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Abgeschossene Bären sollen in der Slowakei auf den Teller kommen

epa11937745 A brown bear (Ursus arctos) looks on at the National Zoological Gardens in Colombo, Sri Lanka, 03 March 2025. The practice of keeping wild animals as pets was observed among Sri Lankan mon ...
Die Slowakei will geschossene Braunbären künftig verspeisen. (Symbolbild)Bild: keystone

Abgeschossene Bären sollen in der Slowakei auf den Teller kommen

Erlegte Braunbären sollen in der Slowakei künftig auf den Teller kommen. Das hat Umwelt-Staatssekretär Filip Kuffa angekündigt.
28.05.2025, 07:4828.05.2025, 07:48
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Es sei Verschwendung, dass die abgeschossenen Tiere bisher in Betrieben für Kadaververwertung entsorgt würden. Ab sofort solle sich das ändern, schrieb der nationalistische Politiker auf Facebook.

Dazu erklärte er: «Jedes erlegte Tier, das bestimmte Bedingungen erfüllt, werden wir zum Verzehr freigeben. Warum? Weil Bärenfleisch essbar ist.» Unterorganisationen des Umweltministeriums hätten bereits begonnen, Lizenzen für den Weiterverkauf an Gastronomiebetriebe zu vergeben. Die Händler müssten demnach Zertifikate beantragen – zur Bestätigung, dass das Tier legal erlegt wurde.

Nachdem Kuffas Vorschlag in mehreren Medien veröffentlicht wurde, wurde Kritik daran laut. Kuffa mache «aus dem Umweltministerium eine Fleischerei», kritisierte etwa die liberale Oppositions-Abgeordnete Tamara Stohlova gegenüber der Nachrichtenagentur TASR.

Umstrittene Bären-Abschüsse

Nach offizieller Zählung gibt es in der Slowakei rund 1200 freilebende Bären. Sie sind grundsätzlich das ganze Jahr geschützt. Nur wenn sie Menschen gefährden, dürfen sie unter bestimmten Bedingungen abgeschossen werden. In den vergangenen Jahren kam es zu mehreren Zusammenstössen mit Menschen, die vereinzelt tödlich endeten. Zuletzt wurde am Samstag ein 49 Jahre alter Mann von einer Bärin auf einem Firmengelände schwer verletzt.

Auf Druck von Jägern und Lokalpolitikern hat die Regierung in Bratislava im April entschieden, bis zu 350 sogenannte «Problembären» abzuschiessen. Bisher seien mit Unterstützung der Armee erst 23 davon tatsächlich getötet worden, teilte Kuffa nach dem Vorfall am Samstag mit. Der Staatssekretär gehört selbst zu den vehementesten Befürwortern der umstrittenen Abschusspläne. (sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mulumbi
28.05.2025 08:15registriert April 2024
Ob die Abschüsse gerechtfertigt sind oder nicht mal beiseite: Wenn man sie denn schon tötet, dann kann man sie wenigsten verwerten. Solange dies nicht zu mehr Nachfrage bzw. noch lockereren Schutzbestimmungen führt, soll es mir recht sein.
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Kadurio
28.05.2025 10:22registriert April 2024
Auch in Finnland findet man teilweise Bär auf Menukarten.

Solange man sie nicht extra jagt für das Fleisch, finde ich es okay. Wenn schon einer geschossen werden musste, kann das Fleisch so immerhin noch verwendet werden.
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