International
Mexiko

Nach Präsidentenwahl Bürgermeisterin in Mexiko getötet

Nach Präsidentschaftswahl Bürgermeisterin in Mexiko getötet

04.06.2024, 19:4204.06.2024, 19:42
Mehr «International»

Einen Tag nach der Wahl von Claudia Sheinbaum zur ersten Präsidentin Mexikos ist im Westen des Landes eine Bürgermeisterin ermordet worden. Auf Yolanda Sánchez sei in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) in der von ihr regierten Stadt Cotija aus einem fahrenden Auto heraus geschossen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Michoacán mit.

Sie und ihr Leibwächter erlagen demnach in einer Klinik ihren Verletzungen. Beide hatten zuvor ein Fitnessstudio verlassen und waren zu Fuss unterwegs.

Erst vor neun Monaten war Sánchez, die der bürgerlichen Partei der Nationalen Aktion (PAN) angehört, mutmasslich vom Drogenkartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) entführt und nach drei Tagen wieder freigelassen worden.

Cotija liegt 500 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt in einer von der Gewalt geprägten Region und hat 21 000 Einwohner. Sánchez war 2021 die erste Frau an der Spitze der lokalen Regierung geworden.

Am 2. Juni fanden in Mexiko Präsidenten-, Parlaments- und Regionalwahlen statt. Dabei wurde Juan Pablo Aguilar vom Parteienbündnis PAN-PRI zum Nachfolger der nun getöteten Bürgermeisterin gewählt. Er wird das Amt am 1. Januar antreten.

Der Wahlkampf war von Gewalt überschattet. Mindestens 34 Kandidaten wurden nach Zahlen der Beratungsfirma Integralia seit Beginn der Bewerbungsphase im September getötet. Hinter den Anschlägen in dem bevölkerungsreichsten spanischsprachigen Land werden meist kriminelle Gruppen vermutet, die um Einfluss kämpfen. Mexiko leidet seit Jahren vor dem Hintergrund des sogenannten Drogenkriegs unter weit verbreiteter Gewaltkriminalität und Straflosigkeit. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Vorbild Israel: So stellt sich Trump seine «Goldkuppel» vor
    Die Raketenabwehrsystem Iron Dome schirmt Israel ab. Präsident Trump hat für die USA auch einen gewaltigen Schutzschild im Sinn. Er stellt neue Details des Grossprojekts vor.

    US-Präsident Donald Trump will bis zum Ende seiner Amtszeit in knapp vier Jahren für die USA eine neue Raketenabwehr nach dem Vorbild des israelischen Iron Dome aufbauen. Das kündigte Trump im Weissen Haus an. Als Anschubfinanzierung für das Projekt seien 25 Milliarden US-Dollar (22 Milliarden Euro) eingeplant. Insgesamt solle das Vorhaben rund 175 Milliarden Dollar kosten. Kanada habe Interesse angemeldet, sich an dem Projekt zu beteiligen, sagte er.

    Zur Story