Herbert Grönemeyer ist ein Mann der klaren Worte. Auf einem Konzert am Donnerstag in Wien sorgte der 63-Jährige nun mit einem Statement für Aufsehen.
Die 14'000 Konzertbesucher warnte er vor einem Rechtsruck.
Zuvor machte er auf die politische Entwicklung in Deutschland und Österreich aufmerksam: «Ich kannte das nur vom Hörensagen, in Zeiten zu leben, die so zerbrechlich, so brüchig und so dünnes Eis sind. Und ich glaube, es muss uns klar sein, auch wenn Politiker schwächeln, das ist, glaube ich, in Österreich nicht anders als in Deutschland, dann liegt es an uns.»
Der Sänger appellierte an seine Zuhörer, aktiv zu werden: «Dann liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat. Und wer versucht, so eine Situation der Unsicherheit zu nutzen, wer rechtes Geschwafel für Ausgrenzung, Rassismus und Hetze, der ist fehl am Platze! Diese Gesellschaft ist offen und humanistisch.»
Besonders auf Twitter sorgt der Aufruf für Wirbel. Während die einen den Musiker für sein deutliches Statement feiern, kritisieren andere Tonfall und Wortwahl des Sängers. Besonders der Satz «Dann liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat», stösst einigen bitter auf.
Unterstützung kommt von der SPD. Aussenminister Heiko Maas bedankte sich bei Grönemeyer. «Es liegt an uns, für eine freie Gesellschaft einzutreten und die Demokratie gemeinsam zu verteidigen», schreibt er auf Twitter.
Es liegt an uns, für eine freie Gesellschaft einzutreten und die Demokratie gemeinsam zu verteidigen. Danke an Herbert #Groenemeyer und allen anderen, die das jeden Tag tun.pic.twitter.com/iaUKG6WUA9
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) 15. September 2019
(ts)
Demokratie ist doch klar das Diktat der Mehrheit, also der Mehrheit des Volkes, also an uns.