Auf der indonesischen Ferieninsel Bali haben am Freitag zehntausende Touristen festgesessen, weil wegen Vulkanasche keine Flugzeuge starten und landen konnten. Das Flugverbot gilt vorerst bis Samstag.
Die Aschewolken kamen vom gut 3300 Meter hohen Vulkan Raung auf der Insel Java. Insgesamt wurden nach Angaben des Verkehrsministeriums in der Nacht zum Freitag fünf Flughäfen geschlossen, darunter auch der internationale Flughafen auf Balis Nachbarinsel Lombok.
Während der Airport auf Lombok im Laufe des Tages aber wieder öffnen konnte, blieb derjenige auf Bali weiter geschlossen. Am Abend Ortszeit kündigte das Verkehrsministerium an, dass das Flugverbot bis Samstag verlängert worden sei.
Mehr als 350 in- und ausländische Flüge seien gestrichen worden, teilten die indonesischen Behörden am Freitag mit. Betroffen waren am Freitag etwa 47'000 Touristen auf der Ferieninsel Bali, sagte ein Flughafensprecher.
Bali ist die einzige mehrheitlich von Hindus bewohnte Insel im hauptsächlich muslimischen Indonesien. Jedes Jahr fliegen Millionen Menschen wegen der paradiesischen Strände und der Sehenswürdigkeiten auf die Insel.
Hunderte gestrandete Feriengäste campierten am Freitag am Flughafen und hofften, Informationen über das weitere Vorgehen zu erhalten. «Es ist alles ziemlich chaotisch», sagte Katie Nagar, die bei ihrer Ankunft am Flughafen feststellen musste, dass ihr Flug auf Sonntag verschoben wurde. «Unzählige Menschen campieren auf dem Rasen vor dem Flughafen, es gibt eine Schlange von mehreren hundert Menschen, die mit jemandem von der Flughafenauskunft sprechen wollen.»
Der Vulkan Raung stösst bereits seit Ende Juni wieder Asche und Lava aus, seitdem gilt rings um den Berg die zweithöchste Alarmstufe. Auch am Freitag berichteten Experten von Flammen und schwerem Donnerhall. Evakuierungen wurden aber nicht für notwendig erachtet.
Der Vulkan ist rund 150 Kilometer von Bali entfernt. Nach einer besonders starken Eruption fürchteten die Behörden gefährliche Aschewolken in Höhen, die von Verkehrsflugzeugen genutzt werden, und ordneten die Schliessung an. (sda/afp/dpa)