International
Luftfahrt

Flugschreiber werden ausgewertet – angeblich «ungewöhnlichen Geräusche an Bord»

Die Auswertung der Flugdatenschreiber der Unglücksmaschine läuft – eine Agentur zitiert bereits die Ermittler.
Die Auswertung der Flugdatenschreiber der Unglücksmaschine läuft – eine Agentur zitiert bereits die Ermittler.
Bild: EPA/RUSSIAN EMERGENCY MINISTRY

Flugschreiber werden ausgewertet – angeblich «ungewöhnlichen Geräusche an Bord»

03.11.2015, 16:0403.11.2015, 20:57
Mehr «International»

Nach dem Absturz des russischen Passagierflugzeugs vom Typ Airbus A321 vom Samstag mit 224 Toten werten die ägyptischen Behörden in Kairo seit Dienstag die Flugschreiber aus. Gemäss der Agentur Interfax sollen an Bord ungewöhnliche Geräusche aufgezeichnet worden sein.

Dabei berief sich die Agentur am Dienstag auf informierte Kreise in Kairo. «Vor dem Moment des Verschwindens der Maschine von den Radarschirmen sind Geräusche aufgezeichnet worden, die nicht charakteristisch sind für einen normalen Flug», zitierte die Agentur den Gesprächspartner. Kurz vorher habe es noch die normalen Gespräche zwischen Piloten und Lotsen gegeben.

Die Rumpfteile auf der Sinai-Halbinsel weisen russischen Angaben zufolge keine Beschädigung von aussen auf. Auch US-Sicherheitsexperten hatten nach der Analyse von Satellitenfotos Medienberichten zufolge ausgeschlossen, dass die Maschine abgeschossen worden sein könnte.

Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder freigegeben

US-Satelliten hätten zum Zeitpunkt des Absturzes einen Hitzeball über dem Sinai verzeichnet, berichteten die TV-Sender CBS und NBC. Es gebe aber keine Hinweise auf einen Abschuss durch eine Rakete.

Nach Angaben russischer Behörden war der Airbus A321 bereits in der Luft zerbrochen. Das Flugunternehmen Kolavia schloss einen technischen Defekt an der mehr als 18 Jahre alten Maschine aus.

Ägyptische Soldaten beteiligen sich an den Aufräumarbeiten.
Ägyptische Soldaten beteiligen sich an den Aufräumarbeiten.
Bild: AP/Russian Ministry for Emergency Situations

Wie die Nachrichtenagentur AFP von einem Vertreter des Ministeriums für zivile Luftfahrt in Kairo erfuhr, wurden sowohl der Flugdatenschreiber als auch der Stimmenrekorder zur Auswertung freigegeben.

Der Flugdatenschreiber registriert die technischen Daten während des Fluges, der Voice Recorder nimmt alle Geräusche und Gespräche im Cockpit auf. Die Datenträger sind so robust gebaut, dass ihr Speicher auch stärksten Belastungen standhalten kann.

Warnungen vor IS-Propaganda

Peskow kritisierte Berichte scharf, wonach ein möglicher Anschlag auf das Flugzeug mit russischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien zusammenhängen könnte. Spekulationen über einen eventuellen Vergeltungsschlag etwa durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) seien zum jetzigen Zeitpunkt «völlig unangebracht», sagte er.

In St. Petersburg, wohin die Unglücksmaschine unterwegs war, legen Trauernde noch immer Blumen nieder.
In St. Petersburg, wohin die Unglücksmaschine unterwegs war, legen Trauernde noch immer Blumen nieder.
Bild: MAXIM SHIPENKOV/EPA/KEYSTONE

Auch der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi wandte sich gegen Mutmassungen, die Maschine sei von einem Zweig der IS zum Absturz gebracht worden. Wenn «Propaganda» verbreitet werde, dass der Absturz auf den IS zurückgehe, so sei dies «eine Art, die Stabilität und Sicherheit Ägyptens und seinen Ruf zu beschädigen», sagte al-Sisi der BBC.

Die abgestürzte Maschine war auf dem Flug von Scharm el Scheich nach St. Petersburg. Der Absturz ist das schwerste Unglück in Russlands Luftfahrtgeschichte. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Bus stürzt in Schlucht: 45 Tote bei Unglück in Südafrika

Bei einem Busunglück in der südafrikanischen Provinz Limpopo sind mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Laut einer Pressemitteilung des südafrikanischen Verkehrsministeriums überlebte eine Person schwer verletzt. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Fahrer die Kontrolle über den Bus verloren und war von einer Brücke in der Nähe von Mmamatlakala in eine Schlucht gestürzt, in der das Fahrzeug in Flammen aufging.

Zur Story