahe, dass der Schutz solcher Einrichtungen immer noch nicht gewährleistet ist. Für die Ukraine, die auf die Ausbildung neuer Rekruten zur Stabilisierung der Front angewiesen ist, wiegen derartige Angriffe schwer.(sda/dpa)
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quelle: keystone / bo amstrup
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