Weltweit dominiert der seichte Pop, behaupten die Kulturpessimisten. Dabei war die musikalische und visuelle Popkultur nie vielfältiger und expressiver. Der Beweis: 31 Musikvideos und eine Ausstellung in Aarau.
07.09.2015, 15:4307.09.2015, 15:47
Jede ältere Generation klagt aufs Neue, dass die aktuelle Musik beschissen ist: Früher war sie immer besser. Schuld sind stets neue Medien und/oder neue Datenträger. Aktuell ist die digitale Globalisierung der Grund dafür, dass angeblich auf der ganzen Welt nur noch ein klebriger, schleimiger Pop-Einheitsbrei aus den Boxen quillt.
Viel zu selten wird jedoch abgefeiert, dass wir heute ganz einfach Zuhause am Rechner Musik komponieren und Videos produzieren können.
BOOOOM💥💥💥✨✨✨✨✨✨
Auch der Vertrieb via Social Media und Plattformen wie Soundcloud ist genial einfach. Hier findet jede Band und jeder Musikproduzent ein Publikum, selbst in kleinsten Nischen.
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Gleichzeitig entsteht durch die Digitalisierung eine zeitliche und geografische Nähe, was dazu führt, dass sich die unterschiedlichsten visuellen und musikalischen Kulturen mit einer enormen Leichtigkeit befruchten und vermischen.
BOOOOM💥💥💥✨✨✨✨✨✨
Mache dich also gefasst auf ganz viel ...
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Die Ausstellung
«Seismographic Sounds – Visionen einer neuen Welt», kuratiert vom
Berner Netzwerk und Onlinemagazin
Norient, präsentiert in diversen Installationen pointierte, schrille und kontroverse Musikvideos, Soundkunst und Tonspuren aus über 50 Ländern.
Zur Ausstellung erscheint
ein gleichnamiges Buch. 250 Journalistinnen, Wissenschaftler, Bloggerinnen und Musiker schreiben auf 504 Seiten zu aktueller Musik und
Video-Clip-Ästhetik.
Die Ausstellung ist noch bis am 20. September 2015 im
Forum Schlossplatz in Aarau zu sehen
1. Beginnen wir mit etwas unterkühltem aber nicht minder irrem ‹Post-Futurepop›: Le1f
2. Nach dem Clip mit den FOKN Bois kennst du jeden einzelnen Ghanaer persönlich ;-D
FOKN Bois - BRKN LNGWJZ (Broken Languages).YouTube/Fokn Bois 4. Ach ja. Apolitisch sind sie ja angeblich auch, die heutigen Musiker. Wirklich?! Nope! Die Pakistaner #KholoBC rappen gegen staatliche Zensur im Internet
#KholoBC - Ali Gul Pir x Adil Omar.YouTube/InCahoots Films 5. Zap! Die Musik von den Frikstailers wird wohl am ehesten ‹Digital Cumbia› genannt
Frikstailers - Crop Circles (Official Music Video).YouTube/zzkrecords 6. Und weiter gehts mit kapverdischem ‹Zouk-House› von Djodje
Djodje - Um Segundo feat. Ferro Gaita.YouTube/Broda Music TV 7. Keine Seltenheit, aber hier sehr auffallend: Bei Mun G ft Chameleon liegen ‹Rap› und ‹Dancehall› nah beienander
Mun G ft Chameleon - Born Fighter (saM yigA/UG XTRA UPLOADS).YouTube/Ugxtra Sam Yiga 8. Sie ist definitiv keine Nische mehr: M.I.A.
M.I.A. & The Partysquad - Double Bubble Trouble official music video Uncensored.YouTube/worldtown 8. Und weil sie quasi die Königin dieser ganzen ‹Global Future Bass›- und ‹Fusion Style›-Bewegung ist, gibt es hier gleich noch einen weiteren Clip von M.I.A.
M.I.A. - "Bad Girls" (Official Video).YouTube/Noisey 9. Ich benutze in dieser Liste viel zu oft das Wort «Future», aber wenn ich schon dabei bin: RL Grime spielt so was wie ‹Minimal Future Bass›
RL Grime - Core (Official Music Video).YouTube/RL Grime 10. Hier kannst du selber herausfinden was anders wird, wenn der koreanische Rapper Keith Ape bei den Amis «abkupfert»
Keith Ape - 잊지마 (It G Ma) (feat. JayAllDay, Loota, Okasian & Kohh) [Official Video].YouTube/Hi-Lite Records 11. Der Clip von G'Sparks feat. 3XTshi wird in dieser Liste nicht das einzige Video bleiben, dessen Sound ich als ‹Deep Afro House› bezeichnen würde
G'Sparks feat Mustache & 3XTshi - Shonta Mu Mbingu.YouTube/Dj Spilulu G'Sparks 15. Musikalisch wirken viele ‹Asia-Pop›-Stücke wie Europäische oder US-Produktion. Die Sprache und Stimmfarbe – wie hier bei Orange Caramel – geben ihnen jedoch einen unverkennbaren asiatischen Touch
[MV] ORANGE CARAMEL(오렌지캬라멜) _ My Copycat(나처럼 해봐요).YouTube/1theK (원더케이) 16. Mit seinem von vielen Einflüssen geprägten ‹Afro-Pop› gewann der Nigerianer Davido unzählige Awards
DAVIDO ft UHURU + DJ BUCKZ - THE SOUND (Official Video).YouTube/DavidoHKNTV 17. Der Name ist hier definitiv Programm: Gang do Eletro
Gang do Eletro - Tubagas (official).YouTube/Gangdoeletro 18. Irgendwas zwischen ‹Afrobeat› und ‹Dancehall›: Sanko
Sanko (Official Music Video) - Timaya | Epiphany | Official Timaya.YouTube/OfficialTimaya 19. Und weiter geht's mit dem R'n'B-angehauchtem ‹Afro-Pop› von Yemi Alade
(The Official Video) - Yemi Alade "JOHNNY".
YouTube/Yemi Alade 20. Hier kommen zwei ganz grosse Stars auf den ‹Future-Bass›-DJ-Bühnen dieser Welt: Skrillex & Diplo
Skrillex - Dirty Vibe with Diplo, CL, & G-Dragon (OFFICIAL VIDEO).
YouTube/Skrillex 21. Die einzigen Schweizer in dieser Liste sind Jeans for Jesus. Ihr tropischer Track hat einen hitverdächtigen Refrain
Jeans for Jesus - Estavayeah.
YouTube/JeansForJesus 22. Weiter geht's mit «Samba-Tech» von Bacondo Ft MC Order
Bacondo Ft MC Order - Samba La Mamba (Video Oficial).
YouTube/BACONDO 24. Keiner rappt in Afrika (oder gar weltweit?) schneller als Sarkodie
Sarkodie - Pon Di Ting ft. Banky W (Official Video).
YouTube/OfficialSarkodie 25. Aus den südafrikanischen Townships stammt ‹Kwaito› – respektive ‹Shangaan Electro› – hier von Nozinja produziert
Tsekeleke - Nozinja.
YouTube/Nozinja 26. Bei Dio aus Holland ist es die Mischung aus allem, die es ausmacht
27. Maximal Minimal: ‹Dancehall› von Jus Now
Jus Now ft. Bunji Garlin & Stylo G - Tun Up (Official Video) HD.
YouTube/3 Beat 28. Der Südafrikaner ‹Spoek Mathambo› entwickelte (s)einen ureigenen Sound
Spoek - "Awufuni" (Official Music Video).
YouTube/Noisey 29. Bleiben wir in Südafrika: Die Antwoord dürfen in dieser Liste nicht fehlen
Die Antwoord - "Baby's on Fire".
YouTube/Yussuf von Deck 30. In diesem minimalen ‹Deep Afro House›-Track besingt DJ Cleo das Daten in Zeiten von Facebook
'DJ Cleo' - "Facebook".
YouTube/CentralSource Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, dominieren in dieser Liste Künstlerinnen und Künstler aus Afrika oder solche mit afrikanischen Wurzeln. Das hat ganz simpel mit meiner Vorliebe zu tun. Der Nahe Osten, Asien und Südamerika sind mindestens mit einem Clip vertreten. Aber darum geht es ja eigentlich eben nicht mehr. Die Einflüsse tauchen da und dort in Musikclips auf; zum Beispiel beim Schweizer Beitrag mit starkem südamerikanischem Einfluss.
Hast du die Infobox zur Ausstellung in Aarau verpasst? Kein Problem! Hier folgt sie nochmals:
Die Ausstellung
«Seismographic Sounds – Visionen einer neuen Welt», kuratiert vom Berner Netzwerk und Onlinemagazin
Norient, präsentiert in diversen Installationen pointierte, schrille und kontroverse Musikvideos, Soundkunst und Tonspuren aus über 50 Ländern.
Zur Ausstellung erscheint
ein gleichnamiges Buch. 250 Journalistinnen, Wissenschaftler, Bloggerinnen und Musiker schreiben auf 504 Seiten zu aktueller Musik und Video-Clip-Ästhetik.
Die Ausstellung ist noch bis am 20. September 2015 im
Forum Schlossplatz in Aarau zu sehen.
Und jetzt heisst es nochmals:
BOOOOM💥💥💥✨✨✨✨✨✨
Kennst du weitere ‹Global Future Bass›-Clips?
Poste sie unten in die Kommentare ✨✨✨🙏✨✨✨
RRRRRRRRRewind!!!
1 / 29
Wild, bunt und schrill – Vergiss «World Music»! Jetzt kommt «Global Bass» (hinter jedem Bild steckt ein Clip)
DJ Invizable <- Anklicken, falls du das Video schauen möchtest quelle: chris saunders
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