«Ihr Reisegeld ist versichert»: So übel ködern Schlepper die verzweifelten Flüchtlinge auf Facebook
Meldungen von gesunkenen Flüchtlingsbooten treffen beinahe täglich ein. Viele Flüchtlinge wissen gar nicht, worauf sie sich einlassen. Denn auf Facebook preisen die kriminellen Schlepperbanden bequeme und hochsichere Transportmöglichkeiten an.
Der Fund von 71 toten Flüchtlingen in einem Lastwagen in Österreich und das Foto eines ertrunkenen syrischen Jungen, der am Strand liegt, hat die Schlepperbanden wieder in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Schon länger ist bekannt, dass sie Lastwagenfahrer und Schiffskapitäne anwerben. Ihre «Kunden» finden sie über Facebook.
Dafür werden Seiten erstellt, auf denen Kontakte für solche Überfahrten nach Europa vermittelt werden. Sie sind meistens ähnlich gestaltet und haben zwischen 3000 und 4000 Likes. Die Sprache ist meistens arabisch.
«Sichere Wege zur Einwanderung nach Europa.»screenshot facebook
«See- und Luftwege nach Zufluchtsorten in Griechenland und Europa.»screenshot facebook
In der Beschreibung der zweiten Seite steht sinngemäss übersetzt folgendes:
«Reisen über das Meer nach Griechenland. Flüge nach ganz Europa. Sichere Verkehrsmittel. Familien und Einzelpersonen egal welcher Nationalität. Ihr Reisegeld ist versichert.»
In der Chronik finden sich dann solche Angebote. Beim Anruf auf eine der Nummern ging tatsächlich ein Mann ran. Auf die Frage ob er Englisch spräche, kam ein kurzes «no» und von einem Boot nach Griechenland wollte er auch nichts wissen. Dann hängte er auf.
«Von der Türkei nach Griechenland: 800 Euro. Melde dich über Nachrichten oder rufe 905393913203 an.»Bild: screenshot facebook
«Reisen von der Türkei nach Griechenland. Telefonnummer: 00905349205824.»screenshot facebook
Auf der Seite selbst gibt es Bilder von kleinen Motorbooten und grossen Kreuzfahrtschiffen. Eine kurze Google-Bildersuche führt allerdings auf die Wikipedia-Seite der «MS Voyager of the Seas», sowie auf eine Verkaufsseite für Boote.
«Über das Meer (Griechenland – Italien)».screenshot facebook
In den Kommentaren zu den Bildern und den Posts finden sich einige Interessierte, die meistens nach den Kosten für eine solche Reise fragen. Diese werden dann auf die angegebene Telefonnummer verwiesen. Ein Bild, das in den Kommentarspalten immer wieder auftaucht ist, dieses hier:
Der Titel des Bildes: «Der Weg nach Deutschland.»facebook
Von wem dieses Bild stammt oder ob es sich um ein echtes Angebot handelt, ist unklar.
Auf dem Weg in ein besseres Leben: Hunderte Flüchtlinge treffen mit dem Zug in München ein
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Auf dem Weg in ein besseres Leben: Hunderte Flüchtlinge treffen mit dem Zug in München ein
Hunderte Migranten erreichen den Hauptbahnhof in München. Die Flüchtlinge kamen aus Budapest mit dem Zug, die meisten von ihnen stammen aus Syrien, Irak und Afghanistan.
quelle: epa/dpa / sven hoppe
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Die beliebtesten Kommentare
MarGo
04.09.2015 15:42registriert Juni 2015
und Facebook schaut hier mal wieder weg oder was? Ach nein, die sind mit der Suche nach dem nächsten Nippel beschäftigt, ich verstehe...
Wie wärs Watson - postet mal die Links zu solchen Seiten und ruft dazu auf, dass diese Seiten zumindest gemeldet werden... Wäre doch ein Anfang, vielleicht nur ein Tropfen auf den heissen Stein.... aber steter Tropfen, you know...
Wie wärs Watson - postet mal die Links zu solchen Seiten und ruft dazu auf, dass diese Seiten zumindest gemeldet werden... Wäre doch ein Anfang, vielleicht nur ein Tropfen auf den heissen Stein.... aber steter Tropfen, you know...