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Warum diese Frau nicht den Chefposten bei der Nato übernehmen soll

Warum diese Frau nicht den Chefposten bei der Nato übernehmen soll

Die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen galt als aussichtsreiche Kandidatin für das Spitzenamt. Aussagen vor dem US-Kongress könnten ihr aber zum Problem geworden sein.
10.07.2023, 11:58
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t-online
Denmark's Prime Minister Mette Frederiksen attends the Roskilde Festival, west of Copenhagen, Wednesday, June 28, 2023. (Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix via AP)
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.Bild: keystone

Im Rennen um die Nachfolge für Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen offenbar aufgrund von Äusserungen während ihres Besuchs in Washington D.C. im Juni durchgefallen. «Ministerpräsidentin Frederiksen hat sich im Gespräch mit Kongressmitgliedern selbst aus dem Spiel genommen», berichtete die «Welt» (Montagsausgabe) unter Berufung auf informierte Nato-Diplomaten.

«Frederiksen hat viele richtige Dinge zur Ukraine gesagt», betonten die Insider demzufolge. Die dänische Ministerpräsidentin habe aber auch die Themen «LBQT und Klimaschutz ganz oben auf ihre Agenda für die Nato» gerückt. Das habe insbesondere konservativen Kongressabgeordneten missfallen, weshalb sie Frederiksen als neue Nato-Chefin ablehnten. Den Angaben zufolge sollte Ende dieses Jahres verkündet werden, dass die Dänin das Amt erhalten soll.

Stoltenbergs Amtszeit bis Oktober 2024 verlängert

Gleichzeitig haben dem Bericht zufolge Deutschland und Frankreich in den vergangenen Wochen darauf gedrängt, über die Nato-Personalie nun nicht mehr vor der Europawahl im Juni 2024 zu entscheiden. Damit soll über die Besetzung erst in enger Abstimmung mit der Vergabe von politischen Spitzenämtern in der EU entschieden werden.

President Joe Biden meets with Denmark's Prime Minister Mette Frederiksen in the Oval Office of the White House in Washington, Monday, June 5, 2023. (AP Photo/Susan Walsh)
Joe Biden,Mette Frederi ...
Mette Frederiksen und US-Präsident Joe Biden im Juni im Oval Office: Vor ihrem Besuch in Washington galt die dänische Ministerpräsidentin als aussichtsreiche Kandidatin.Bild: keystone

Das ist nach Angaben der «Welt» auch der Grund dafür, dass die Amtszeit Stoltenbergs nicht nur bis zum 31. Juli 2024, sondern bis zum 31. Oktober 2024 verlängert wird.

Als aussichtsreicher Anwärter auf den Posten des Nato-Chefs wird dem Zeitungsbericht zufolge derzeit in Nato-Kreisen der sozialdemokratische Ministerpräsident Portugals, António Luís Santos da Costa, genannt. Für Entscheidungen sei es aber «noch zu viel zu früh», hiess es. Die US-Regierung bevorzuge zudem weiterhin eine Frau für den Posten.

(tonline/afp)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chesus80
10.07.2023 12:22registriert Februar 2014
Sind auch momentan natürlich die ganz wichtigen Themen bei der Nato... Sie kann sich dann wieder zu Friedenszeiten bewerben.
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Horst-Rüdiger
10.07.2023 12:58registriert März 2020
"LBQT und Klimaschutz ganz oben auf ihre Agenda für die Nato"
Man muss sich das mal auf der Zuge zergehen lassen: Die grösste Gefahr für die Menschheit ist ein nuklearer Winter und diese Gefahr hat sich in den letzten zwei Jahren massiv erhöht.
Aber scheinbar ist es wichtiger D&I bei der Nato zu implementieren und eine Frau für den Chefposten zu nominieren welche die Priorität nicht bei der Verhinderung eines vernichtenden Atomkrieges sieht, sondern, und ich kann es kaum fassen, bei LBQT !
In was für einer kranken Welt leben wir eigentlich!
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Aschenmadlen
10.07.2023 13:25registriert Juli 2017
Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis. Gut werden solche ideologische Selbstdarstellerinnen aus dem Spiel genommen. Sie kann sich an einem anderen Ort, gemeinützig, für ihre berchtigen Anliegen stark machen.
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