Die Flüchtlingsroute von Afghanistan nach Deutschland ist beschwerlich. Über den Iran geht es mit Lastwagen oder zu Fuss in die Türkei, von da aus mit dem Boot nach Griechenland. Anschliessend führt die Fluchtroute über den Balkan nach Österreich oder Ungarn. Was bereits für gesunde junge Männer und Frauen nervenaufreibend und körperlich enorm anspruchsvoll ist, muss für einen 110-Jährigen Greis umso belastender sein.
Die Flucht habe insgesamt einen Monat gedauert, sagte die 60-Jährige Tochter der Bundespolizei bei ihrer Ankunft in Passau. Die Mitglieder der neunköpfigen Familie hätten den blinden und tauben 110-Jährigen auf den Fussmärschen mehrheitlich getragen. Die Familie sei aus der ostafghanischen Provinz Baghlan geflohen, weil die Lage dort zu unsicher sei. Alle ihre Brüder seien bei Angriffen der Taliban ums Leben gekommen, gab die Tochter bei der Befragung zu Protokoll. (wst)
Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.
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