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Diese 5 Massnahmen fordert Amnesty International zur Bewältigung der Flüchtlingskrise (unter anderem: EU soll 300'000 Menschen aufnehmen)
Flüchtlinge werden in Erfurt, Deutschland, empfangen.
Bild: EPA/DPA
Diese 5 Massnahmen fordert Amnesty International zur Bewältigung der Flüchtlingskrise (unter anderem: EU soll 300'000 Menschen aufnehmen)
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Europäische Union zu einem radikalen Umsteuern in ihrer Flüchtlingspolitik aufgerufen – und dazu einen Fünf-Punkte-Plan erstellt.
Die fünf Punkte des Amnesty-International-Plans zur Bewältigung der Flüchtlingskrise:
- Die Mitgliedstaaten an den Rändern der EU sollen stärker bei der Versorgung von Flüchtlingen unterstützt werden.
- Diese Länder wiederum sollten auf den unnötigen oder übertriebenen Einsatz von Gewalt verzichten, führte Amnesty-Direktor für Europa und Zentralasien, John Dalhuisen, in London aus.
- Ausserdem müssten sichere Fluchtrouten in die EU geschaffen werden.
- Die Menschenrechtsorganisation rief zudem dazu auf, die Beschränkungen der Bewegungsfreiheit anerkannter Asylbewerber innerhalb der EU aufzuheben.
- Die EU-Länder sollten in den kommenden zwei Jahren mindestens 300'000 Flüchtlinge aufnehmen
Nach Amnesty-Schätzungen müssen in den kommenden zwei Jahren zumindest die rund 1,38 Millionen am stärksten bedrohten Flüchtlinge aufgenommen werden. «Es gibt eine weltweite Flüchtlingskrise, nicht nur eine europäische Flüchtlingskrise», erklärte Amnesty. Die Regierungen der EU-Länder könnten «das nicht ignorieren oder den tragischen Konsequenzen ihren Rücken zukehren».
Schlimmstes Ausmass seit Weltkrieg
«Die Antwort auf die Flüchtlingskrise in Europa war Stückwerk und inkohärent in einer Zeit, in der die Notwendigkeit weitsichtiger und radikaler Reformen von Europas zusammenbrechendem Asylsystem nie grösser war», sagte Dalhuisen. Das Leiden von Flüchtlingen, die vor Gewalt und Menschenrechtsverletzungen flüchteten, habe ein seit Ende des Zweiten Weltkriegs nie da gewesenes Ausmass erreicht.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker stellt am Mittwoch in Strassburg seine Pläne zum Vorgehen in der Flüchtlingskrise vor. Juncker nutzt dazu nach seinem Amtsantritt im November seine erste Rede zur Lage der Europäischen Union vor dem Europaparlament.
Schon im Vorfeld hoch umstritten ist die geplante Verteilung von 120'000 Flüchtlingen aus Ungarn, Griechenland und Italien über verbindliche Quoten auf die anderen EU-Staaten.
Auf dem Weg in ein besseres Leben: Hunderte Flüchtlinge treffen mit dem Zug in München ein
(sda/afp)
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