International
Österreich

Spionageverdacht in Österreich: Geheimdienst-Laptops gefunden

Spionageverdacht in Österreich: Geheimdienst-Laptops gefunden

10.04.2024, 14:39
Mehr «International»

In der mutmasslichen Spionageaffäre um einen Ex-Geheimdienstmitarbeiter in Österreich haben Fahnder Medienberichten zufolge weiteres Beweismaterial sichergestellt.

Spion Spionage Laptop Shutterstock Symbolbild
Beim Laptop soll es sich um ein spezifisches Modell für den Geheimdienst gehandelt haben.Bild: Shutterstock

Bei Hausdurchsuchungen Ende März an den beiden Adressen des Verdächtigen seien zwei sogenannte Sina-Laptops gefunden worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Mittwoch unter Berufung auf einen Zwischenbericht der Ermittler. Welche Daten auf den Geräten waren und woher der Geheimdienst-Experte die teils noch originalverpackten Laptops herhatte, werde noch ermittelt, hiess es.

Die Abkürzung Sina steht für Sichere Inter-Netzwerk Architektur, mit der die Übertragung und Verarbeitung von schützenswerten Informationen in unsicheren Netzen möglich ist. Die seit 2000 entwickelte Produktfamilie enthält die einzigen vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bis zum höchsten nationalen Einstufungsgrad («Streng geheim») zugelassenen IP-basierten Kryptosysteme. Schwerpunkt ist dabei der Schutz von elektronischen Informationen vor unberechtigten Zugriffen. Die hoch entwickelte Verschlüsselungstechnologie wird dem Vernehmen nach unter anderem von staatlichen Ermittlungsstellen zum Austausch von Informationen mit ausländischen Partnerdiensten genutzt.

Der Verdächtige hat bis 2017 im damaligen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gearbeitet. Er war dann suspendiert und später bei anderen Behörden eingesetzt worden. Trotzdem soll er – so der Verdacht der Ermittler – für Russland weiter spioniert haben. Eine wichtige Rolle in dem Spionagenetzwerk soll auch der frühere Wirecard-Manager Jan Marsalek spielen.

Es wird vermutet, dass sich der international gesuchte Marsalek in Russland aufhält. Anstelle des in die Kritik geratenen BVT wurde 2021 die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) gegründet. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
US-Schriftsteller Paul Auster gestorben

Der US-Schriftsteller Paul Auster ist tot. Der Autor der «New-York-Trilogie» starb am Dienstag mit 77 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung, wie die «New York Times» und der britische «Guardian» unter Berufung auf Austers Vertraute Jacki Lyden berichteten. (sda/dpa)

Zur Story