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Naher Osten

Premiere: Rivalisierende Parlamente in Libyen führen direkte Friedens-Verhandlungen

Premiere: Rivalisierende Parlamente in Libyen führen direkte Friedens-Verhandlungen

29.06.2015, 04:4829.06.2015, 04:48

Vertreter der beiden rivalisierenden Parlamente in Libyen haben erstmals direkte Friedensverhandlungen miteinander geführt. Die Parlamentarier kamen am Sonntag unter UNO-Vermittlung im marokkanischen Skhirat zusammen.

Eine Einigung über eine Regierung der nationalen Einheit sei allerdings nicht erzielt worden, teilten Vertreter des in Tripolis ansässigen islamistischen Parlaments mit. Libyen ist nach dem Sturz des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 in Chaos und Gewalt versunken. Neben der international anerkannten Regierung, die in Tobruk residiert, gibt es eine islamistische Regierung in Tripolis.

UNO vermittelt

Den Konflikt nutzen Dschihadistengruppen wie der Islamische Staat (IS), um in dem nordafrikanischen Land stärker Fuss zu fassen. Unter UNO-Vermittlung verhandeln Vertreter der beiden rivalisierenden Lager seit Mitte März über eine Beilegung des Konflikts.

Seit Donnerstag hatten sich die beiden Delegationen zunächst getrennt mit dem UNO-Sondergesandten Bernardino León getroffen. Auch mit Vertretern der libyschen Zivilgesellschaft führte León in dem marokkanischen Badeort in der Nähe der Hauptstadt Rabat Gespräche.

Saleh al-Makzom an einem UN-Kongress in der Nähe von Rabat, Marokko 
Saleh al-Makzom an einem UN-Kongress in der Nähe von Rabat, Marokko Bild: STRINGER/REUTERS

Ashraf Ashoh vom islamistischen Parlament in Tripolis sagte vor Journalisten, drei wesentliche Punkte der geplanten Vereinbarung seien verändert worden, ohne seine Seite zu konsultieren. Sein Delegationskollege Mohamed Saleh al-Makhzoum sagte, seine Delegation werde am Montagmorgen nach Tripolis zurückkehren, um sich mit dem Parlament abzustimmen.

Ab Donnerstag könne die Delegation nach Marokko zurückkehren. Von der Delegation des international anerkannten Parlaments in Tobruk sowie von der UNO gab es zunächst keine Stellungnahmen. (sda/afp)

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