Nach dem Tod einer Israelin bei einem Bombenanschlag im besetzten Westjordanland hat Israel den Ausbau der nahegelegenen Siedlung Dolev angekündigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Gründung eines neuen Viertels in Dolev mit rund 300 Wohnungen genehmigt, teilte sein Büro am Montag mit.
«Wir werden unsere Wurzeln vertiefen und unsere Feinde schlagen», wird Netanjahu in der Mitteilung zitiert. «Wir werden das Siedlungsprojekt stärken und weiterentwickeln.»
Bei dem Bombenanschlag am Freitag war eine 17-jährige Israelin getötet worden. Ihr 46 Jahre alter Vater und ihr 19 Jahre alter Bruder wurden schwer verletzt, wie die Armee und das zuständige Spital in Jerusalem mitteilten. Der Angriff ereignete sich laut Armee an einer Quelle nahe der Siedlung Dolev nordwestlich von Ramallah.
Am Wochenende nahmen israelische Sicherheitskräfte nach Angaben der Armee mehrere Personen im Zusammenhang mit dem Anschlag fest, darunter zwei Mitglieder der radikal-islamischen Hamas.
Israel hält seit dem Sechstagekrieg 1967 das Westjordanland besetzt und hat Ost-Jerusalem annektiert. Dort leben mittlerweile mehr als 600'000 israelische Siedler. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat – mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (aeg/sda/dpa)
Die Errichtung von Siedlungen in den besetzten Gebieten stellt eine Verletzung sowohl des Haager Abkommens von 1907 über Gesetze und Gebräuche des Landkriegs als auch der IV. Genfer Konvention von 1949, die Israel 1951 ratifiziert hat, dar.
Ist es denn so schwer zu verstehen, dass es nie Frieden geben wird, solange Israel Land illegal annektiert und dafür sogar Palästinenser enteignet?