International
Musik

ESC-Veranstalter verurteilen Kampagnen gegen Israel

Eden Golan
Eden Golan.Bild: Youtube/Screenshot

ESC-Veranstalter verurteilen Kampagnen gegen Israel

10.04.2024, 07:5410.04.2024, 15:45
Mehr «International»

Einen Monat vor dem Finale des Eurovision Song Contests (ESC) in Malmö haben die Veranstalter gezielte Kampagnen in den sozialen Medien gegen teilnehmende Künstler verurteilt. Jede Form von Online-Missbrauch, Hassrede oder Belästigung, die sich gegen Künstler oder andere mit dem Wettbewerb verbundene Personen richte, werde abgelehnt, teilte der ESC-Veranstalter, die europäische Rundfunkunion (EBU), mit. «Dies ist inakzeptabel und völlig unfair, da die Künstler keinen Einfluss auf diese Entscheidung haben.» Das Finale des ESC findet am 11. Mai in Malmö in Schweden statt.

Der Beitrag aus Israel hatte für einigen Wirbel gesorgt. Die EBU hielt den eingereichten Text für zu politisch. Sie sah darin Hinweise auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Das Lied der israelischen Sängerin Eden Golan wurde daraufhin überarbeitet und zugelassen. Unter anderem schwedische Künstler hatten wegen des Gaza-Krieges einen Ausschluss Israels vom ESC gefordert.

Bei dem Massaker hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1200 Menschen ermordet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte auf den Terror der Hamas mit massiven Bombardierungen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sollen dabei bislang rund 33 360 Palästinenser getötet worden sein.

Der stellvertretende EBU-Generaldirektor Jean Philip De Tender sagte, die Rundfunkunion sei sich «der tiefen Gefühle und der starken Meinungen bewusst, die der diesjährige Eurovision Song Contest - vor dem Hintergrund eines schrecklichen Krieges im Nahen Osten - ausgelöst hat». Die Entscheidung, Sender wie auch den israelischen Fernsehsender Kan in den ESC aufzunehmen, liege in der alleinigen Verantwortung der EBU-Gremien und nicht in der der einzelnen Künstler. «Diese Künstler kommen zur Eurovision, um ihre Musik, ihre Kultur und die universelle Botschaft der Einheit durch die Sprache der Musik zu teilen.»

De Tender sagte weiter, alle seien aufgefordert, sich an einem respektvollen und konstruktiven Dialog zu beteiligen und die Künstler zu unterstützen. Zuvor hatten sich auch einige der Endrunden-Stars auf Instagram zum Gaza-Krieg geäussert und ihre Solidarität mit Menschen im Gazastreifen und in Israel zum Ausdruck gebracht. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Es mangelt an Kompetenz beim Tierschutz: Idealismus alleine reicht nicht
Drei Monate nach der Abwahl der Präsidentin hat der Schweizer Tierschutz erste Reformen angeschoben. Doch Altlasten belasten den Neuanfang. Und auch Spesenbezüge von Ex-Schönheitskönigin Lolita Morena sollen unter die Lupe genommen werden.

Letzte Woche gab der Schweizer Tierschutz (STS) bekannt, dass er eine «unabhängige Reformgruppe» einsetzen werde. Pikant: Leiter der Gruppe beim nationalen Tierschutzverband ist der Basler Anwalt Jascha Schneider-Marfels, der die erfolgreiche Absetzung der früheren Präsidentin Nicole Ruch und die Wahl eines Übergangsvorstands vorbereitet hatte. Die Bieler Bankerin hatte sich statutenwidrig geweigert, den Antrag für ihre Abwahl an der Delegiertenversammlung vom Januar in Olten zu traktandieren - und Schneider-Marfels hatte als Anwalt der Tierschutz-Sektion beider Basel beim Zivilgericht eine superprovisorische Massnahme erwirkt.

Zur Story