Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben wegen Treibstoffmangels vorübergehend abgeschaltet worden. Die Stromgesellschaft in Gaza teilte mit:
Die Stromversorgung in dem Palästinensergebiet werde deshalb auf vier Stunden reduziert – bisher waren es zwölf. Aus Angst vor Angriffen nach der Festnahme eines militanten Palästinenserführers hatte Israel die Einfuhr von Treibstoff in das Gebiet am Montag gestoppt.
Ein Beamter der Stromgesellschaft teilte mit, die Abschaltung des Kraftwerks führe zu einer «katastrophalen Situation» im Gazastreifen. Das Gebiet habe schon zuvor unter zu geringen Strommengen gelitten. Demnach seien täglich rund 550 Megawatt Strom notwendig, um die Bedürfnisse der rund zwei Millionen Einwohner abzudecken. Zuletzt seien jedoch nur 180 Megawatt verfügbar gewesen.
Aus palästinensischen Sicherheitsquellen hiess es, dass Israel ursprünglich den Grenzübergang für die Einfuhr begrenzter Mengen an Treibstoff wieder öffnen wollte, die Entscheidung aber in letzter Minute zurücknahm. Vorangegangen seien demnach Vermittlungsversuche.
Israels Streitkräfte hatten am Freitag eine grossangelegte Militäraktion gegen die extremistische Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) im Gazastreifen begonnen. Bei Luftangriffen wurden palästinensischen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen getötet, darunter der Militärchef Taisir al-Dschabari. Militante Palästinenser reagierten mit Raketenbeschuss auf Israel.
Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Massnahme mit Sicherheitserwägungen.
(yam/sda/dpa)